Dictionary of the Mordvinian Languages and the Dialects

Initial letter "U"

"Мордовский словарь Х. Паасонена / H. Paasonens Mordwinisches Wörterbuch"
('The Dialect Dictionary of the Mordvinian Languages based on the materials of Heikki Paasonen').


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uboᵪoj E:Mar, ubogoj E:VVr ― ubo·ᵪaj M:P [калека] / Krüppel (E:Mar); убогий / armselig; [искалеченный] / krüppelig, verkrüppelt (M:P); [скудный / karg (E:VVr)]. sud́aśt́ mońd́e, jalǵińeń, ḱŕivoj, ubogoj tarḱińe, saraz-andomoń ugolǵe E:VVr (II 369 ) Sie urteilten mir, meine Freundinnen, eine schiefe (?), karge Stelle zu, einen Winkel, wo man Hühner füttert. — Russ. убо́гий.

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uca·d-v́eĺa; M:[P] [назв. деревни в песне] / Dorfname in einem Liede. vaśä avaŕd́i uca·d[‑]v́eĺəsa (IV 363 ) Vasja weint im Dorfe Utsad.

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ucurco E:Mar (Iness.) [подраж. волочению, шарканию (волоча, шаркая)] / ein das Schleifen, Schlurfen nachahmendes Wort (“schleifend, schlurfend”). ucorco uskan Ich gehe schlurfend.

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ucurdams E:Mar Gor, ucurdamks E:VVr, ucordams E:Atr [Bug], ucurdams ~ ucordams E:Večk, ucu·rdams E:Ba ― ucə̑rda·ms M:Sučk, ucə̑·rdams M:Ur MdJurtk (Mom.) спахнуть / einmal streichen, wischen, abwischen (z.B. den Fuss an der Schwelle od. Matte) (E:Mar Večk M:Ur MdJurtk); [бить] / schlagen (E:Mar: “wischend”; E:Večk: mit der Faust; E:Gor: heftig) (E:Mar Večk Gor M:Sučk); украсть, стащить / stehlen, klauen, mausen, stibitzen (E:Mar VVr Atr Gor Ba). i šĺasa, i nardasa, ucurdaź ucurdasa E:Večk (III 165 ) Ich wasche und trockne sie [die Krankheiten] weg, ich streiche sie richtig weg. kolmo v́ejkse͔ raz son eŕva ṕeĺej ucordi͔ E:[Bug] (V 352 ) Siebenundzwanzig Mal streicht er es in jeder Richtung.

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ucurdavoms E:Mar Kad (onomat.) (Refl.-Pass. zu ucurdams ) [быть задетым, стёртым] / (an etw.) streifen.

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ucuŕams E:Mar Večk ― ucə̑ŕams M:Ur, ucə̑·ŕams M:MdJurtk (Iter.-Frequ.) [обтирать, смахивать] / streichen, wischen, reiben (E:Mar). mon ṕiĺǵem ucuŕan E:Mar Ich gehe schlurfend.

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uća E:Mar Večk (Gen. ućäń ) ― ućä M:MdJurtk [задняя часть позвоночника у животных] / der hintere Teil des Rückgrats bei Tieren (der z.B. beim Hunde “erlahmt”, wenn er die Hundestaupe hat) (E:Mar Večk); [нижняя часть позвоночника у людей] / der untere Teil des Rückgrats beim Menschen (E:Večk); [нижняя часть спины (лишь у животных)] / der untere Teil des Rückens, noch weiter unten als kaŕaz (nur bei Tieren) (M:MdJurtk). — [Türk., vgl. (Radl. I 1721 ) alt. tel. sag. krm. dschag. uča Hinterteil, Kreuz, Rücken (bei Tieren u. Menschen)].

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ućaska E:Mar Večk StSosni [счастье] / Glück. valdo t́ešče͔, pari͔jakaj, toń ućaskat E:Mar (1 18 ) Der klare Stern, Schwägerin, [ist] dein Glück. ućaskat araś, mazi͔ t́aḱińem E:StSosni (I 275 ) Du hast kein Glück, mein schönes Kind! — [Russ. участь].

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ućaskavtomo E:Mar, ućaskaftomo E:Večk [несчастный] / glücklos (E:Mar); [обездоленный / ohne Anteil (E:Večk)]. čaśijaftomo, avakaj, t́iŕiḿik, ućaskaftomo, koŕmakaj, vani͔ḿik E:Večk (II 73 ) Ohne Glück, Mutter, hast du mich aufgenährt, ohne Anteil, Ernährerin, hast du mich aufgezogen.

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ućaskav E:Mar, ut́askav E:Šokša [счастливый, сулящий счастье] / glücklich, glückverheissend. t́ejt́eŕ id́i ućaskav! E:Mar (1 138 ) Du glücklicher Mädchenkäufer! t́et́e on̄ne͔ś, pari͔jakaj, son ućaskav E:Mar (1 18 ) Dieser Traum, Schwägerin, ist glückverheissend. eŕḿiĺ v́e lomań at ut́askav E:Šokša (VII 458 ) Es lebte (einmal) ein unglücklicher Mann.

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[ ućəs ] ut́śəs ChrM M:Čemb, ućes M:P (Gen. ućezə̑ń , Abl. ućezda , Nom. Pl. ‑t ), ućäs M:Vert, ućes M:Bar, učəs M:Sel [дешёвый] / billig. ḿäŕḱ ṕitńi tavar ḿiḿe, aᵪ ućäs tavar ramama M:Vert (VIII 438 ) Er hat bei sich gedacht, teure Waren zu verkaufen, billige Waren zu kaufen. ućes tavarə̑ń, vaśu, ramśema M:Bar (VIII 288 ) Um Waren billig, Vasju, zu kaufen. učəs tava·rńat maŕəś rakśəsi͔ M:Sel (IV 236 ) Úber billige Waren lacht Marina. | ućezsta M:P, ućezə̑sta M:Sel (Adv.) [дёшево] / billig (z.B. ramams kaufen). — Tat. ӫčӫz .

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ućeskä M:P (Dem.) [дешёвый] / billig.

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* ućəzkstə̑mə̑ms (: ućeżkstə̑ma·n , ‑i ) M:P [дешеветь] / billiger werden.

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* ućəzkstə̑ptə̑ms (: ućeżkstə̑pta·n , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu * ućəzkstə̑mə̑ms ) [снижать цену, уступать в цене] / den Preis herabsetzen, etwas vom Preise ablassen.

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uć̌a· E:Kad ― uča· ChrM M:P (Gen. M:P ‑ń ) [овца] / Schaf. | ṕŕäto·k-uć̌a· M:Pš [овца в третьем году] / Schaf im dritten Jahre, drittjähriges Schaf. | učań gurt E:Kažl [стадо овец, отара] / Schafherde. | uča·ń kardə̑ńä (~ uć̌a·ń kaŕd́eńä ) M:P, uča·ń kardə̑ńä M:Čemb [овчарня] / Schafstall. | uča-ḱäd́ E:Kažl ― uča·-ḱed́ M:P Kr [овчина] / Schaffell. | uča·-ozks (~ uć̌a·-ozks ) M:P, uča·-ozks M:Pš, uča-ozks M [овечья жертва (праздник) / Schafopfer(fest)]. | učeń stada E:Kal ― uča·ń stada M:Kr, uča·ńń stada M:Sel [отара] / Schafherde. | * učań śivəĺ (: učań śiv́el ) M:P [баранина] / Schaffleisch. | uča·-v́ärə̑s M:P [барашек, ягнёнок] / Lamm.

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utša·ńɛ ChrM (Dem. zu uča· ) [овца] / Schaf.

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učastka E:[?Mar] ― uča·stka M:P (Gen. ‑ń ) [доля леса каждого дома] / einem jeden Haus ( kud ) zufallender Waldteil (vgl. oćina ). — [Vgl. ućaska ]. — [Russ. уча́сток].

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pouča·stkam E:VVr [на участки, по участкам] / in Teile. pod́eĺa·nkam javši·d́iź, pouča·stkam tarkśi·d́iź (II 344 ) Du wurdest in Teile geteilt, du wurdest aufgeteilt. — [Russ. по уча́сткам ].

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[ učoms ] utšoms ChrE E:Večk, * uče͔ms E:Mar, * uči͔ms E:Hl, učems E:Is NSurk SŠant, učemks E:VVr, uču·ms E:Ba, ? * učums E:Kal Šir Kažl ― utšə̑ms ChrM, * učəms (: uča·n , ‑i ) M:P [ожидать] / warten, erwarten. uče͔ś[‑]t́ejś t́ejt́eŕńeś, a si͔ ḱijak E:Mar (2 82 ) Das Mägdelein wartete und wartete, es kommt niemand. mon uči͔ń, uči͔ń t́et́e či͔ńt́ E:Mar (1 200 ) Ich erwartete, ich erwartete diesen Tag. či͔ń kuvalmu mon uči͔ń E:Hl (1 160 ) Den ganzen Tag hindurch habe ich (auf euch) gewartet. toń ejse͔ učit́ E:Večk (III 105 ) Man wartet auf dich. užo, učed́e, ejd́eń, ńej son si͔ E:SŠant (II 100 ) Geduld, wartet, meine Kinder, er wird kommen. kot́el ašo čiń eŕźa učeḿe E:SŠant (I 331 ) Der Ersäne wollte den hellen Tag erwarten. mo·n utši·ń, utši·ń tońt́ e·zdi͔t́ E:Šir (II 433 ) Ich habe auf dich gewartet und gewartet. makst mońd́iń śora utš́əms M Gib mir Getreide auf Kredit (es wird nach einiger Zeit mit Geld bezahlt; vgl. makst mońd́iń śora pandə̑mda Leih mir Getreide aus).

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učaj E:Petr [морд. личное имя] / ein mordw. Personenname. učiń[‑]d́äŕajt́ [pakšańt́] čačumandza kuvat́, karḿit́ t́endza ḿeŕeḿe “učaj” (“učuśḱe”) (VIII 150 ) Wenn man lange auf die Geburt des Kindes warten muss, beginnt man es učaj oder učaśḱe (Erwartetes) zu nennen.

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uć̌ə̑ń [M:Mam] [ожиданный] / erwartet. ut́šə̑ń ut́šə̑ń utšə̑ṕnä (IV 563 ) (Hier sind) deine Erwarteten, die du erwartet hast.

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učuma [E:Bug] ― * učə̑mă [M:Mam] [ожидание / das Warten (E:Bug)]; [ожидаемый] / der zu Erwartende (M:Mam). eś joma toń, polaj, ejse͔ń učumat [E:Bug] (V 448 ) Dein Warten auf mich, Frau, ist nicht verlorengegangen (nutzlos gewesen). ut́šə̑ń ut́šə̑ń utšə̑ṕnä [M:Mam] (IV 563 ) (Hier sind) deine Erwarteten, die du erwartet hast. [saśt́ učepńä t́eŕd́epńä] [M:Mam] (IV 563 ) Deine Erwarteten und Eingeladenen sind gekommen.

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učovks [E:Bug] Večk Sap [жданный (жданное)] / der (das) von jdm. Erwartete (vgl. kučovks ). jofti͔kaja, raḿik, eźik učovksom! [E:Bug] (V 448 ) Sage, ob du (diese) von mir Erwartete gekauft hast oder nicht. vana, saśt́ učovksot E:Večk (II 232 ) Sieh, schon kamen die von dir Erwarteten. vana, učovś učovksonok, vana, učovś radośt́eńek E:Sap (VI 6 ) Seht, unsere Erwartete (ist) nach unserem Erwarten (gekommen), seht, unsere Freude (ist) nach unserem Erwarten (gekommen).

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učaĺ E:Bag, uča·ĺ ~ učaĺa· E:Jeg [рождённый бездетными супругами после длительного ожидания ребёнок] / wenn einem kinderlosen Ehepaar nach langem Warten ein Kind (Junge od. Mädchen) geboren wird, gibt man ihm den Namen učaĺ (E:Bag); [женское имя] / ein Frauenname (E:Jeg).

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učuśḱe E:Petr [морд. личное имя] / ein mordw. Personenname; s. učaj (oben).

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* učekšńems E:SŠant (Frequ. zu učems ) [выжидать] / abwarten. vaj, omboće val mazi͔ uĺańa son eź učekšńe (I 473 ) Ein weiteres Wort wartete die schöne Uljanja nicht ab.

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učńems E:Mar Kozl Večk ― utšə̑ndə̑ms ChrM, * učə̑ndə̑ms (: učə̑nda·n , ‑i͔ ) M:P, * učəńd́əms M:Pš, * učəndə̑ms M:Kr Kard, * učəndə̑ms ~ * učəńd́əms M:Saz (Frequ. zu učems usw.) [ожидать, ждать] / warten, erwarten. a iśt́ańa ṕiže t́akat učńija E:Večk (II 207 ) Nicht so habe ich dein kleines Kind erwartet. omboće val [si͔ŕe] bašḱir eś učńe E:Kozl (I 204 ) Der alte Baschkire wartete nicht auf ein weiteres Wort. toń učəńd́išt́, avaŕd́išt́ M:Pš (IV 759 ) Sie warten auf dich und weinen. śińəŕäś[‑]paba śora[‑]t́akańanc učəńd́i M:Saz (IV 4 ) Sinäs Weib wartet auf ihren Sohn. učəndə̑mä (<  ‑ńd́əmä ) [ḿett́] vašt́ M:Kard (IV 475 ) Wir haben Honig und Butter erwartet.

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* učə̑ŋkšńəms (: učə̑ŋkšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu * učə̑ndə̑ms ).

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* učə̑ŋkšńəkšńəms (: učə̑ŋkšńakšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu učə̑ŋkšńəms ).

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* učə̑ŋkšńəft́əms (: učə̑ŋkšńaft́a·n , ‑i ) M:P (Kaus. zu učə̑ŋkšńəms ).

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* učə̑ŋkšńəfńəms (: učə̑ŋkšńafńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu učə̑ŋkšńəft́əms ).

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? * učə̑ntftə̑ms (: učə̑ndafta·n , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu učə̑ndə̑ms ).

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? * učə̑ntfńəms (: učə̑ndafńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu učə̑ntft́əms ).

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? * učə̑ntfńəkšńəms (: učə̑ndafńakšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu učə̑ntfńəms ).

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učśems E (Frequ. zu učems ) [ожидать, ждать / warten, erwarten].

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* učev́ems E:Mar SŠant, * učovoms [E:?Bug Sap] ― učəvə̑ms M (Refl.-Pass. zu učems , učoms , učəms ) [(мочь) быть жданным, мочь ожидать] / erwartet werden (können), (er)warten können. učeśt́, učeśt́, eź učevt́ E:Mar Sie warteten und warteten, (aber) man konnte auf ihn nicht warten (d.h.: er kam nicht). eź učevt́ eŕźań ašo čińeze͔ E:SŠant (I 331 ) (Aber) der Ersäne konnte auf den hellen Tag nicht (mehr) warten. vana, učovś učovksonok, vana, učovś radośt́eńek E:Sap (VI 6 ) Seht, unsere Erwartete (ist) nach unserem Erwarten (gekommen), seht, unsere Freude (ist) nach unserem Erwarten (gekommen). son af učəv́i M Man kann auf ihn nicht warten.

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* učftə̑ms (: učfta·n , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu učə̑ms ) [заставлять ожидать / warten lassen].

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* učfńəms (: učfńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu učftə̑ms ) [(часто) заставлять ожидать / (oft) warten lassen].

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uda· E:Ba [удочка] / Angel. | uda-ńä·d́ E:Ba [удилище] / Angelrute. — [Russ. уда́].

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udi͔čka E:Mar, ud́ička ~ udučka E:Kal [удочка] / Angel (E:Kal: [ udučka ] [большая] / grosse), (E:Kal auch:) [ ud́ička ] [удильный крючок] / Angelhaken. | ud́ičkań čufta E:Kal [удилище] / Angelrute. | ud́ičkań ṕe-čeŕ E:Kal [леса] / Angelschnur. — [Russ. удочка].

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udačav E:VVr [удачный / erfolgreich]. uĺeze͔ udačav et́e čiś [Möge dieser Tag erfolgreich sein!]. — [Russ. уда́ча].

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uda·lci͔ M:Aleks [смельчаки] / Wagehälse. aŕda (‑ə̑) va braci͔, aŕda uda·lci͔ (IV 269 ) Kommt, Brüder, kommt, Wagehälse! — [Russ. удальцы́ (Pl.)].

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udalnoj E:SŠant [удачный, красивый] / wohlgeraten, schön. son mastor laŋgoń udalnoj, da ujezd aldoń ṕek kvaĺnoj (I 282 ) Auf Erden ist sie die schönste, innerhalb des Bezirks ist sie die meistgerühmte. — [Russ. ? Kontam. удало́й + ‑но́й].

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udaloj M:Temn [удачный, красивый] / wohlgeraten, schön. kudńät́ esa eŕäj və̑davoj[‑]ava, kat́i və̑davoj, šačə̑mda udaloj (VIII 306 ) Im Hause wohnt eine Witwe, wenn auch eine Witwe, eine wohlgestaltet Geborene. — [Russ. удало́й ~ уда́лый ].

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udalams E:Mar Večk Is NSurk Kozl Vez SŠant, * uda·lams E:Ba ― uda·lams M:P Sel Vert Katm [хорошо удаваться] / gut gelingen, wohl geraten. vaj, čačomodo eŕźäń ćora udalaś E:Mar (1 72 ) Glücklich wurde der Erzja-Jüngling geboren. udalaś palaj se͔ŕga[‑]ruŋgova E:Mar (1 18 ) Pelagia ist an Wuchs und Gestalt wohlgelungen. udalaś uĺa se͔ŕga[‑]ruŋgova E:Večk (I 446 ) Wohlgeraten ist Uljas Körper. si͔n kot́ v́ejḱi·ńet́, ḱipa·jt́[‑]okśa·t uda·laśt́ E:Is (I 159 ) Obgleich die einzigen (Kinder), sind Kipaj und Oksja wohlgeraten. ᵪot́ son śkamńenᴣe͔, bogdašḱe udalaś, son a t́et́ań t́ŕiks bogdašḱe udalaś E:Kozl (I 168 ) Obgleich allein, war Bogdaschke wohlgeraten. Zum Ernährer des Vaters taugte Bogdaschke nicht. udalaś se͔ŕga savań t́eŕuša ruŋgova, udalaś ṕiĺǵeń savań t́eŕuša čalgaftka E:Vez (I 383 ) Wohlgeraten war der Körper von Savas Terjuscha, schön war der Schritt der Beine von Savas Terjuscha. udalaś se͔ŕga[‑]ruŋgova, udalaś ṕiĺǵeń čalgavtka E:NSurk (I 135‑6 ) Wohlgeraten war sein Körper, schön war der Schritt seiner Beine. udalaś se͔ŕga pala ruŋgova, kavti͔ńe ṕiĺǵen pala čalgavtka E:SŠant (I 312 ) Wohlgeraten war Palas Körper, schön war der Schritt von Palas beiden Beinen. vaj, čaču·mńada iva·nᴉ͐ń mat́ŕa uda·laś ‒‒‒ uda·laś säŕga· iva·nᴉ͐ń mat́ŕa, ḱäĺi·va E:Ba (I 180 ) Wohlgeraten war Ivans Matrja geboren, ‒‒‒ wohlgeraten war Ivans Matrja an Höhe und Breite. toĺka ä͔ŕamańac ašeź udala M:Vert (VIII 444 ) Nur ihr Leben war nicht glücklich. iź uda·la maksə̑mńada, iź uda·la śävə̑mńada M:Katm (IV 72 ) (Aber) sie wurde nicht glücklich verheiratet, sie wurde nicht glücklich verheiratet. — Russ. уда́(ва́)ться.

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uda·laf M:P (Gen. ‑ə̑n ), uda·laf M:Mann [удавшийся, удачный] / gelungen, geglückt (M:Mann); удалой, везде способный / kühn, verwegen, waghalsig, überall fähig (M:P). uga·d́afat, valo·d́əŕäś, uda·lafat M:Mann (IV 272 ) Es ist dir gelungen, Weib Valodjas, es ist dir geglückt!

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uda·lama M:Sel удача / Gelingen, Erfolg, Glück. kə̑da ńi tuś tuga·ńäźä kuda·lama, sojń śäv́əźä tugańäźń uda·lama (IV 489 ) Als mein jüngerer Bruder ging, um zu werben, hatte mein Bruder Glück.

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udalakšəms M:Vert (Frequ. zu uda·lams ) [хорошо удаваться] / gut gelingen, wohl geraten. šačə̑mdaga kŕilań daŕuś udalakšeś (VIII 444 ) Wohlgeraten war Krilas Darja geboren.

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* udalakšnoms E:Is Kozl ― * uda·lakšńəms M:Katm (Frequ. zu uda·lams ) [хорошо удаваться] / gut gelingen, wohl geraten. udala·kšnośt́ ḱipa·jt́[‑]okśa·t se͔ŕńe·va E:Is (I 159 ) Wohlgeraten ist der Körper von Kipaj und Oksja. son udalakšnoś bogdašḱe torgovojks E:Kozl (I 168 ) Bogdaschke taugte gut zum Kaufmann. uda·lakšńəś šačəmńada M:Katm (IV 72 ) Wohlgeraten war sie geboren.

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udal- E(allg.) ― ftal(-) M:P [место за двором, где расположен ток] / Platz hinter dem Hofe, wo die Dreschtenne ist; [задняя сторона, зад] / Hinterseite, das Hintere, Hintern (M:P). toń ftaltsä M:P Dein Hinterer. toń [inǵeĺt́śä ftalt́śä] M:P (IV 508 ) Dein Vorderes und dein Hinteres!

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udalo ChrE E:Mar, utala E:Nask Jeg ― ftală ChrM M:P Temn, uda·la M:Prol, uta·lo M:MdJurtk Nal, uta·la ( ‑ə̑‑ ) M:MdJurtk Ur (Lok.; Adv. u. Postp.) [сзади, за (где?)] / hinten, hinter (wo?). udalo śaŋgo, iḱeĺe uro, alo ašo sukna, laŋkso se͔ń sukna. – ćanavaś E:Mar (2 63 ) Hinten eine Heugabel, vorn ein Pfriem, unten ein weisses Zeug, oben ein blaues Zeug. – Die Schwalbe. ĺiv́t́äś udalonzo śeźaka E:Mar (2 121 ) Es fliegt [flog] hinter ihm eine Elster. latə̑t́ńəń ftala M Hinter den Schuppen. ḱeŋkš ftala M:P Hinter der Tür. latə̑ń ftala šaržu at́äń polk ašči. – kapstat́ńä M:P (IV 641 ) Hinter dem Schutzdach befindet sich eine Schar von grauen Alten. – Die Kohle. ftalə̑t ašči šumbra [kšiška] gorbə̑ńńäćä M:Temn (VIII 348 ) Du hast hinten einen Buckel, gross wie ein ganzes Brot. | udalo jondo E [сзади / von hinten her]. | udalo jonov E:Mar Večk [назад, позади] / nach hinten hin, rückwärts. | ftala ṕäĺä M:Bar [позади, на задней стороне] / hinten, auf der hinteren Seite. son avaŕd́i, son koĺgə̑ńd́i ftala ṕäĺä śeńeksa (VIII 290 ) Sie weint, sie vergiesst Tränen hinten in der Heuscheune. | udalo ṕeĺd́e E:Mar [с задней стороны, сзади] / von der hinteren Seite, von hinten. udalo ṕeĺd́e a ńejav́it́, iḱeĺe ṕeĺd́e ńejav́it́ (2 63 ) Von der vorderen Seite können sie gesehen werden, von der hinteren nicht. kot́ mon, avakaj, a karčo jondo vasti͔t́iń, a udalo ṕeĺd́e sasi͔t́iń (1 204 ) Wenn ich auch, Mütterchen, dir als mir zugewandt nicht begegnete, dich von hinten nicht einholte. | ftala śorma M:P [вышивка на спине морд. женской рубашки] / Stickerei auf dem Rücken des mordw. Frauenhemdes.

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udaldo ChrE E:Mar Kad, utalda E:Nask Jeg ― ftaldă ChrM, ftalda M:P Pš, uta·lda M:Ur MdJurtk (Abl.; Adv. u. Postp.) [вокруг, сзади] / von hinten, hinter etw. hervor, (M:P auch:) [задний] / hinterer, Hinter-. ftalda saj varmaś M:P Rückenwind, von hinten kommender Wind. “kona utə̑msta kandi͔t́?” – “ftaldə̑sta” M:P [“Aus welchem Speicher hast du es getragen?” – “Aus dem hinteren”. ftalda v́id́ä ṕiĺǵets M:P Sein rechtes Hinterbein. | ftaldə̑ kaldas M:An [огороженная часть двора] / umzäunter Teil des Hofs (fürs Vieh, mit einem Schutzdach darauf). | ftalda kud M:P [надворная жилая изба] / “Hinterstube”, Hofstube (deren Fenster auf den Hof gehen). | ftalda lata M:P [задний, дальний сарай] / Hinterschuppen. | ftalda ṕäĺks ~ ftalda ṕälks (Gen. ‑ə̑ń ) ~ ftaldə̑ ṕälks (Gen. ‑ə̑n , Abl. ‑ta ) M:P Sel [геморрой, кровопролитный понос] / Hämorrhoiden, Durchfall mit Blut. ftaldə̑ ṕälks śäv́eźä soń M:P Er hat Hämorrhoiden bekommen. ftalda [ṕälks] jotaftan M:Sel (IV 766 ) Ich beseitige den Durchfall. | ftaldə̑ ṕälks t́išä M:P (bot.) [растение для лечения геморроя ребёнка] / eine Pflanze, mit der man Hämorrhoiden bei einem Kinde heilt (sie wird zerkleinert u. auf den Rücken gestreut). | ftaldä ṕi·ĺǵä M:P [задняя нога] / Hinterbein, Hinterfuss. | ftalda śorma M:P Sel [вышивка на спине морд. женской рубашки] / Stickerei auf dem Rücken des mordw. Frauenhemdes. | ftalda utə̑m M:Pš [задний амбар] / hinterer Speicher. ftalda utə̑msa, t́äd́äj, vastə̑źä (IV 402 ) Im hinteren Speicher, Mutter, ist mein Bett. | ftalda vorata M:Sel [задняя дверца] / Hinterpforte.

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ftaldə̑ń M:P [задний] / hinterer.

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udalov ~ udaloŋ ChrE, udalov ~ udaluv ML 63 (E), udalov E:Mar [Bug] SŠant, udalu E:Kal, uda·lu E:Kažl, utalov E:Nask Jeg ― ftalu ChrM M:P, utalu M:Ur MdJurtk (Lat.; Adv. u. Postp.) [назад, позади] / nach hinten, rückwärts, zurück; [за (куда?)] / hinter (wohin?). uš śiśem v́eĺeń udalov ‒‒‒ śeze͔ń ĺituvań či͔jakšni͔ź E:Mar (1 12 ) Hinter sieben Dörfer ‒‒‒ dorthin verheirateten sie Lituva. sońć polok udalov ḱekšś E:Mar (2 108 ) Er selbst verbarg sich hinter der Pritsche. motros tuś, sajś martonzo v́edra v́ina di͔ tuś pastuvtńeń udalov E:Mar (2 94 ) Motros machte sich auf, nahm ein Wedro Branntwein mit sich und ging hinter die Hirten. [ḿejĺe] udalov varštakšnoś E:Mar (1 72 ) Dann blickte er rückwärts. moĺat, moĺat, udalov potak! E:Mar (2 122 ) Du gehst, gehst, ziehe dich zurück! ńiĺe at́ińet́, udalov sakalozo. – alašań ṕiĺḱńe E:Mar (2 46 ) Vier Alte, ihr Bart ist nach hinten (gewandt). – Die Füsse des Pferdes. kambrazzo udalov sonze͔ kaiźe E:SŠant (I 191 ) Er warf ihn (aufs Pferd) hinter seinen Sattel. už tukšnoś śeste͔ t́evńem udalov [E:?Bug] (V 146 ) Meine Sachen begannen dann zurückzugehen. suvaś son matᵪt́e i ḱekšś ṕivań boćkat́ udalu E:Kal (2 129 ) Er trat in den Keller hinein und versteckte sich hinter [dem] Bierfass. aźo ṕiŕ(e) udalu E:Kal (2 137 ) Geh hinter die Tennen! kaŕʿćakat́ńe ḿeńiĺt́ vakss ṕeĺʿńiń udalu ḱekšit́ E:Kal (2 136 ) Die Habichte unter dem Himmel verbergen sich hinter den Wolken. suvad́bat́ vasuv udalu kadi͔ze͔ E:Kal (2 136 ) Den Hochzeitszug hat er weit hinter sich gelassen. śt́iŕś ańćak ṕeńa·da uda·lu ḱekšums ḱäńd́ᴉŕś E:Kažl (2 150 ) Kaum hat die Tochter Zeit gehabt, sich hinter [dem] Ofen zu verstecken. ḱi naŋga moĺä, moĺä, uda·lu varᴣ̌ä E:Kažl (2 152 ) Unterwegs sieht er sich um.

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udalga ChrE E:Mar, uda·lga E:Kažl, utalga E:Nask Jeg ― ftalga ChrM M:P Kr [Mam] Alk (als Subst. ftalga , Gen. ‑ń ), utalga M:Ur MdJurtk (Prol.; Adv., Postp. u. Subst.) [вокруг, позади] / hinten entlang, hinter etw. her od. vorbei, hinter, (M:P auch:) [тайком] / insgeheim (= salava ), (M:P [Kr Mam Alk] auch:) [вышивка (позади) от плеча вниз] / Stickerei (hinten) von der Schulter nach unten. iḱeĺgajak t́uža jan, udalgajak t́uža brod E:Mar (1 148 ) Längs der Vorderseite (des Hauses) ist ein gelber Fusssteig, längs der Hinterseite ein gelber Pfad. roš́ć̌ast uda·lga lapš́avań końd́att pakśast E:Kažl (1 82 ) Hinter den Hainen erstrecken sich ihre Felder, Schüsseln ähnlich. [v́äŕd́ä t́äšt́t́ńä] ftalganza [M:Mam] (IV 41 ) Wie die Sterne droben sind ihre Rückenstickereien. | udalga targavks E:Mar Is [спинная вышивка / Rückenstickerei] (= kopoŕga targavks ).

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ftalgańɛ ChrM, ftalgańä M:P (Dem. zu ftalga ) = ftalga ; [вышивка (позади) с плеча вниз] / Stickerei (hinten) von der Schulter ( laftan-bŕä ) nach unten.

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udalks E:Mar ― ftalks M:P (Gen. ‑ə̑ń ) [задняя часть (напр. саней), спинка (напр. стула)] / das Hintere, Hinterteil (z.B. des Schlittens), Lehne (z.B. des Stuhls) (E:Mar); [вышивка от плеча вниз] / eine Stickerei, die von der Schulter ( laftu , laftu-pŕä ) nach hinten geht (vgl. eŋgəĺd́ä śorma ) (M:P); [последний] / der letzte (E:Mar). udalksozo ĺiśi E:Mar Er hat Hämorrhoiden. | kośak-udalks E:Mar [наружная сторона косяка] / Aussenseite des Türpfostens. a bud́ a noldasamak, kośak[‑]udalksot v́eśe karasi͔ń (2 116 ) Aber falls du mich nicht hineinlässt, werde ich die Aussenseite deines Türstockes herauskratzen. | moćka-udalks E:Atr SŠant, moćkudalks ~ moć-udalks E:Večk, moćeda·lks E:Ba, moćkədalks E:Nask, moćaldaks E:Kad, moćalda·kst (Pl.) E:Kal, moćalks(t) E:Kažl ― moćḱä-ftalks M:Sučk, moćḱä-talʿks M:Alk Kr Pš, moćkalks ~ moćka·lks ~ moćalks M:Čemb, moćkalks ~ moćka·lks(t) M:Sel, moćkə̑lks M:An, moćta·lks M:MdJurtk [ moćka , moćḱä + udalks , ftalks , ?  alks ] охлопки, [очёски] / Werg (E:Atr SŠant M:Kr: Werg hinter dem Kamm, der Hechel; M:Kr: moćḱä auf der Vorderseite). tašta moćḱä[‑]talʿks maŕä pot́äńäś M:Kr (IV 204 ) Marja hat Brüste (wie) alte Wergbündel. moćḱä[‑talʿks] todu maŕäń pŕalə̑nza [M:Kr] (IV 204 ) Marja hat ein Kissen aus Wergabfall unter ihrem Kopf. | poŋks-udalks E:Mar [зад брюк] / Hosenboden. | skaḿika-udalks E ?  заседка [спинка стула] / ? Stuhllehne. | stul-udalks ~ ?  stuĺ-udalks E:Mar [спинка стула] / Stuhllehne. | śiv́e-udalks E:Mar [вышивка на шее] / eine Stickerei am Nacken. | udalks kardas E:Mar Večk Is [задний двор] / Hinterhof (= udalć kardas E:Mar Večk) (E:Mar Večk); денник / Viehhürde (in der das Vieh den ganzen Tag über sich aufhält) (E:Is). | udalks ḱe·ĺä E:Kad, udalks ḱeĺe E:VVr задняя часть рубашки ниже пояса / Unterteil des Hinterstückes des Frauenhemdes, von der Gürtelgegend nach unten (= udalć ḱeĺe E:NSurk). | uštuma-udalks E:Mar [место за печкой] / Raum hinter dem Ofen.

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udalksḱe [E:?Bug] (Dem. zu udalks ) [задняя сторона, з. часть, задок] / Hinterseite, Hinterteil, Steiss. vaj, udalksḱenᴣe͔ lutakšni͔ź (V 466 ) Man stäupte ihr den Hintern.

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udalće E:Mar ― uta·lśä M:MdJurtk (Nom. Pl. uta·lśet́ ) [задний, последний] / hinterer (z.B. ṕiĺǵe Fuss), letzte. iḱeĺćet́ńe nuŕḱińet́, udalćet́ńe kuvakat. – numoloś E:Mar (2 29 ) Die Vorderen kurz, die Hinteren lang. – Der Hase. | udalć kardas E:Mar Večk [задний двор] / Hinterhof (= udalks kardas ). | udalć ḱeĺe E:Atr Večk Is NSurk, uda·lć ḱä·ĺä E:Ba задняя часть рубашки ниже пояса / Unterteil des Hinterstückes des Hemdes (E:Večk NSurk: des Frauenhemdes, bestehend aus einer ganzen Tuchbreite; E:NSurk: von der Gürtelgegend ab nach unten; E:Atr Večk: unterer Teil des Hemdschosses; E:Ba: задница / Steiss [‑gegend im Hemde]). | udalś orta E:VVr [задние ворота] / Hintertor. aźo·, t́ejt́e·ŕks-čim, t́et́a·ń uda·lś orta·va (II 395 ) Geh, mein Mädchentum, durch das Hintertor (von) meines Vaters (Hofe). | udalć(e) ṕiĺǵe E:Mar, udalć ṕiĺǵe E:Večk [задняя нога] / Hinterfuss, Hinterbein. udalć ṕiĺkse͔ń, bojar[‑]ava, čav́ija E:Večk (I 422 ) Mit meinen Hinterbeinen, Bojarin, habe ich ihn erschlagen. | udalć ḱerč ṕiĺǵe E:Mar Večk [левая задняя нога] / das linke Hinterbein. | udalć v́id́ ṕiĺǵe E:Mar, udalć v́it́ (v́id́) ṕiĺǵe E:Večk [правая задняя нога] / das rechte Hinterbein.

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1 udə̑ma· ~ ə̑də̑ma· (~ ?  odoma· ) (Gen. ‑ń ) M:P, ə̑də̑ma· M:Alk, udə̑ma· M:Pš Sučk Ur [прыщ, волдырь] / Pustel, Finne (M:P: man glaubt, dass ein Mensch, der diese Pusteln hat, lange, viel schläft). | udə̑mă-śi M:Čemb id.

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udə̑s M:Čemb [способность, даровитость, ловкость, знание] / Fähigkeit, Begabung, Geschick, Kenntnis. soń aš udə̑zə̑c śä päĺi od. śormadə̑ma [Er hat kein Geschick dazu od. zum Sticken (? Schreiben)].

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udga E:Mar Atr Nask, uduga E:Kad Kal ― odga ML 77 (M) M:P Pš Sel (Gen. ‑ń ), ud́iga· M:Sučk [вид травы] / eine Grasart (E:Mar Atr Kad Kal M:Pš Sel Sučk: [болотная трава] / ein im Sumpf wachsendes Gras) (E:Mar Atr Kad Kal ML(M) M:Pš Sel Sučk); скрипень / Waldweidenröschen, Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium) (= čiḱi·rd́ä t́ikšä E:Ba) (M:P Sel). | udga-pulo E:Mar, udə̑ga-pula [~  udi͔·ga-pul§a ] E:Nask [болото, покрытое болотной травой] / ein Sumpf, wo viel Sumpfgras namens udga wächst (E:Mar). arćt́ [v́iŕ‑]ku·nčkas, udi͔·ga[‑]pulᴉ͐s i čej[‑]pulᴉ͐s E:Nask (III 250 ) Sie ritten (wieder) mitten in einen Wald, in Sumpf und Ried. | udga-t́ikše͔ ~ udga-t́ikše E:Mar, udga-t́ikše͔ E:Atr ― odga-t́išä M:P Pš [болотная трава] / ein im Sumpf wachsendes Gras (= udga E:Mar Atr, odgəŕ M:Vert).

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odgəŕ M:Vert [болотная трава] / ein im Sumpf wachsendes Gras.

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udoms ChrE E:Mar, * udums E:Kal StZach ― udə̑ms ChrM M:P Sel [спать] / schlafen; ночевать / übernachten. śe čalašḱeńt́ ejse͔ valcḱes udośt́ E:Mar (2 105 ) In dieser Hütte schliefen sie bis zum Morgen. [ježĺi] lamo sodavĺit́, to a lamo udovĺit́ E:Mar (2 75 ) Wenn du viel wüsstest, so würdest du nicht viel schlafen. avaj, ḿiń kos(a) udutama? E:Kal (2 144 ) Mutter, wo werden wir übernachten? uduś, uduś mazi͔j ivan, udukšnoś E:StZach (VII 158 ) Der schöne Ivan schlief und schlief, er schlief. udi͔ńä šabaźeń M:P Ich habe mein Kind tot geschlafen (im Schlaf unter mir erstickt). udə̑mnts udə̑źä puwə̑də̑m algańä [M:Sel] (IV 160 ) Er schlief seinen Schlaf unter einer Flachsbreche [richtiger doch: unter Flachsbrechen].

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udi͔ E:Mar ― udi͔ M:P [спящий] / schlafend (E:Mar); [сонливый] / schläfrig (M:P). kučumak ‒‒‒ udi͔ ḱiskań puvti͔ćaks E:Mar [1 184 ) Entsende mich [als eine, die] den schlafenden Hund aufweckt [d.h.: Bettlerin]. | udi͔ jalga M:P [сосед по спальне] / der (die) neben einem schläft; Schlafgefährte (‑in), Bettgenosse (‑in).

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udi͔ća E:Mar SŠant, udi͔·ća E:Ba [спящий] / der Schlafende (E:Mar); [сонливый] / schläfrig; [ночной колпак] / Schlafmütze (E:Ba SŠant). nat́ uĺńeś t́et́e udi͔ćäś motros E:Mar (2 95 ) Sicherlich war dieser Schlafende Motros.

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udoź E:VVr [сон] / Schlaf; [сонливость] / Schläfrigkeit. tońt́ ḿeiń udoź muińd́et́ (II 350 ) Was für ein Schlaf hat dich erfasst?

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uduma E:Mar Večk Bug Vez, udomo E:VVr, udu·ma E:Ba (Nom. Pl. ‑t ), udu·ma E:Šir ― udə̑ma· (Gen. ‑ń ) ~ ¸udə̑ma· (Gen. ‑n ) M:P, * udə̑mă M:Sel Atjur [сон] / Schlaf. śedoj at́a śeĺt́ suśńi. – udumaś E:Mar (2 54 ) Ein grauer Greis näht Augen zusammen. – Der Schlaf. saś udumazo E:Mar (2 82 ) Es wurde schläfrig. udumam saś, mad́imam saś E:Mar (1 34 ) Es verlangt mich zu schlafen. v́et́ udumam jav́i E:Mar (2 60 ) Bei Nacht flieht mein Schlaf. tust(o) udumaŋk śeźńev́t́iń E:Mar (1 192 ) Euren tiefen Schlaf habe ich unterbrochen. udumam saś, mad́imam saś E:Večk (I 184 ) Ich bin schläfrig, ich bin müde. buka vaksso udumaś [E:?Bug] (V 462 ) Das Schlafen neben einem Ochsen. ćora vaksso udumaś ḿec śukoroń końd́amo E:Večk (II 307 ) Das Schlafen bei Burschen ist gleich einem Honigkuchen. ḿeźi t́iŋ́ḱ udu·ma saźi·d́iź E:Šir (II 424 ) Weshalb seid ihr müde? so·n udu·munda ḿińi·ḱ pari͔je·ś java·fńiĺ E:Šir (II 440 ) Unsere Schwägerin pflegte ihren Schlaf zu vertreiben. oᵪ, udumaśkak mon, polańakaj, a udan E:Vez (I 385 ) Richtig schlafen, mein Gatte, tue ich nicht. udə̑ma·źä af udə̑v́i M:P [Meine Schläfrigkeit wird nicht ausgeschlafen]. udə̑mnts udə̑źä puwə̑də̑m algańä [M:Sel] (IV 160 ) Er schlief seinen Schlaf unter einer Flachsbreche [unter Flachsbrechen]. v́išḱä udə̑mə̑ćeń javafńeza! M:Atjur (VIII 362 ) Es soll dir den tiefen Schlaf verscheuchen! | sara·zə̑ń udə̑ma· M:MdJurtk куриная слепота / Nachtblindheit, Hemeralopie. | udumanzo pačk E:Mar ― udə̑m pa·ć̌k M:P, udə̑m bačk M:Čemb (Adv.) [во сне] / im Schlafe. | udə̑m bačk jakams M:Čemb [ходить во сне] / schlafwandeln. | uduma-tarka E:Mar [спальное место] / Schlafstelle. vana, uduma[‑]tarka v́ešńan (2 94 ) Sieh, ich suche eine Schlafstelle. uduma[‑]tarka son ḱevkśńi (1 172 ) Sie fragt nach einer Schlafstelle. ńet́e, ĺeĺakaj, udumań, ašči͔mań tarḱińet́ (1 222 ) Diese sind dir, Brüderchen, Stellen zum Schlafen, zum Verweilen. | udə̑m-vasta ~ ¸udə̑m-va·sta M:P [постель, койка, ночлег] / Bett, Schlafstelle, Nachtquartier. | sarazə̑ń udə̑m-vasta M:P [насест / Schlafplatz des Huhns]. sarazə̑ń udə̑m[‑]vasc af śäŕəńd́išt́, “sarazə̑ń śeĺmə̑sa” arat (IV 728 ) Den Liegeplatz des Huhns beharnt man nicht, (sonst) bekommt man Nachtblindheit (“Hühnerauge”).

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uduma-či E:Mar Večk ― udə̑m-ši M:P [?Čemb] [сонливость] / Schläfrigkeit, Verschlafenheit. udə̑m-šid́et (<  ‑də̑t ) b́ednajgadə̑t́ M:P [Du bist wegen deiner Verschlafenheit arm geworden]. udə̑m-šidə̑n əź t́iju [M:?Čemb] [Wegen meiner Verschlafenheit (Trägheit) wurde es nicht getan].

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* uduḿiŋ́ǵa; E:Šir (Dem. zu udumă ) [сон] / Schlaf. mo·ń ḿe·ks ara·ś udu·ḿiŋ́ǵiḿ (II 424 ) Weshalb finde ich keinen Schlaf?

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udə̑mńä M:Sel (Dem. zu * udə̑mă ) [сон] / Schlaf.

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udomov E:Jeg, udomoŋ E:Atr, udumuv E:Kad ― udumav M:Sel [сонливый] / schläfrig; [ночной колпак] / Schlafmütze.

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* udokšnoms E:Mar [?Gor] Večk Is (Frequ. zu udoms ) [спать] / schlafen. kuvat́s udok, nogajiń ejd́, udokšnok! E:Mar (1 50 ) Schlafe lange, Nogajer-Kind, schlafe wohl! udi͔ń, udi͔ń, uŕakaj, mon udokšni͔ń E:Mar (1 16 ) Ich schlief, ich schlief, Schwägerin, ich war in den Schlaf gesunken. udi͔ń, udi͔ń, uŕkaj[‑]avkaj, mon udukšni͔ń E:Gor (VII 222 ) Ich schlief und schlief, Schwägerin-Mutter, ich schlief. kuvat́ a kuvat́ t́e t́ejt́eŕ[‑]t́aka udokšnoś E:Večk (II 42 ) Das Mädchen schlief eine Weile. ṕeĺe[‑]v́e[‑]po·ras ḱipa·j[‑]eŕźa udo·kšnoś E:Is (I 161 ) Bis Mitternacht schlief die Ersänin Kipaj.

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ut́śems ChrE, ućems E:Mar, * ućims E:Petr ― ut́̄śəms ChrM, * utćəms (: ¸utća·n , ‑i ) M:P, * ućəms M:Patra Lemd Sel, ućəms [M:?MdJurtk] (Frequ. zu udoms , udə̑ms ) [спать] / schlafen (E:Mar: gew. schlafen, zu schlafen pflegen). da, ti͔ń ućit́ado acamo laŋkso, a mon ućan laz laŋkso. da, vana, ti͔ń t́eravti͔ńka ućems laz laŋkso! E:Mar (2 95 ) Jawohl, ihr schlafet auf einem ordentlichen Lager, ich aber schlafe auf einem Brette. Jawohl, versucht ihr es (nur) auf einem Brette zu schlafen! si͔ń tosa vaśiń čit́ńiń-v́et́ńeń eŕet́-aščit́ i ućit́ E:Petr (VIII 50 ) Da leben und schlafen sie die ersten Tage und Nächte. marʿtə̑nza utśi śora[‑]t́akaćä M:Lemd (IV 200 ) Mit ihr [deiner Frau] schläft dein Sohn. pavə̑l[‑]əŕäś utśi ftalda od kuca M:Patra (IV 60 ) Pavals Weib schläft hinten in der neuen Stube. kafta korbə̑n at́äńat fḱä ḱeńd́ä laŋksa utśišt́. – kĺäščät́ńä i patkla·tkaś M:Sel (IV 623 ) Zwei bucklige Alte, sie schlafen auf einer Filzdecke. – Das Kummet und das Futter.

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ući [E:?Bug] [(часто) спящий] / (oft) schlafend; der (oft) Schlafende. ćora vaksso ućit́ńe, ućit́ńe (V 522 ) [Die,] die neben Männern schlafen, schlafen.

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* ućekšne͔ms E:Večk ― * ućəkšńəms (: ¸utćekšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu ućems , ućəms ) [(часто, постоянно) спать] / (oft od. fortwährend) schlafen. ŕižoj maro son ućekšne͔ś E:Večk (I 396 ) Mit dem Fuchse schlief er. v́ina·t śiməńd́əń vakssə̑t utśəkšńəń [M:P] (IV 216 ) Ich habe (zwar) Branntwein getrunken, (aber auch) neben dir geschlafen.

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* ućəkšńəft́əms (: ućekšńeft́a·n , ‑i ) M:P (Kaus. zu ućəkšńəms ).

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* ućəkšńəfńəms (: ućekšńefńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu ućəkšńəft́əms ).

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* ućəft́əms (: ućeft́a·n , ‑i ) M:P (Kaus. zu ućəms ) [(часто) заставлять спать] / (oft) schlafen lassen.

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ućevt́ńems E:Mar ― * ućəfńəms (: ućefńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu * ućevt́ems , ućəft́əms ) [заставлять спать (возле себя)] / schlafen lassen (z.B. neben sich) (E:Mar).

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* ućəfńəkšńəms (: ućefńekšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu ućəfńəms ).

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udovoms E:Mar ― * udə̑və̑ms M:P (Refl.-Pass. zu udoms , udə̑ms ) [мочь спать] / schlafen können, (E:Mar auch:) [случайно спать] / zufällig schlafen, (M:P auch:) [отоспаться] / ausschlafen. kuvat́ udov́iń! E:Mar (2 123 ) Lange habe ich geschlafen! laŋksə̑nza af udə̑van M:P Darauf kann ich nicht schlafen. udə̑ma·źä af udə̑v́i M:P [Meine Schläfrigkeit wird nicht ausgeschlafen].

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udovtoms E:Mar ― * udə̑ftə̑ms (: ¸udə̑fta·n , ‑i͔ ) M:P, udə̑ftə̑ms M:Pš (Kaus. zu udoms ) [заставить спать] / schlafen lassen (E:Mar: einmal, eine Nacht) (E:Mar M:Pš), (M:Pš auch:) [усыпить] / zum Schlafen bringen.

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* udə̑fńəms (: ¸udə̑fńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu udə̑ftə̑ms ).

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* udə̑fńəkšńəms (: ¸udə̑fńekšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu udə̑fńəms ).

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1 ud́ams E:Atr Gor Večk Is NSurk SŠant NŠant ― od́ams M:P, ud́a·ms M:Ur MdJurtk изнурить / ausmergeln, abzehren, erschöpfen (E:Atr Večk Is NSurk SŠant M:P); [снимать жир (с супа)] / das Fett (von der Suppe) abschöpfen (M:MdJurtk); [вынимать мясо из горшка] / Fleisch aus dem Topf nehmen (M:MdJurtk Ur); [стащить, стянуть, красть] / mausen, stibitzen, stehlen (M: MdJurtk); высосать / jdn. um etw. prellen, etw. durch Betrug an sich bringen (E:Gor). v́eśe vašeś avańt́ ud́iźe [E:?NŠant] [Das Fohlen hat seine Mutter (durch Saugen) ganz ausgemergelt]. son v́äśe jarmakonᴣo ud́asi͔ńᴣ́e E:Gor Er prellt ihn um all sein Geld. si͔vəĺʿńəń ud́äjk [M:MdJurtk] Ur Nimm das Fleisch aus dem Topfe. | ud́i-pot́i kośḱe šečej E:Večk [= E:?NŠant] [истощённая сухая селезёнка / ausmergelnde trockene Milz]. ud́iń[‑]pot́iń kośḱe šečejeń a mon puvan E:NŠant (III 152 ) Nicht ich heile durch Blasen ‒‒‒ von der durch einen Ausziehenden, einen Aussaugenden verursachten trockenen Milz. | jam ud́ams M:MdJurtk [снимать жир с щи] / Fett mit dem Löffel von der Kohlsuppe abschöpfen, Suppe abfetten.

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od́aftə̑ms M:P (Kaus. zu od́ams ).

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2 ud́a·ms ?E ?M прятаться (при игре в прятки) / sich verstecken, sich verbergen (im Versteckspiel). — Vgl. ojd́a: o(j)d́ams .

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* ud́ä·ŕd́əms (: ud́ä·ŕd́an , ‑i ) M:P [слабеть, изнемогать (от голода или от недостатка аппетита)] / schwach werden, verschmachten (vor Hunger od. ein Kranker durch Mangel an Appetit). — [Vgl. 1 ud́ams ].

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ud́eḿe ~ ?  ud́iḿ(e) E:Mar, ud́em E:Atr, ud́eḿe E:Večk SŠant, ud́i·m E:Ba ― ud́ə·m M:MdJurtk мозг / Gehirn (E:Mar); [костный мозг] / Mark (E:Mar). ḱed́enze͔ kańt́ĺit́, si͔v́eĺenze͔ kajśit́, ud́eḿenze͔ se͔vsi͔ź. – kańśtiś E:Mar (2 35 ) Die [Seine] Haut trägt man, das [sein] Fleisch wirft man weg, das [sein] Gehirn isst man. – Der Hanf. kopoŕeze͔ uĺi, ṕeḱeze͔ araś, pulozo uĺi, ṕŕazo uĺi, ud́eḿeze͔ araś. – kaŕś E:Mar (2 37 ) Einen Rücken hat es, (aber) keinen Bauch; einen Schwanz hat es, einen Kopf hat es, (aber) kein Gehirn. – Der Bastschuh. ṕŕazo pokš, ud́eḿeze͔ araś. – čugoni͔ś E:Mar (2 52 ) Sein Kopf ist gross, er hat kein Gehirn. – Der Grapen. | lovaža poco ud́em E:Mar NSurk [костный мозг] / Knochenmark. | ṕiĺǵe-mando-ud́eḿe E:Mar [мозг большой берцовой кости / Mark des Schienbeins]. | pŕa poco ud́em E:[Mar] Kozl [головной мозг] / Gehirn. | pŕa-ud́eme E:Mar Večk, pŕa-ud́em E:Jeg (Nym.), pŕa-ud́i·m E:Ba [головной мозг] / Gehirn.

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ud́eḿev́t́eḿe E:Mar [лишённый мозга, безмозглый] / ohne Gehirn, hirnlos. kaŕastomo, [ud́eḿev́t́eḿe, eźńev́t́eḿe] lomań. – kaŕiś (2 32 ) Ein Mensch ohne Rücken, ohne Gehirn, ohne Gelenke. – Der Bastschuh.

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ud́ila(t) E:Mar, ud́ilat (Pl.) E:Is ― uźd́əla·(t) M:Sel [удила] / Gebiss (am Zaum). — [Russ. удило, Pl. удила́].

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* ufa·jka (: ufai·ka , Gen. ‑ń ) M:P, ufa·jka M:Alk фуфайка / Weste, kurze Unterjacke (M:P: kurze Unterjacke aus Pelz). — Russ. фуфа́йка.

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* ufa·jkańä (: ufai·kanä ) M:P (Dem.) id.

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ufa·ms M:P Pš [Kr] Čemb Sel Sučk Simb, fams M:Prol [MdJurtk] [дуть] / blasen (M:P Pš Sučk); [лечить заклинанием (дуванием)] / durch Beschwören (Blasen) heilen (M:P); [быть больным, болеть (в детской речи)] / krank sein, schmerzen (in Kindersprache) (M:Sel). [ufa·k] tol M:P Zünde (Blase) das Feuer an!, (auch:) Lösche (Blase) das Feuer aus! varmaś ufa·si͔, tśorat́ targasi͔ [M:Mam] (IV 88 ) Der Wind weht ihm entgegen und treibt den Knaben ans Ufer. moń śeĺḿed́ema·źeń son ufa·źä M:P Durch Beschwören (Blasen) heilte er meine von neidischen Blicken verursachte Krankheit. ufaj M:Sel Er ist krank, schmerzt. — [Vgl. 1 puvams ].

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ufa·m (Gen. ‑ə̑n , Nom. Pl. ufa·pt ) ~ ufam M:P, ufa·m M:Sučk Seliksa [пузырь] / Blase, (M:Seliksa auch:) [свисток из пузыря] / Blasepfeife. ḱelu poks(a) ufa·pt ńɯŕǵišt́. – avań pot́ät́ńä [M:P] (IV 629 ) An der Seite einer Birke hängen Blasen. – Die Brüste einer Frau. | t́ed́əĺ-ufa·m M:P Sind [ругат.] / ein Schimpfw. mon toń tonaftt́ä t́ed́əĺ-ufa·msa morama M:P Ich werde es dir zeigen (sagt man drohend) [“Ich werde dich mit der Netzblase ? spielen lehren”]. [jakśala] aštši [t́äd́äĺeń]-ufa·m. – [ṕińeś] M:P (IV 620 ) Unter der Bank liegt eine ?‑Blase. – Der Hund.

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ufa·mńä M:P (Dem. zu ufa·m ) [пузырёк] / Blase. | kal-ufa·mńä M:Katm [рыбий пузырь] / Fischblase.

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ufa·ma (Gen. ‑ń , Nom. Pl. ‑t ) ~ ufama (Gen. ‑ń ) M:P, ufa·ma M:Sel Sučk [воздуходувка] / Blasebalg (M:P Sučk); заговор / Zauberspruch, mit dem die durch bösen Blick verursachten Krankheiten geheilt werden (zum Schluss bläst der Zauberer den Kranken an) (M:P). | ufa·ma-počkă M:P Sučk (Gen. ‑počkə̑ń ) [стеклодувная трубка, воздухопроводная труба в горн] / Balgdüse, Luftrohr, das vom Balge in die Esse führt.

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ufa·mańä M:P (Dem. zu ufa·ma ) [воздуходувный мех, воздуходувка] / Balg, Blasebalg.

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ufa·ĺ M:P (Gen. ‑əń , Nom. Pl. ‑ʿt́ ), ufa·ĺ M:Pš Sučk, ᵪvaĺ M:Sel занос / Schneewehe. | lov-ufa·ĺ M:P Čemb Sučk id.

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fakšńəms M:MdJurtk (Frequ. zu fams ) [дуть, веять, дышать, выдыхать воздух] / wehen, blasen, hauchen, anhauchen; [лечить] / jdn. heilen.

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ufa·ndams M:Pš, ufa·dndams M:Sučk раздуться / schwellen, anschwellen.

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* ufśəms (: ufśa·n, ‑i ) M:P (Frequ. zu ufa·ms ) [(часто или постоянно) дуть / (oft od. fortwährend) blasen].

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ufa·və̑ms M:Čemb (Refl.-Pass. zu ufa·ms ) раздуться / schwellen, anschwellen.

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* ufa·ftə̑ms M:P [заставлять “дуть”] / “blasen” lassen; [заставлять заклинать] / beschwören lassen. moĺan ufaftə̑ma Ich gehe zum Zauberer, um (meine Krankheiten) beschwören zu lassen, wegblasen zu lassen.

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uga·r M:Sel [угар] / Kohlendunst, Kohlengas. — [Russ. уга́р].

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ugoŕks E:Atr [угар] / Kohlendunst.

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ugoŕśt́ E:Mar (Gen. ‑iń ) угар / Kohlendunst. a jarcan ejste͔nze͔, a śiman, i to iŕed́an. – [ugoŕśt́iś] (2 24 ) Ich esse nicht davon, ich trinke nicht (davon), und dennoch werde ich betrunken. – Der Ofendunst.

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ugoŕśt́ḱe E:Mar (Dem. zu ugoŕśt́ ) id. ĺemb́ińeze͔ v́eŕga moĺi, [ugoŕśt́ḱeze͔] alga moĺi (1 20 ) Seine Wärme geht an der Decke hin, sein Dunst geht an dem Fussboden hin.

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ugarna M:Sel [угарный] / (kohlen)dunstig, mit Kohlengas gefüllt. — [Russ. уга́рный: уга́рно ].

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ugoŕijams E:Mar, ugaŕijams E:Večk угореть / vom Kohlendunst benommen, krank werden. — [Russ. угоре́ть].

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* ugaŕe·d¸ndams (: ugaŕe·dndaj ) M:Sel угореть / vom Kohlendunst benommen, krank werden. — [Russ. угоре́ть].

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ugavo·r M:Sel [заклинание / Beschwörung]. — [Russ. угово́р].

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ugovo·rom E:Andr [заклинанием] / durch Beschwörung. au·ĺ (avu·ĺ) moń o·jḿe-kovštom, au·ĺ moń ugovo·rom (VII 398 ) Nicht mit meinem Atemhauch, nicht mit meinem Zauberspruch (wird der Schlangenbiss geheilt). — [Russ. Instr.-F. угово́ром].

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ugod́ams E:Mar, ubd́ams E:Kal ― * uga·d́ams (: uga·d́an, ‑äj ) M:P [случайно попасть куда-н.] / zufällig irgendwohin geraten (E:Mar M:P); [попасть (в цель)] / (das Ziel) treffen (E:Kal); [выпасть на долю кому-н.] / jdm. zufallen; [быть должным делать что-н.] / etw. tun müssen (M:P). ubd́iń śiśiḿ dropt kumškat́i E:Kal Ich traf [das Ziel] mit sieben Schrotkörnern. šava ḱäd́ǵəńasa ḱivək karšə̑zt uga·d́äj, af uda·laj M:P (IV 714 ) Kommt jemand mit einem leeren Gefäss dir entgegen, glückt es (was du vorhast) (dir) nicht. — [Russ. угоди́ть].

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uga·d́af M:Mann [удавшийся] / gelungen. uga·d́afat, valo·d́əŕäś, uda·lafat (IV 272 ) Es ist dir gelungen, Weib Valodjas, es ist dir geglückt!

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* ugod́avoms E:Sob StZach, ubd́avums E:Kal ― * uga·d́avə̑ms M:P Pš Kr [Mam] (Refl.-Pass. zu ugod́ams, ubd́ams, uga·d́ams ) [случайно попасть куда-н., быть где-н.] / zufällig irgendwohin geraten, irgendwo sein (E:Sob Kal [M:Pš Mam]); [попасть (в цель)] / (das Ziel) treffen (E:Kal); [удаться] / glücken, (wohl) geraten (E:StZach). mo·žot u·god́a·vś b́ez moĺi·tvoj ašče·ḿd́e E:Sob (VII 358 ) Vielleicht ist er betroffen worden, ohne gebetet zu haben. bojar[‑]avaś kasumńado ugod́avś E:StZach (VII 162 ) Wohlgestaltet war die Bojarin aufgewachsen. ubd́avś karšuzunza ofta E:Kal (2 128 ) Es stiess auf ihn zufällig ein Bär. možet užentsä uga·d́avś [M:?P] (IV 781 ) Vielleicht hast du damals (gerade) das Abendbrot gehabt. ftala uga·d́avi, st́enat́ patška śuduft́ noldasi͔ [M:Mam] (IV 99 ) Wenn er (dabei) nach hinten gerät, will er den Armen durch die Wand stossen. prašče·ŋgas moĺəmsta ṕəšḱä·d́i uĺi, prašče·ŋǵäś af uga·d́av́i [M:Pš] (IV 727 ) Wird man angesprochen, wenn man um Entschuldigung bitten geht, wird die Entschuldigung nicht glücken.

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ugol ChrE E:Mar Kad, ugul E:Hl, ugu·l E:Ba ― ugə̑l M:P (Gen. ‑ə̑n ) угол / Ecke. stoĺińt́ ńiĺ(e) ugolonzo E:Mar (1 136 ) Der Tisch hat vier Ecken. raśśejiń ńiĺ(e) ugolonzo E:Mar (1 166 ) Russland hat vier Ecken [nach den Himmelsrichtungen]. sońć ugolc ḱekšś E:Mar (2 94 ) Selbst verbarg er sich in einer Ecke. ṕećka[‑]ugulcu tataruń kalmu. – muśḱimat́ńi E:Hl (2 50 ) In der Ofenecke ist das Grab eines Tataren. – Die (schmutzige) Wäsche. | bańa-ugol E:Mar [угол бани] / Badstubenecke. | eźəm-pŕä-ugə̑l M:P [угол в конце большой скамейки] / die Ecke am Ende der grossen Bank. | ḱerč ṕeĺks ugol ~ ḱeŕč ṕeĺks ugol E:Mar [угол слева от двери] / die Ecke links von der Tür. | końiḱ-ugol E:Mar [угол у двери] / Türecke. | kud-ugol E:Mar ― kud-ugə̑l M:P, kuda-ugə̑l M [угол дома, избы] / Hausecke, Stubenecke. | kurgo-ugol E:NSurk, kurga-u·gul E:Ba [уголок рта] / Mundwinkel. | mə̑rga·-ugə̑l M:P [угол перед дверным проёмом / Ecke des Raums vor der Ofenöffnung]. | naksado ugol E:Večk ― naksad ugə̑l M:P Sučk [северо-запад] / Nordwest (E:Večk M:P); [запад] / West (M:Sučk). | paz-ava-ugol E:Mar Večk, paz-a·va-u·gul E:Ba [красный угол] / Heiligen(bild)ecke (E:Mar); божница / Winkelbrett für Heiligenbilder. | sor-ugol E:Bug Večk, sor-ugul E:Ba ― sor-ugə̑l M:Pš [угол на дверной стороне] / Ecke der Türseite (eig.: Kehrichtwinkel). paro aŕći eźem[‑]pŕas, a paro aŕći sor-ugolc! [E:?Bug] (VI 228 ) Ein Freundlichgesinnter (möge sich) vorn auf die Bank (setzen), ein Úbelgesinnter (möge) in die Kehrichtecke (gehen)! sor-ugə̑lu komaftə̑źä M:Pš Er kippte ihn um in den Kehrichtwinkel. | ugol-ṕe E:Mar [(внешний) угол] / Ecke, (Aussen‑)Winkel. ugol[‑]ṕese͔ bukań śeĺt́. – morkńe (2 64 ) Am Eckenende (sind) Ochsenaugen. – Die Ringe der Aststellen (in den Balken). t́akanzo e͔šḱiźe ugol[‑]ṕes (1 58 ) Sein Kind zerschmetterte er an einer Ecke. | ugᴉ͐l-ṕäń äjkakš E:Ba [внебрачный ребёнок] / uneheliches Kind. | ugol-pŕa E:Mar [внешний угол] / Aussenecke. — Russ. угол .

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ugoltso ChrE E:Mar, ugolso E:SŠant (Iness.) [находящийся в углу, угловой] / in der Ecke befindlich, Ecken‑. ugolco pazot iḱeĺe, t́iŕiń t́et́ej, otkazat E:Mar (1 178 ) Vor deinem Eckengotte (= Heiligenbild) übergibst du (mich), Vater, Verpfleger. ugolso pazne͔ son oznoś E:SŠant [Er betete zu dem Eckengotte]. | kolm(o) ugolco (~ kolm(o) ugo·lco ) E:Mar ― kolma ugə̑lsa M:P [треугольный] / dreieckig. kolm(o) ugolco utomo, poconzo śivoj koń. – ĺukšaś E:Mar (2 37 ) Ein dreieckiger Speicher, in ihm ein weisses Ross. – Der Buchweizen. | ńiĺe ugolco E:Mar [четырёхугольный] / viereckig.

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ugoltomo E:Mar ― * ugə̑lftə̑mă M [без углов] / ohne Ecke(n), eckenlos. kudot čapan ugoltomot E:Mar (2 39 ) Ich zimmere eckenlose Häuser. kutt šapan ugə̑lftə̑pt, ut́ša·t pańan pulə̑ftə̑pt. – [ńeškńä] i [ḿešńä] M (IV 640 ) Ich zimmre Häuser, sie sind ohne Ecken, ich treibe Schafe, sie haben keinen Schweif. – Der Bienenstock und die Bienen.

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ugolǵe E:VVr (Dem. zu ugol ) [уголок] / Ecke.

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ugolne͔ E:Mar ― ugə̑lnä· M:P (Dem. zu ugə̑l ) уголок / Ecke. | końiḱ-ugolne͔ E:Mar [уголок у двери] / Türecke. a son ozi͔, jalgaj[‑]dugaj, końiḱ[‑]ugolne͔s (1 2 ) Er aber, liebe Freundin, setzt sich in die Türecke. | sor-ugolne͔ E:Večk [угол на дверной стороне] / Ecke der Türseite. son sor-ugolne͔s avkam t́eńćiḿim (II 9 ) Meine Mutter kehrte mich in den Kehrichtwinkel.

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ugoĺ E:Kad, ugoĺija E:Mar [?Bug], ugĺija E:Sob, uguĺja E:Petr, uguĺija E:StDemk, ugoĺa E [уголь] / Kohle, (E:Mar auch:) [сажа, шлак] / Russ, Schlacke. ḱijaks[‑]kunčkaso ravužo eŕǵe. – ugoĺijäś E:Mar (2 35 ) Auf der Mitte des Bodens eine schwarze Perle. – Die Kohle. vaj, v́ä ṕäse͔nze͔ ugĺijat pulti͔t́ E:Sob (VII 326 ) An seinem einen Ende werden Kohlen gebrannt. buto, koŕmakaj, uguĺijaks v́äĺavti͔t́ E:StDemk (VII 172 ) Als ob sie, Ernährerin, zu schwarzen Kohlen ausgebrannt wären. puti͔t́ uguĺja čakšs uguĺjat E:Petr (VIII 146 ) Man legt ins Räucherfass (Kohlenfass) Kohlen. — [Russ. уголь].

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ugoŕ E:Mar угорь / Aal. — Russ. угорь .

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ugru·pčiḱ E:VVr [обижающий, обидчик] / einer der beleidigt, Beleidiger. a ugru·pčiḱ uĺńe·kšni͔t́ (II 342 ) Du selbst warst nicht eine, die beleidigte. — [Russ.].

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* ugrubamks E:VVr [обижать, стыдить] / beleidigen, beschämen. ugru·batan se͔ŕste͔· ruŋks (II 342 ) Ich werde dich ganz und gar (“vom Wuchs bis zum Leib”) beleidigen. ugru·b́iḱ kažiń se͔ŕi·ńem (II 342 ) Du hast meinen armen Körper beschämt. — [Russ. угруби́ть].

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uᵪ ChrE E:Mar NSurk Is Jeg, uk E:SŠant ― uᵪ M:P (Interj.) [о!, ах!] / oh!, ach! (M:P: Seufzer od. Ausruf der Ermüdung). uᵪ, čiste͔ jaḱi palaj kotaso E:Mar (1 18 ) O, jeden Tag geht Pelagia in Schuhen. uᵪ, źardoń pora mon aščan E:Mar (1 216 ) Ach, so lange ich da stehe. uᵪ, avakaj da d́iŕi·ńem E:Jeg (1 88 ) Ach, Mütterchen, Verpflegerin! uᵪ, a[‑]j[‑]a·vaŕd́an, bašḱi·r-ava·, kov moĺan E:Is (I 220 ) Ach, wohin gehe ich, [Baschkirin,] um nicht zu weinen? uᵪ af moĺi M:P [Kein Seufzer ist zu hören]. — Russ. ух.

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uᵪa E:NSurk [ uᵪ + a ] [о!] / oh! uᵪa, t́at́akaj[‑]d́iŕińem, uᵪa, avakaj[‑]vani͔ńem (II 454 ) Oh, Vater, mein Ernährer, oh, Mutter, meine Betreuerin!

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uᵪaj E:Jeg ― ufaj M:Kr [Mam] [ uᵪ + (v)aj ] о! / [oh!]. uᵪaj, ejed́em, tońet́ ḱiŕd́iv́i E:Jeg (1 96 ) O, mein Kindchen, du kannst sie nicht führen. ufaj, [t́äd́akaj‑]avakaj M:Kr (IV 7 ) O, Mutter, Mutter! ufaj, [staŕiḱi·-turaḱi] [M:Mam] (IV 146 ) O, ihr Alten, ihr Dummköpfe! ufaj, [sofańäj], sofa[‑ed́ńä·źä] [M:Mam] (IV 283 ) O, Sofa, Sofa, mein Kind!

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uᵪad́ems E:Mar Večk, uᵪa·d́ims E:Ba (Mom.) [вызвать, воскликнуть, аукнуть] / aufrufen, ausrufen, halloen (E:Mar); [охнуть] / ächzen (E:Večk); [зажечь любовь колдовством] / durch Zauberei Liebe erwecken (Geheimw.) (E:Ba). — [Vgl. juᵪ: juᵪ̀ad́ems ].

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uᵪajems E:Mar Večk, uᵪa·ims E:Ba (Frequ. zu uᵪad́ems ) [аукать (вдаль)] / (weithin) rufen, halloen (E:Mar).

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ukstams E:Mar Atr Ba Večk SŠant ― uᵪkstə̑ms ~ * ufkstə̑ms (: ufksta·n, ‑i͔ ) ~ ukstə̑ms M:P, uᵪkstə̑ms M:Pš, uᵪkstə̑ms ~ ukstə̑ms M:Sel, ufkstə̑ms M:Sučk (Mom.) вздохнуть / (auf)seufzen, (auf)stöhnen (E:Mar Atr Ba Večk SŠant M:P [ uᵪkstə̑ms ] Pš Sučk); [охнуть, простонать] / ächzen, stöhnen (E:Ba Večk M:P [ ufkstə̑ms ] Pš); [промычать] / einen unartikulierten Laut hervorstossen (M:P: wenn man sprechen will, aber nur ein undeutlicher Laut herauskommt) (M:P Sel [ ukstə̑ms ]); [воскликнуть] / (aus)rufen (M:Sel [ uᵪkstə̑ms ]).

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ukstakšnoms E:Mar (Iter. zu ukstams ) [вздыхать, стонать / seufzen, stöhnen].

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uksĺems E:Mar Atr (Frequ. zu ukstams ) [вздыхать, стонать] / seufzen, stöhnen.

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ukśńems E:Večk ― uᵪksńəms ~ * ufkśńəms (: ufkśńa·n, ‑i ) ~ ukśńəms M:P, uᵪksńəms M:Sel (Frequ. zu ukstams, uᵪkstə̑ms, ukstə̑ms ) вздыхать / (mehrmals) seufzen, stöhnen (E:Večk M:P); [(неоднократно) восклицать, аукать] / (mehrmals) (aus)rufen, halloen (M:Sel).

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uᵪə̑dnda·ms M:Sel [аукать] / rufen, halloen.

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1 uᵪa M:P Pš [уха] / Fischsuppe. | šoŋgaŕ uᵪa M:P Pš [жидкая уха / dünne Fischsuppe]. ṕid́ət́a·ma šoŋgaŕ uᵪa, vaŕ uᵪa M:Pš (IV 436 ) Wir kochen dünne Fischsuppe, heisse Suppe. — [Russ. уха́ ].

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uᵪatka E:Kad, uᵪa·tka E:Kal, ufa·tka E:Kažl ухватка / Ofenkrücke, Ofengabel. — Russ. [ухва́тка].

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uᵪvat E:Mar (Gen. ‑i͔ń ), uᵪva·t E:Ba, uᵪvat ~ uᵪva·t E:Večk, ukvat E:Is VVr ― fata ~ fata· (Gen. ‑ń , Nom. Pl. ‑t ) M:P, ufa·t M:Kr Sučk, fata· [M:Mam], ᵪvat ~ ᵪvata· M:Sel, fat́ M:Temn, ᵪvat́ M:Sp, ufat M:Ur, uᵪva·t M:MdJurtk ухват, “фата” / Ofenkrücke, Topfgabel, Eisen, mit dem Töpfe in den Ofen geschoben od. aus dem Ofen herausgenommen werden. at́äś śura (śurə̑) ma·rʿta, pabaś pulə̑ ma·rʿta, polas[‑]polas rabo·tašt́. – koćkargaś tə̑ fata·ś M (IV 616 ) Der Alte mit einem Horn, die Alte mit einem Schwanz, sie arbeiten abwechselnd. – Die Ofenkrücke und die Topfgabel. kot́śkarga [uĺi ḱälə̑źä], fata·ś [uĺi] ombə̑t́śes [M:Mam] (IV 533 ) Die Ofenkrücke ist meine Schwägerin, die Topfgabel ist die andere. — Russ. ухва́т.

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uᵪvatḱe E:Mar Večk (Dem. zu uᵪvat ) id.

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fata·ńä M:P (Dem.) id.

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1 uj M:P (Nom. Pl. ušt ), uj M:Prol [Sučk] Ur [(головной, костный) мозг] / Gehirn, Mark. vaga targaź ujńəńǵä M:Sučk (IV 841 ), vana ta·rgaź ujəźńga·k M:Prol (IV 838 ) Siehe, (sogar) mein Gehirn haben sie herausgezogen! | pŕä-uj M:Kr Čemb Sučk (Nom. Pl. M:Čemb ‑u·jᵪ́t́ ) [мозг] / Gehirn.

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2 uj E:Mar Kažl Večk ― uj M:P (Interj.) [увы!, ах!, о!] / weh!, ach!, oh! (Schmerz) (E:Mar Večk M:P); [ай!] / ei! (Verwunderung) (E:Kažl). uj, narodozo potmara E:Mar (1 216 ) Weh, sein Volk war in Betrübnis. uj, t́e škańt́ ejste͔, ĺeĺakaj E:Mar (1 218 ) Weh, um diese Stunde, Brüderchen. uj, ḱize͔[‑]či͔ńe, ĺeĺakaj, lamo [ṕiźeḿe] ṕiźi t́et́ E:Mar (1 218 ) O, an Sommertagen, Brüderchen, wird dir viel Regen herabströmen. uj, kudoń ḱiŕd́i [koŕḿińeć], uj, kudoń ḱiŕd́i matuška E:Mar (1 218 ) O, du Beherrscher des Hauses, ehrwürdiger Vater, o, du Beherrscherin des Hauses, ehrwürdige Mutter. uj, [ḿeŕä], pat́akaj, ṕäḱiŋgum ṕiś pŕakat́i E:Kažl (III 232‑3 ) “Ei, Schwesterlein”, sagt (der Junge), “mein Magen wurde von der Pirogge verbrannt!”. uj, [ḿeŕä], iščo· äźd́ä kuja·lgad E:Kažl (III 233 ) “Ei”, sagt sie, “ihr seid noch nicht fett geworden”.

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ujkstams E:Mar Večk, ujksta·ms E:Ba ― ujkstə̑ms M:P Čemb (Mom.) [застонать, запричитать, посетовать] / aufstöhnen, aufjammern, wehklagen.

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ujkśńems E:Mar Večk, ujkśńi·ms E:Ba ― ujkśńəms M:P Čemb (Iter.) [стонать, причитать, сетовать] / stöhnen, jammern, wehklagen.

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ujanams M:Gor [петь весенние песни во время великого поста] / Frühlingslieder während der grossen Fasten singen. — ? Tat. ujna‑ . — [Vgl. iᵪa·nams ].

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ujems ChrE E:Mar Večk, ui·ms E:Ba [Petr], * ujims E:Kal ― ujəms ChrM M:P Sel [плавать] / schwimmen, (M:P auch:) [переезжать (в лодке)] / (im Boot) hinüberfahren, übersetzen. si͔ńst ujeź [ujit́] laŋǵińest E:Mar (1 112 ) Schwimmend schwimmt ihr Körper. ńej varmavtomo t́ikš(e͔) uji E:Mar (1 72 ) Ohne Wind wogt (“schwimmt”) das Gras. nu, son ujiḿe ṕeḱ mašte͔ E:Kal (2 135 ) Aber er versteht [kann] gut zu schwimmen. uĺćań kuvalt uiza E:Petr (VII 204 ) Es soll die Strassen entlang fliessen (“schwimmen”). loṕińe laŋga son ujeź ui E:Večk (I 346 ) Er gleitet (“schwimmend schwimmt”) über die Blätter. v́äŕi v́et́t́ uja·t, [čeśt́ćä] ḱeńəŕi M (IV 737 ) Schwimmst du [im Traum] gegen den Strom, reift dein Glück heran. kə̑rʿka· tombaś af ujəźńä ujəv́i [M:Kr] Der tiefe Strudel kann nicht (“schwimmend”) überschwommen werden. | v́ed́ alga ujems E:Mar Večk [нырять, окунаться] / tauchen, unter Wasser schwimmen. | v́edəń pačk ujəms M:Sel id. v́ed́ń pačk ui Er taucht.

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ujića E:Mar [пловец] / Schwimmer. ḱeĺej v́ed́iń ujića (2 3 ) Du Úberschwimmer des breiten Wassers.

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ujima E:Šokša (Nom. Pl. ‑t ) [плавник рыбы] / Schwimmflosse des Fisches; [спинной плавник] / Rückenflosse.

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ujkšńems [? ~ * ujkšne͔ms ] E:Mar, ukšnoms [E:Bug] Jeg, ukšnomks E:VVr, * ukšnoms ~ * ujekšne͔ms E:Večk, ukšnu·ms E:Ba (Frequ. zu ujems ) [плавать] / schwimmen (E:Mar: lange Zeit schwimmen, =  ujəńd́əms M:P; oft schwimmen, =  ujəŋkšńəms M:P) (E:Mar VVr Večk); [ползать (змея)] / kriechen (Schlange) (E:Ba). ińe v́ece͔ ḱit[‑]kal ujkšńi. – ḱeče͔ś E:Mar (2 30 ) In einem grossen Wasser schwimmt ein Walfisch. – Die Schöpfkelle. oźorasońt́ utka ujkšni͔ E:Mar Im Teiche schwimmt eine Ente. toso ukšnoś, t́otḱińem, ava-utḱińe E:VVr (II 341 ) Dort schwamm, meine Tante, eine Mutter-Ente. eŕḱeńt́ kuvalt ašo utka ujekšne͔ś E:Večk (I 373 ) Die weisse Ente schwamm über den Teich. kuva ukšni͔, ašo utka ḱeńarkšni͔ E:Večk (I 354 ) Beim Schwimmen freut sich die weisse Ente.

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ukšni͔ E:Večk [плавающий] / schwimmend. v́ed́ga ukšni͔ št́uka[‑]kaloń końd́amat (II 235 ) Einem im Wasser schwimmenden Hechtfisch gleichst du.

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ujńems E:Petr Večk SŠant Jeg ― ujəńd́əms ChrM M:P Patra Sal, ujńəms M:MdJurtk (Frequ. zu ujems, ujəms ) [плавать] / schwimmen (M:P: lange Zeit schwimmen, baden, = ujkšńems E:Mar); (M:P:) [ехать на корабле] / zu Schiff fahren. a iĺaza [ĺiśt́] ušuv di͔ iĺaza ujńe v́eŕga E:Petr (VIII 240 ) Damit [der Leichnam des durch Schnaps Umgekommenen] nicht aufsteigt und auf dem Wasser (“oben”) schwimmt. son v́eśe eŕḱeśt́ ujńiźe E:SŠant (II 68 ) Er durchschwamm den ganzen Teich. moŕas(a) ujəńd́iᵪ́t́ sudńat[‑]krabĺäńat [M:Sal] (IV 388 ) Auf dem Meere schwimmen Schiffe, Schiffe. laŋksə̑st ujəńd́iᵪ́t́ salda·d[‑]rotańat M:P (IV 388 ) Auf ihnen [den Schiffen] fahren Soldatenkompanien. v́ed́ńät́ kučka·va jakśarg(a) ujəńd́i M:Patra (IV 178 ) Mitten im Wasser schwimmt eine Wildente.

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ujńi E:Petr [(часто или постоянно) плавающий / (oft od. fortwährend) schwimmend]. jalǵińem, v́äd́ga ujńi ušḱińem [=  utḱińem ] (VII 200 ) Meine Freundinnen, (ihr) meine auf dem Wasser schwimmenden Enten.

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* ujəŋkšńəms (: ujəŋkšńa·n [~  ujeŋkšńa·n ], ujeŋkšńi ) M:P (Frequ. zu ujəńd́əms ) [часто плавать] / oft schwimmen (= ujkšńems E:Mar; vgl. ujəńd́əms [oben]).

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ujńeu̯t́ems E (Kaus. zu ujńems ) [(часто или постоянно) заставлять плавать / (oft od. fortwährend) schwimmen lassen].

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* ujəvə̑ms [M:Kr] (Refl.-Pass. zu ujəms ) [мочь переплываться] / überschwommen werden können. kə̑rʿka· tombaś af ujəźńä ujəv́i Der tiefe Strudel kann nicht (“schwimmend”) überschwommen werden.

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ujevt́ems E:Mar ― * ujəft́əms (: ujeft́a·n, ‑i ) M:P, ujft́əms M:Sel Sp Čemb Ur (Kaus. zu ujems ) [заставить плыть, купать] / schwimmen lassen, schwemmen (E:Mar M:P Ur); начинать, начать / anfangen, beginnen (M:Sel Sp). tśoraźä tuś [t́iŋǵä] ṕeŕi, ot́śu kapań son ujft́əma M:Sel (IV 239 ) Mein Sohn ist auf die Tenne gegangen, um grosse Schober zu beginnen (aufzuschichten). ujfca śä t́ev́t́ M:Sel Ich beginne jene Arbeit. son ujft́i sokama M:Sel Er fängt an zu pflügen.

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ujfńəms M:Sel Čemb (Frequ. zu ujft́əms ) [начинать] / anfangen.

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ujez ChrE E:Is, ujezd E:SŠant [Sob Bag NSurk] [уезд (часть губернии)] / Kreis (Teil eines Gouvernements). ḿeśt́ uje·z laŋkso·, ava·kaj, azo·rtne͔ E:Is (I 102 ) Wieviel Herren es auch im Bezirk gibt, Mutter. ḿińe·k ara·ś uje·zi͔ń kandi͔· E:Is (I 70 ) Wir haben keinen Führer des Bezirks. ṕenzań ujezde͔v śumurǵe tukšnoś E:Sob (VII 286 ) Sjumurge begab sich nach dem Bezirk Pensa. ṕenᴣa ujezde͔ń, si͔ŕe bašḱir, šačumam E:Bag (I 199 ) Im Bezirke Pensa, alter Baschkire, bin ich geboren. ṕenᴣa ujess si͔ŕe bašḱir moĺekšne͔ś E:Bag (I 199 ) Nach dem Bezirke Pensa fuhr der alte Baschkire. ozak i v́eĺavt ujezdgat E:NSurk (III 180 ) Setze dich (darauf) und reite in deinem Kreise ‒‒‒ herum. — Russ. уе́зд.

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ujə̑ldams M:Pš ~ uvə̑ldams [M:?Pš] [Mom.] [прорубить, перепиливать, отрубать, пилить (дерево)] / (Baum) durchhacken, durchsägen, abhauen, absägen.

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ujə̑ĺams M:Pš ~ uvə̑ĺams [M:?Pš] (Iter.) [колоть или пилить в несколько частей] / in mehrere Teile hacken od. sägen.

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ujᵪńems E:Penza Gor [причитать (невеста)] / Klagelieder singen (Braut).

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ujma·kš M:P Pš Alk (Gen. M:P ‑ə̑ń , Anr. M:Pš Alk ‑käj ) [двоюродный брат, двоюродная сестра] / Cousin, Cousine (M:Pš Alk: Kind der Tante [Mutterschwester]), Verwandtschaftsverhältnis zwischen den Kindern u. Kindeskindern von Cousins u./od. Cousinen untereinander, solange eine Erinnerung an ein Verwandtschaftsverhältnis besteht (M:Pš Alk: Bezeichn. u. Anr.).

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ujvəś M:P Pš [дочь сестры] / Tochter der Schwester; [внучка брата отца или сестры отца] / Enkelin des Vaterbruders od. der Vaterschwester; [внучка брата отца отца] / Enkelin des Vaterbruders des Vaters (Bezeichn. u. Anr.). lavka-ṕes(a) ašči aldaḱi·m ščəńa·c: zdaro·v(a) agu, zdaro·v(a) ujvəś M:P [Am Budenende verweilt ihr Onkel Aldakim: Sei gegrüsst, Agu, sei gegrüsst, Enkelin!]. — (Vgl. folg.!).

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ujvəś-i·d́ (~ ujv́¸eś-id́ ) M:Sel, ujəś-id́ M: Čemb, ujəsud M:P Kr Jožka Saz, ujəsud ~ ujsud M:Pš [летающее существо вроде колдуньи] / ein hexenartiges fliegendes Wesen, von dem man Kinder, Reichtum erfleht (M:Sel); in der Nacht hoch droben fliegende wohlgesinnte Geisterschar, die schön sang (jedoch gab es darin auch nicht schöne, wilde Stimmen); wenn man bat, gab ujəsud alles Gute (M:P). ujvəś-id́, matuškaj, tuk t́ejńeḱ jarmak M:Sel [ ujvəś-id́ , Mütterchen, gib uns Geld!]. v́eĺä-ṕeǵä ujəsud jotaś ćiŋgəń ćaŋgəĺ ćaŋgəĺ vaj son lažfkasa, śemb́ä anaśt́ vaj śiń ŕizft [pavast], son t́ejəst maksś eŕam-aščəm-šit́, a mod́ińä jumam-aram-ši M:Kr (Saz) [?  ujəsud flog vorüber mit schön klingendem, sausendem Geräusch, alle baten um Anteil und Glück, es gab ihnen ein schönes Leben, mir aber den Untergang].

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* ukas E:Škud ― * uka·s M:Kars Katm [указ] / Vorschrift, Ukas. si͔ń ḱeĺ[‑]ṕiŕaso ukast moravti͔t́ E:Škud (VII 302 ) Mit ihrer Zungenspitze diktieren (“singen”) sie Vorschriften. [ḱeńčksńəń] iŋgəĺä nago·ĺ uka·st [morafti͔ᵪ́t́] M:Kars (IV 368 ) Vor den Türen liest man ständig Vorschriften. śiń [ḱäĺ‑]ṕŕä·ńasa uka·st morafti͔št́ M:Katm (IV 112 ) Sie verlesen Ukas mit der Zunge. — [Russ. ука́з].

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uka·zə̑vams M:P [Mam], ukazə̑vamə̑ks M: Atjur [давать приказ, приказывать] / Befehl geben, befehlen. śemb́əńd́i uka·zə̑vaś, śemb́əńd́i pŕika·zaś M:Mam (IV 753 ) (Einer von ihnen) ‒‒‒ hat jedem einen Befehl gegeben, hat jedem einen Auftrag gegeben. iź ḱeńeŕ son ukazə̑vamə̑ks M:Atjur (VIII 362 ) Er hatte nicht Zeit, um Befehl zu geben. — Russ. [ука́зывать].

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uklat E:Mar, uklad E:Nask ― ukla·t M:P (Gen. ukla·də̑ń ) M:P [сталь] / Stahl ([E:Mar] Nask M:P). kunčka[‑]v́id́ga uklat sajińźe E:Mar (1 132 ) Bis an die Mitte wurden sie hart wie gestähltes Eisen. — [Russ. укла́д].

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ukla·də̑ń ~ ?  ukla·d́en M:P, ukla·də̑ń [M: Mam], ukladə̑ńń M:Sel (Adj.) [стальной] / stählern, Stahl‑. ukla·də̑ń salmə̑ks [ḱätsə̑nza] [M:Mam] (IV 41 ) [Sie hat] eine Stahlnadel in ihrer Hand. — [Russ. укла́ден].

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ukla·dnaj M:P Kr Katm (Adj.) [стальной] / stählern, Stahl‑. ukla·dnaj salmə̑ks ḱäcə̑nza M:Katm (IV 254 ) Sie hat eine Stahlnadel in der Hand. | ukla·dnaj uźəŕ M:Kr [стальной топор / stählerne Axt]. — [Russ. укла́дный].

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uklad́ams [E:Mar] ― * ukla·d́əndams (: uklad́endan, ‑aj ) M:P [уложить / legen; отложить / beiseitelegen, weglegen, verlegen; сложить / lagern; вложить / einlegen; выложить / auslegen; договориться / verabreden, übereinkommen]. — [Russ. уклада́ть].

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uklad́avtoms [E:Mar] ― * ukla·d́əndaftə̑ms (: ukla·d́endaftan, ‑i͔ ) M:P (Kaus.).

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ukska E:Mar VVr Kal Večk Is [Bug] (Gen. E:Mar ‑ń ), ukska E:Ba (Nom. Pl. ukska·t ), uku·ska (Nom. Pl. ukuska·t ) ~ ukska E:Kad ― uksḱä· M:Ur (Nom. Pl. ukskat ), uksḱä· M:MdJurtk (Nom. Pl. uksḱa·t ) оса / Wespe. vaj, ukska laco si͔ń puṕit́ [E:?Bug] (VI 44 ) Sie stechen wie Wespen.

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uksnoms E:Mar Večk, uksnums E:Kad [Ba] ― uksə̑ndə̑ms M:P Sučk, uksnə̑·ms M:Ur MdJurtk [рвать, извергать] / sich erbrechen, speien. onstə̑t uksə̑nda·t, ńiščajgadat M (IV 734 ) Spuckst du im Traume, wirst du arm werden. ḱiĺijś uksnuś E:Ba “Die Birke hat sich erbrochen” (sagt man, wenn in dem Birkensaft Rotes zu erscheinen beginnt und er nicht mehr trinkbar ist). ḱeluś uksə̑ndi͔ M:Sučk Die Birke erbricht sich (sagt man, wenn aus der Birke, nachdem der Birkensaft schon versiegt ist, rötliche, dicke Flüssigkeit kommt). papam uksnoś E:Mar Večk, papaźä uksə̑ntś M Ich hatte eine Pollution.

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uksnovks E:Atr Večk Is, uksnu·vks E:Ba [рвота] / das Erbrochene. | ḱiĺij-u·ksnuvks E:Ba Kad [берёзовый сок поздней весной] / Birkensaft später im Frühjahr, wenn er nicht mehr trinkbar ist.

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uksə̑lks M:P [рвота] / das Erbrochene. | ḱelu-uksə̑lks M:Čemb [берёзовый сок поздней весной] / Birkensaft später im Frühjahr, wenn er nicht mehr trinkbar ist.

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uksə̑lma E:Nask [рвота] / das Erbrochene.

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‑uksə̑s: ḱelu-uksə̑s M:Sučk (= kunda M:P) [толстый слой берёзового сока на стволе берёзы; используется знахарями в качестве лекарства] / die dicke Schicht unten an der Birke, die aus rinnendem Birkenwasser entsteht; sie wird von den Zauberern als Arznei gebraucht.

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uksnokšnoms E:Mar ― * uksə̑ŋkšńəms (: uksə̑ŋkšńa·n, ‑i ) M:P (Frequ. zu uksnoms, uksə̑ndə̑ms ).

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uksnoźev́ems E:Mar (Inch. zu uksnoms ).

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ukso E:Mar Atr VVr Kad Kažl Večk Is [SŠant] (Gen. E:Mar ‑ń ), uks E:Ba Jeg (Nym.), uksa E:Kažl (Nom. Pl. uksᴉ͐t ) ильм / Ulme, Rüster (Ulmus campestris) (E:Mar Is SŠant); ясень / Esche (Fraxinus excelsior) (E:Kažl Ba); ива / Weide (Salix) (E:Jeg (Nym.)).

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uksi͔ńe E:Mar Večk (Dem. zu ukso ) id.

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uksos E:Mar (Gen. uksozi͔ń , Abl. uksozdo ) [уксус] / Essig. — Russ. уксус.

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ukštor ~ ukštoro ~ ukštur ChrE, ukštor E:Mar Atr VVr SŠant (Gen. E:Mar ‑i͔ń ), ukštoro E:Večk Is NSurk, ukštu·ra E:Ba (Nom. Pl. ukštu·rut ), ukštə̑r E:Nask ― uštə̑r ChrM M:P Čemb, ukštə̑r M:Kr Sučk Ur, ukštə̑·r M:Prol, ukštə·r ~ ukštə̑·r M:MdJurtk [клён] / Ahorn, (E:Mar auch:) [кленник] / Ahornwald. ad́aka, kat́a, v́iŕej, ukštorov E:Mar (1 26 ) Komm doch, Katja, mit uns zum Walde, zum Ahornwalde. jaḱi v́iŕga-ukštorga E:SŠant [Er streift im Walde]. | uštə̑r-ḱäd́ M:P [левая рука (шутл.)] / linke Hand (scherzhaft). | ukštor-lopa E:Mar ― uštə̑r-lopa M:Temn кленовый лист / Ahornblatt (= ludna M:Temn). ńej ukštor[‑]lopań ruća t́ejś E:Mar (1 62 ) Sie verfertigte einen Mantel aus Ahornblättern. | uštə̑r-ludna· M:P [Temn], ukštə̑r-ludna M:Vert [полусгнивший кленовый лист / halbvermodertes Ahornblatt (von dem nur noch das Nervensystem übrig ist)]. šamańac v́eĺʿt́af uštə̑r[‑]ludnasa M:Temn (VIII 310 ) Ihr Gesicht ist mit verfaulten Ahornblättern bedeckt. tosa ə̑rčaj ukštar[‑]ludna son paĺäńanc M:Vert (VIII 488 ) Dann zieht sie sich an das Hemd (fein wie) morsches Ahornblatt. | ukštor-pakaŕ E:Večk [кленовый гребень (пряхи)] / Kamm (der Spinnerin) aus Ahornholz. | ukštor-poĺina E:Mar [кленовое полено] / Ahornscheit. | ukštor-bŕa E [овёс] / Hafer. | ukštor-pulo E:Mar Večk [кленовая роща] / Hain von Ahornen. | ukštori͔ń śeŕǵej [E:VVr] [фамилия или “уличное имя” / ein Familienname od. “Strassenname”] Ukschtors Sergej. | ukštor-v́iŕ E:VVr [кленник] / Ahornwald.

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* ukuŕd́ems E:Sl [плакать, причитать] / weinen, jammern. ḱi ńeiźe avaŕd́emd́e, ḱi ŕäd́iźe ukuŕd́emd́e? (VII 178 ) Wer sah sie weinen, wer bemerkte sie klagen? — [Türk., vgl. kkirg. ökür ].

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ula·v E:Mar (Gen. ‑iń ), ulav E:Gor Škud StDemk Ba NPyrma Bag NSurk, ulau̯ E ― ula·v M:P Sučk (Gen. M:P ‑ə̑ń , Nom. Pl. ula·ft ) подвода / Fuhre, Fuhrwerk (M:P: [упряжка] / Gespann, 1-3 Pferde; [E:Mar] M:P: [возможность для перевозки, поездки] / Beförderungs‑, Reisegelegenheit). mon si͔ń ulav laŋkso [E:Mar], mon sań ula·v laŋksa M:P Ich kam mit Mietpferde(n) gefahren (nicht mit eigenen). ad́a mońeń ulavoks [E:Mar], aŕä mod́ińä ula·vks M:P Leiste du mir Beförderung mit Pferde(n)! v́ät́e ulaft šta vačkaś E:Gor Er packte fünf Fuhren voll Wachs. ḱäḿeń ulavt iĺeĺejkań tovźurot E:Škud (VII 270 ) Ilelejka hat zehn Fuhren Weizen. kolmo ulavt ṕešć eŕźań ćoraś tovźurot E:NPyrma (VII 72 ) Drei Fuhren erfüllte der junge Ersäne mit Weizen. ulavuzuŋk puti͔ŋka E:Ba (VII 408 ) Setzt sie auf eure Fuhre. v́äĺeń ulav laŋks t́eŕešań savań ozavti͔ź E:StDemk (VII 148 ) Sie setzten Tereschas Sava in den (Gefängnis)lastwagen des Dorfes. ulavs puti͔ń, avakaj, sumańeń E:Bag (II 11 ) Ich legte, Mutter, meinen Kaftanrock auf die Fuhre. di͔ ṕešńiźe ulavga E:NSurk (III 326 ) [Er hatte es] auf die Wagen gepackt. kunda·ś ṕäškśä ula·v kal M:Sučk (IV 839 ) Er fing ein Fuder voll Fische. — Türk. (TLM, Nr. 187).

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ula·vńe E:Mar ― ula·vńä M:P (Dem. zu ula·v ) id.

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ulk̀o ChrE, ulko E:Mar VVr Samod Večk SŠant, ulka E:Ba ― ulʿka ChrM M:P Čemb Sučk Ur усейко, намедни / vor einigen Tagen, neulich, unlängst (E: [четыре дня назад и т. д.] / vor vier Tagen usw., aber kaum verwendet, wenn etw. in der vorigen Woche geschehen ist; M:P: усейко / vor einiger Zeit (wenigstens einer Woche), neulich, unlängst; M:Ur: восейко / vor kurzem); (E:Ba:) [позавчера] / vorgestern. ulko jaḱit́ [ḿińeńeḱ] E:Mar (1 194 ) Jüngst besuchtest du uns. vaj, ulko si͔kse͔ĺ, ṕiže dugaj, avkanok E:Samod (VII 330 ) Vorgestern, kleines Schwesterlein, hätte unsere Mutter kommen wollen. | uĺʿk(ă)-ḱiǵɛ· [l.: ulʿk(ă)‑ ] ChrM, ulʿka ḱiǵä M:P, ulʿka· ḱiǵä M:Čemb [недавно, на днях] / neulich, unlängst (ChrM). moń ḿäĺəźəĺ ulʿk ḱiǵä kučəms M [Ich hatte schon neulich die Absicht, es zu schicken]. moń ḿäĺəźä ulʿka ḱiǵä kučəms M:P [Ich habe schon neulich die Absicht gehabt, es zu schicken]. ulʿka· ḱiǵä mon korʿtań t́ejənza M:Čemb [Ich habe ihm schon neulich davon gesprochen].

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ulkot́ E:Mar Atr Večk SŠant Jeg, ulku·t́ E:Ba, iĺʿko·t́ E:Kad, ifko·t́ E:Šokša, ulʿko·t́ E:Kažl ― ulkə̑·t́ M:MdJurtk усейко, намедни / vor einigen Tagen, neulich, unlängst; (E: [четыре дня назад и т. д.] / vor vier Tagen usw., aber kaum verwendet, wenn etw. in der vorigen Woche geschehen ist; M:MdJurtk: восейко / vor kurzem); (E:Ba:) [позавчера] / vorgestern; (E:Jeg:) [? послезавтра] / ? übermorgen. vaj, ulkot́ jaḱiń uĺićäń kudos E:Mar (1 26 ) Ach, unlängst war ich in der Stube der Dorfgemeinde.

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ulʿkə̑ńä· (neben ulʿka ) M:P (Adv.) усейко / vor einiger Zeit (wenigstens einer Woche), neulich, unlängst.

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ulkoń E:Mar (Adj.) [происшедший несколько дней назад] / vor einigen Tagen geschehen.

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ulḱińeń E:Večk [? Dem.; Adj.] [недавний / vor kurzem geschehen]. ulḱińeń maksoft, koŕmakaj, vasti͔ńem pakśas eś tuje, avakaj, ḿeĺᴣe͔nᴣe͔ (I 147 ) Meiner vor einigen Tagen gegebenen Frau, Ernährerin, behagt die Feldmark nicht, Mutter. iśińeń sajeft́ od́iŕva, ulḱińeń maksoft [t́ejt́eŕeś] (I 246 ) Eine gestern genommene Schwiegertochter, ein kürzlich gegebenes Mädchen!

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ulʿkə̑t́śɛ̆ ChrM, ulʿkə̑ćä M:P [недавно истекший или происшедший] / unlängst verflossen od. geschehen.

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ulmă M:Sučk [предлог / Vorwand]. | parʿt ulmə̑t t́išəńd́əms M:Sučk [придумать отговорку] / Vorwände machen. — Vgl. part ult .

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ulma·ń M:P Pš Alk Ur [младшая сестра мужа] / jüngere Schwester des Mannes (M:P Alk Ur: unverheiratet od. verheiratet; Bezeichn.).

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ulma·ńńä M:P [Mam] (Dem. zu ulma·ń ) id. [ṕeńät́śaka ulma·ńńäźä] [M:Mam] (IV 513 ) Klage, meine Schwägerin.

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ulo ChrE E:Mar, ula· E:Ba Kad (Nom. Pl. ulu·t ) ― ulă ChrM M:Ur, ula M:P (Gen. ulə̑n , Nom. Pl. ulʿt ~ ulə̑t ), ula M:Sel (Nom. Pl. ulə̑t ), ulə̑· M:MdJurtk [подбородок] / Kinn, (M:P auch:) [челюстная кость] / Kieferbein, (M:Sel auch:) [нижняя челюсть] / Unterkiefer (im ganzen). [vad́erdaźä] ot́śazə̑rt́ ulə̑nts i tuś [ardə̑ź] [M:Mam] (IV 864 ) [Das Hündchen] beschmierte (damit) dem Kaiser das Kinn und lief los. | d́oba-ulo E:Večk [подножие горы Дёба / Fuss des Djobaberges]. d́oba[‑]ulo kopozo (II 243 ) (Wie) der Fuss des Djobaberges [ist] ihre Schamgegend. | ḱi-ulo ChrE E:Mar Is SŠant, ḱi-u·lă E:Ba ― ḱi-ulă ChrM M:P Čemb Ur, ḱi-u·la [M:Mam], ḱij-u·la M:MdJurtk (Gen. ‑u·lə̑ń ) [перекрёсток, распутье] / Wegscheide, Scheideweg. ko·lmo ki la·ŋgov, a ńej ki-u·lov E:Is (I 320 ) Bei den drei Wegen, an der Scheide der drei Wege! ḱi[‑]ulu·suńt́ ravžu· tu·ma E:Ba (VII 392 ) An der Wegscheide (wächst) eine schwarze Eiche. kafta ḱi ulə̑t́i M [An die Scheide zweier Wege]. kolma [ḱi] u·lə̑s moń kalmamak [M: Mam] (IV 268 ) Begrabe mich an einer Kreuzung von drei Wegen. | ḱičḱeŕe ulo E [крючковатый подбородок] / Hakenkinn, eine(r) mit krummem Kinn. | kuvaka ulo E:Mar (Adj.) [с длинным подбородком] / langkinnig. kuvaka ulo, ḿeńd́äń sudo. – ṕeščuvtoś (2 40 ) [Einer] mit langem Kinn, mit gebogener Nase. – Der Spleissenhalter. | ĺäj-ulă M:P, ĺäjəń ula M:Kr [Cjatn] [слияние двух рек, мыс между сливающимися реками] / Zusammenfluss zweier Flüsse, Landzunge zwischen den zusammenfliessenden Flüssen (= ĺäj-raška ). kaft(a) ĺäj ulə̑sa M:P (IV 365 ) Am Zusammenflusse zweier Flüsse. ĺäjəń ulə̑sa v́id́ä ḱeluńä M:Cjatn (IV 312 ) Am Flussufer (wächst) eine gerade Birke. | ul-al ( ul-a·l ) M:P Sel (Nom. Pl. ‑ʿt ) подбородок / (Unter‑) Kinn. | ul-alks E:Mar, un-alks E:Večk Is Pavl, un-a·lks E:Ba ― ul-a·lks M:Čemb подбородок / (Unter‑)Kinn E:Mar); подбородник / Kinnriemen (im Zaum) (E:Večk Is Ba M:?Čemb); [нагрудное украшение] / ein am Halse getragener Brustschmuck aus Muschelschalen ( kumbŕa ) u. Glasperlen ( eŕǵe ) (= borofka E:Is) (E:Večk). | śijań un-alks E:Večk [серебряное украшение на грудь] / ein am Halse getragener Schmuck, der aus einer Reihe od. mehreren Reihen von Silbermünzen bestand. | ulo-ṕe E:Večk Bug SŠant, ulu-ṕä· E:Ba [кончик подбородка] / Spitze des Kinnes (E:Večk Ba); [подножие горы] / Fuss des Berges (E:Večk); [край обрыва] / Rand des Steilhanges od. eines Steilufers, wo zwei Flussläufe sich vereinen (E:SŠant). v́et́iń ulo[‑]ṕes, mon t́eŕt́iń [E:?Bug] (V 280 ) Ich führte es an die Niederung und band es fest. vaj, ulo-ṕet́ńe ovtoks si͔ń raŋǵit́ E:SŠant (I 151 ) Die Kanten der Steilhänge brüllen wie der Bär. | ulo-ṕeńe E:SŠant (Dem.) id. t́iŕauĺḿik, šḱiń koŕmakaj, ulo-ṕeńes ńej (II 4 ) Du hättest mich, mütterliche Ernährerin, am Fusse eines Berges aufziehen sollen. | ulu-ṕe·ĺks E:Ba ― ulə̑-ṕäĺks ~ ul-ṕä·ĺks (Gen. ‑ə̑n ) M:P, ulo-ṕä·ĺks M [челюсть] / Kinnlade (E:Ba); [нижняя челюсть] / Unterkiefer, Kieferbein (M:P). | ula-pŕä M:Sel [? кончик подбородка] / ? Kinnspitze. | v́ed́-ulo E:Večk остров / Insel (? in einer Handschrift von Nishni-Nowgorod).

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ulə̑ńä M:P (Dem. zu ulă ) id.

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ulov E:Mar Večk (Gen. ‑in ) [покойник (до погребения), труп] / Verstorbener (vor dem Begräbnis), Leichnam (danach kuli͔ća ). — Türk. (TLM, Nr. 188).

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uĺa [E:?Bug] Večk MKly ― uĺä M:Temn Sel [женское имя, Ульяна] / ein Frauenname, Ulja(na), Juliana. ravužot kotat uĺań [ṕiĺkse͔nze͔] E:MKly (VII 32 ) Schwarze Lederschuhe hat Ulja an ihren Füssen. už avoĺ b́eŕań, uĺa[‑]sazorom, toń onot [E:?Bug] (V 350 ) Er ist nicht schlecht, meine Schwester Ulja, dein Traum. vaj, kudat jaḱit́ uĺań ḿeĺganᴣo E:Večk (I 447 ) Brautwerber gehen Ulja nach. uĺä naŕežaj v́iŕi traks marʿta M:Temn (VIII 308 ) Uljama bekleidet sich, um nach der Kuhkoppel zu gehen. — [Russ. Уля (Dem. zu Ялиа́на)].

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uĺa·ma M, uĺama M:Temn [женское имя] / ein Frauenname, Uljana. uĺa·ma sə̑rʿka·j v́iŕi traks marʿta M (IV 231 ) Uljama geht in den Wald, wo Kühe sind. suka, suka babańäń uĺamaś M:Temn (VIII 308 ) Eine Hündin, eine Hündin ist der Alten Uljama!

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uĺana E:Mar [женское имя, Ульяна] / ein Frauenname, Uljana. ĺest i posobĺak, mastori͔ń ḱiŕd́i paz, uĺana! (2 5 ) Stehe (ihm) bei, hilf, du erdbeherrschende Göttin Uljana! — [Russ. Улья́на (umg. zu Ялиа́на)].

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uĺańa E:SŠant ― uĺä·ńä M:Sel, uĺəńä M:?Saz (Dem. zu uĺä ) [женское имя, Ульяна] / ein Frauenname, Ulja(na). pokšoś kakazo, mazi͔ uĺańa, si͔nst i maŕińźe E:SŠant (I 473 ) Sein ältestes Kind, die schöne Uljanja, vernahm sie. ᵪrolań uĺä·ńäś kudń guĺäńä·ś [M:Sel] (IV 336 ) Chrolas Ulja, die Haustaube! vaj śuduf śuduf akažəń uĺəńäś, akažəń uĺəńäś, śät́av kuĺäńäś M:?Saz (IV 140 ) Ach, die Arme, die Arme, Akashs Ulju, Akashs Ulju, die sanfte Taube! | uĺańa-baba E:StSosni [имя сказительницы] / Name einer Runensängerin P:s.

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uĺaša E:Mar MKly ― uĺa·ša M:Pš Mam [женское имя, Ульяна] / ein Frauenname, Uljana. vaj, totoń suka uĺaša, vaj, totoń kurva uĺaša! E:Mar (1 38 ) O, jene Hündin Uljascha, o, jene Hure Uljascha! uĺań uĺaša, vaj, muśḱi[‑]čov́i E:MKly (VII 32 ) Ulja, Ulja wäscht und reibt. jagań uĺa·šaś, uĺćä·ń kuŕv́ä·šaś M:Pš (IV 102 ) Jagas Uljascha, die Strassenhure! suka·, suka· f́odə̑rə̑ń uĺa·šaś [M:Mam] (IV 276 ) Fjodors Uljascha, die Hündin, die Hündin! — [Russ. Улья́ша (Dem. zu Ялиа́на )].

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uĺu M, uĺu M:Pš (Gen. uĺɯń ), uĺu [M: Mam] (Gen. ‑və̑ń ), uĺu M:?Saz [женское имя, Ульяна] / ein Frauenname, Ulja(na). ton aĺakaćä uĺu ladə̑ńźä M:Pš (IV 102 ) Dein Vater hat dich verlobt, Uljascha. kaĺam paĺäńac uĺɯń laŋksə̑nza M:Pš (IV 403 ) Ulju hat ein Trauerhemd an. uĺu ozə̑ndi͔: [mańi ḱiza uĺeza] [M:Mam] (IV 276 ) Uljascha betet, dass ein regenloser Sommer komme. uĺu·və̑ń [ṕiĺks štšaftə̑źeń] [M:Mam] (IV 278 ) Er liess Uljascha sie [die Strümpfe] über ihre Beine ziehen. šobdavań saŕasta uĺu lopafńəź M:?Saz (IV 141 ) Nachdem Ulju vom Morgenrot an (die Wäsche) geweicht hatte.

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uĺuńä M:Pš (Dem. zu uĺu ) [женское имя, Ульяна] / ein Frauenname, Ulja(na). ḱeldań uĺɯńäś śät́av kuĺɯńäś, uĺuńä ašči oću uĺća·sa (IV 403 ) Keldas Ulju, die sanfte Taube. Ulju ist auf der Hauptstrasse.

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uĺuša [M:Mam] [женское имя, Ульяна] / ein Frauenname, Ulja(na). [śäft́t́ä] uĺuša, [śäft́t́ä tuša·ńäj] (IV 277 ) Ich nehme dich [zur Frau], Uljascha, ich nehme dich, Liebchen.

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uńaša E:Mar [женское имя, Ульяна] / ein Frauenname, Uljascha, Uljana. t́ejt́iŕiś paroĺ uńaša (1 76 ) Ein gutes [schönes] Mädchen war Unjascha.

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1 uĺä (St. uĺə‑ ) M:P Pš Sučk серый / grau, gräulich (M:P Sučk: nur vom Schafe; vom Pferd kšńi-śivaj ), (M:Sučk auch:) на жёлтый похож / ins Gelbe schillernd, gelblich. | uĺ-akšă M:Sel (St. uĺ-akšə‑ ) [бельмо] / grauer Star.

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uĺəńä· M:P (Dem. zu uĺä ) id.

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uĺd́ams M:Pš MdJurtk [умереть, почить] / verscheiden, entschlafen (ein feineres Wort, das z.B. gebraucht wird, wenn man jdm. den Tod seines nahen Verwandten meldet).

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uĺems ChrE E:Mar Atr Is SŠant Jeg, uĺḿe(ks) E:VVr, * uĺims E:Hl, v́iĺims E:Kal, v́iĺᴉms ~ v́iĺims E:Kažl Šir ― uĺəms ChrM M:P Kr Mam (1. Sg. Präs. E:Mar Jeg uĺan , E:Kal Kažl v́iĺa·n , ML 82 (M) uĺa·n ) [быть] / sein; [становиться] / werden; (mit Gen. u. Poss.-Suff.) [иметь] / haben. bud́imks uĺat t́e škańe v́eĺt́äń, acań tarkaso E:Mar (1 188 ) Wenn du zu dieser Stunde auf einem gedeckten, bereiteten Lager dich befindest. uĺi iśt́amo mastor laŋkso źv́eŕ E:Mar (2 64 ) Es gibt ein solches wildes Tier in der Welt. mońś samaj uĺan mon i ńej pat́at E:SŠant (I 198 ) Ich eben bin deine Schwester. śäĺms vani͔ća iĺaz(u) uĺ! E:Hl (2 22 ) Es gebe keinen, der in das Auge blickt (d.h. der durch böse Blicke Unheil stiftet)! korʿti͔ń mon tońd́et́, toń ḱi-naŋkńe i se͔t́ńe v́iĺiv́iĺʿt́ parʿt i ḱeḿit E:Kal (2 135 ) Ich sagte dir ja, dass deine Wege und Brücken gut und stark sein müssen. [ḿäd́iń] satat́ńä v́iĺśt́ ṕeḱ pokšt E:Kažl (III 299 ) Die Honigwaben waren sehr gross. oᵪ, staka ruži͔jaś toń uĺi t́iŕiń t́et́at́, šḱiń avat E:Mar (1 216 ) O, das schwere Gewehr wird dein Vater-Ernährer, deine Mutter-Erzeugerin sein. oᵪ, a uĺi vaĺǵejiń maŕićam E:Mar (1 210 ) O, es wird keinen geben, der meine Stimme höre. ńej tońet́ vastaks, od źora, mon uĺan E:Mar (1 38 ) Nun gebe ich mich, junger Mann, dir zur Gattin. a uĺan ravžo modań soḱićaks E:Atr Ich werde kein Pflüger der schwarzen Erde sein. kuli͔ks uĺat, pari͔jakaj, sodatan, eŕiks uĺat, pari͔ińem, čarkut́t́an E:VVr (II 44 ) (Dann) weiss ich von dir, ob du sterben wirst, Schwägerin, (dann) errate ich, ob du weiterleben wirst, meine Schwägerin. mońćak uĺan uŕadi͔škanzu E:Hl (1 160 ) Auch ich selbst werde imstande sein, ihn (den Boden) rein zu machen. śeste͔ uĺa·n ińa·zoro E:Is (I 72 ) Dann bin ich Kaiser. ṕiŕa·t [poḿinams], t́et́akaj, si͔ń uĺest! E:Jeg (1 100 ) Zu deiner Totenfeier möge es angewandt werden! uĺʿt́ vaśäń polaza M Sei du seine Ehegattin! sarazś kukə̑ŕä·j, śä kuca kuli͔ uĺi M:P (IV 712 ) Wenn die Henne kräht, wird im Hause jemand sterben. avat́ lapac štada iĺa·d́i, [ḿiŕdəc] šumu uĺi M:P (IV 715 ) Bleibt die Hechel der Frau leer, wird ihr Mann mit Schulden belastet. śoraj, salda·tś ton uĺa·t M:Kr Mein Sohn, der Soldat wirst [du] sein. parma ut́ši utə̑msa, [ḿeź uĺi] M:Mam (IV 888 ) Parma wartet im Speicher, was daraus werden soll. vani͔t́, ḿeźe toso karḿi uĺeḿe E:Mar (2 89 ) Sie ‒‒‒ schauen, was da anfangen wird zu werden. mon śese͔ karman uĺeḿe E:Mar (2 80 ) Ich werde dort sein. moń uĺi alaš̀am ChrE, moń uĺi alaš̀azɛ̆ ChrM Ich habe ein Pferd. t́et́et́ uĺi bańazo E:Mar (1 148 ) Dein Vater hat eine Badstube. kudom uĺi E:Mar (1 22 ) Ich habe ein Haus. obrajeń uĺi· uča·ĺ[‑]t́ejt́eŕze͔ E:Jeg (1 92 ) Obrai hat eine Tochter Utschalj. moń t́eče v́iĺńev́iĺʿt́ jarmakk [E:?Kal] Hätte ich jetzt Geld. mońd́eń jarmakt at v́iĺit́ E:Kal Ich werde kein Geld haben. tońd́et́ skal at v́iĺe E:Kal Du wirst keine Kuh haben. mońeń v́i·ĺiv́iĺ ti͔ŕiń t́i·t́iŋ́ǵiḿ [E:Šir] (II 436 ) Wenn ich einen lieben Vater hätte. si͔nst v́iĺś ćorᴉ͐ŋgᴉ͐st E:Kažl Sie hatten einen Sohn.

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uĺi E:Večk Kl SŠant, uĺe E:Gor ― uĺi M:P [собственность, всё имущество, состояние / Eigentum, Hab und Gut, Vermögen (meist als Par.-Wort zu paro )]. iśt́a ńeft́iźe t́et́anᴣo uĺińt́ E:Kl (I 425 ) Auf diese Weise zeigte er seines Vaters Eigentum. ton ad́a ńevt́ik t́ät́ät́ uĺenze͔! E:Gor (VII 236 ) Komm (nun) und zeige die Habe deines Vaters! v́eśe uĺinze͔ ḱeṕed́iźe E:SŠant (I 125 ) Er liess all sein Gut (in Flammen) aufgehen. ašt́i af moĺat, uĺiś af i saj M:P [Einem Armen (zur Frau) willst du nicht gehen, ein Reicher aber lässt noch auf sich warten]. | uĺi-dobra E:SŠant [собственность, состояние] / Eigentum, Vermögen. ŕev́en stadan, uĺi-dobram (I 121 ) Meine Schafherden, mein Eigentum. uĺi[‑]dobra ḿińd́eńek (I 22 ) Vermögen für uns. | uĺi-paro ChrE E:Mar Kl Škud SŠant Večk [собственность, всё имущество, состояние] / Eigentum, Hab und Gut, Vermögen. koso, mokšo, toń uĺit́[‑]parot E:Kl (I 424 ) Wo ist dein Eigentum, Mokschane? mon ńej vannusi͔ń eś uĺem[‑]parom! E:Škud (VII 246 ) Ich schaue nun mein Hab und Gut! uĺiks[‑]paroks uĺeze͔ E:Večk (II 200 ) Das möge zu Hab und Gut werden. uĺi[‑]paro eźit́ tuk E:SŠant (I 22 ) (Aber) Eigentum schafftest du nicht. | uĺi-parov E:Mar Večk [зажиточный, богатый] / vermögend (E:Mar: mehr als eŕiks ), reich.

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uĺi-či͔ (~ uĺi-či , Gen. ‑ń ) E:Mar, uĺi-či͔ ( uĺi-či ) E:Večk, uĺi-či E:Gor Kl [собственность, состояние] / Vermögen, Eigentum. sonze͔ uĺi-čize͔ E:Mar Sein Eigentum. sonze͔ lamo uĺi-či͔ze͔ [E:Mar] Er hat viel Eigentum. son eŕi uĺi-čise͔ [E:Večk] Er lebt im Wohlstand. vaj, ad́a ńevt́it́, mokšo, uĺi[‑]čit! E:Gor (VII 234 ) Komm (nun) und zeige, Mokschane, deine Habe! a v́ešan mon uĺi-či E:Večk (II 297 ) Ich bitte um kein Vermögen. ńeft́ika, vaśa, t́et́at́ [uĺi]-čińt́ E:Kl (I 424 ) Zeige, Vasjaka, deines Vaters Eigentum.

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uĺiks-či͔ (~ uĺiks-či ) E:Mar Večk ― uĺiks-ši M:P [собственность, состояние] / Eigentum, Vermögen. son uĺiks-šisa eŕäj M:P Er lebt im Wohlstand.

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uĺikse͔v (~ uĺikśev ~ ?  uĺikske͔v ) E:Mar, uĺikse͔v E:Večk [состоятельный] / wohlhabend (E:Mar: weniger als eŕiks ).

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uĺińɛ· ChrM M:Pš Pal (Dem. zu uĺi ) [собственность, богатство] / Vermögen, Reichtum. saš̀ə̑nt̄ uĺińɛ· laŋks! M:Pš (Chr 48) Pal (Chr 49), sašə̑ntt uĺińä· laŋks M:Pal (IV 741 ), sačəntt [l. šašəntt ] uĺińä· laŋks M Lass uns zu Wohlstand kommen!

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uĺev- : uĺev-parov E:Mar [зажиточный, богатый] / vermögend, reich.

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uĺńems ChrE E:Mar Jeg ― uĺəńd́əms ChrM M:P, uĺńəms M:MdJurtk Prol (Frequ. zu uĺems ) [быть] / sein; [бывать] / oft sein; бывать / zu sein pflegen. iḱeĺć(e) jaḱiś tońć uĺńit́ E:Mar (1 150 ) Du selbst warst es, die (uns) zuerst besuchte. jašči͔ḱińt́ ejse͔ uĺńeśt́ jarmak E:Mar (2 103 ) In dem Kasten war viel Geld. motrozi͔ń ṕiĺkse͔ uĺńeśt́ kalado ḱeḿt́ E:Mar (2 93 ) Motros hatte an den Füssen zerrissene Stiefel. si͔ńst uĺńeśt́ kavto ejkakšost E:Mar (2 120 ) Sie hatten zwei Kinder. t́et́a·ń uĺńeśt́ maćejńenze͔ E:Jeg (1 90 ) Mein Vater hatte Gänse. uĺeńd́a·n konakə̑ks soń ṕälə̑nza M:P [Ich verweilte bei ihm als Gast]. monga·k lomań u·ĺńəń, tonga·k lomańat M:Prol (IV 839 ) Ich bin (klug wie) ein Mensch gewesen, (aber) auch du bist (klug wie) ein Mensch.

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uĺńekšńems E:Mar, * uĺńekšne͔mks E:VVr (Frequ. zu uĺńems ) бывать / (fortwährend) sein, zu sein pflegen, sich gewöhnlich aufhalten (E:Mar). a prorva t́ejt́eŕ uĺńekšni͔ń E:VVr (II 372 ) Ich bin kein esssüchtiges Mädchen gewesen. tońś a do·sačiḱ uĺńe·kšni͔t́ E:VVr (II 342 ) Du selbst warst nicht eine, die kränkte.

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uĺgaj- : uĺgajt́-v́eŕgajt́ (Pl.) E:Kozl Vez боги / Götter (E); [? духи-покровители поля] / ? Schutzgeister des Feldes; sie werden in einem im Dorfe Koslowka aufgezeichneten Zauberspruch als Vermittler genannt, die man anbetet, damit sie vor dem Himmelsgott ( ńišḱe-pas ) für die Menschen um “sanften Regen, Korn und Salz, Feuchtigkeit für die Wurzel (des Getreides), Tau an die €hre” bitten (E:Kozl); вязовская Мала-баба объяснила: Онто, Бонто были сильные боги, когда-то в древнее время; Ульгайть-Верьгайть были их жены / die Mala-Alte aus dem Dorfe Wjasowka erklärte: Onto und Bonto waren vormals mächtige Gottheiten; uĺgaj und v́eŕgaj waren ihre Frauen (in Sor:s Brief an P.) (E:Vez). staka[‑]pas, ńišḱe[‑]pas, staka[‑]pas, v́eŕe pas! uĺgajt́[‑]v́eŕgajt́, kuva jakatado, kuva pakatado, pokš pakśava, pokš ḱijava, pakśa[‑]grańga, iĺado nolda v́eĺes[‑]śac staka, naloga, skot́inańe[‑]ḱiĺd́imańe śiḿemste͔[‑]jarcamsto maksodo šumbra[‑]či! E:Vez (III 5‑6 ) Staka-pas, Nischke-pas, Staka-pas, Vere-pas, Uljgaj und Verjgaj, wo ihr auch geht, wo ihr auch wandert, über grosse Felder, auf Hauptwegen, auf Ackerrainen, schickt in das Dorf nichts Schweres und Drückendes, gebt dem Vieh durch Saufen und Fressen Gesundheit! v́ešed́e se͔t́ḿe ṕiźeḿe, maksozo śurońe[‑]salne͔, koŕenc ĺet́ḱińe, pŕas rosi͔ńe, uĺgajt́[‑]v́eŕgajt́! E:Vez (III 6 ) Bittet [von Nischke-pas] um leisen Regen, möge jener dem Getreide, (und zwar) den Wurzeln Feuchtigkeit, den Spitzen Tau geben, Uljgaj und Verjgaj!

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[ uĺića ] uĺit́śa ChrE E:Mar Hl VVr Kažl, * uĺica ~ * uĺća E:Jeg, uĺińća· E:Kad, uĺińća E:Kal ― uĺt́śɛ· ChrM, uĺćä M:P, uĺćä· M:Pš, uĺäćä M:Ur (Lat. uĺäćav ) [улица, улочка] / Strasse, Gasse (E:Mar Kažl: [улочка] / Gasse; E:VVr M:Pš Ur: [улица] / Strasse), (E:VVr auch:) [сельский сход] / Dorfversammlung, (M:Ur auch:) [уличный сход] / Versammlung auf der Strasse. moskov uĺića jutkova E:Mar (1 112 ) Die Moskauer Strasse entlang. a ĺiśat, ĺeĺej, ton ḿińeḱ marto uĺićav, uĺićäń kuvalt jakamo E:Mar (1 222 ) Nicht wirst du, Bruder, mit uns auf die Strasse hinaustreten, um die Strasse entlang zu wandeln. uĺićäńt́ kuvalma si͔ń valkśt́ E:Hl (1 162 ) Die Strasse entlang stiegen sie herab. pokš uĺicav eź ĺiśńekšne͔ E:Jeg (1 88 ) Sie ging nicht auf die grosse Strasse hinaus [richtiger: pflegte nicht hinauszugehen]. iščo i žaĺ tundoń uĺća·t́ńe E:Jeg (1 102 ) Noch dauern mich des Frühlings Strassen. si͔ń uĺińćasa ŕiv́iźiń ńiiź E:Kal (2 146 ) Sie erblickten den Fuchs auf der Strasse. ṕińit́ńijak ḿeĺganza uĺińćav ĺiśt́ E:Kal (2 146 ) Aber die Hunde kamen auch nach ihr auf die Strasse hinaus. | uĺićäń kudo E:Mar [изба сельской общины] / Stube der Dorfgemeinde. | uĺća-kuro E:Večk Is, uĺća-kura E:Ba [улица, средняя часть улицы] / “beinahe dasselbe wie uĺća ”, Strasse, der mittlere Abschnitt der Strasse (in der Mitte des Dorfes). son uĺća-kurova jaḱi [E:?Večk ?Is] Er geht auf dem mittleren Teil der Strasse. uĺća-kurova jaḱi E:Is Er geht mitten auf der Strasse. ćeŕkavś uĺća-kuroso E:Is [? Die Kirche ist am mittleren Strassenteil des Dorfes]. | uĺćä-v́äĺd́äŕḿä M:P (St. ‑v́äĺd́äŕma‑ ) [отдушина (дымник) на уличной стороне / Rauchloch an der Strassenseite]. — Russ. улица.

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uĺita E:Mar [? личное имя / ? ein Personenname] Ulita [vgl. jedoch 1 uĺitka “Schnecke”]. kruglovoj uĺita ḱerče͔ź laŋgo. – śukoroś (2 38 ) Eine runde Ulita mit gekerbtem €usseren. – Der Kuchen.

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1 uĺitka E:Mar улитка / Schnecke. — Russ. ули́тка.

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2 uĺitka E:Večk [демон болезней] / ein Krankheitsdämon ( alganᴣ̌ej ).

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uĺkstams M:Sučk (Mom.) [издать звук (гусёнок) / einen Laut hervorbringen (Gänseküken)].

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uĺkśńəms M:Sučk [? пищать (гусёнок)] / ? piepsen (die feine Stimme eines Gänseküken) (= ĺuĺkśńems E:Večk).

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uĺma E:Večk, uĺḿä E:Kad (Nom. Pl. uĺḿi·t́ ), uᵪ́ma ~ uᵪ́ma· E:Kažl (Nom. Pl. ‑t ) ― uĺḿä M:P (St. uĺmə‑ , Gen. uĺḿen , Nom. Pl. uĺḿet ), * uĺmä M:Kr (Iness. uĺmasa ), uĺma; M:Sučk Čemb, uĺma ~ uĺma· ~ uĺəm M:Sel (Nom. Pl. uĺəpt́ ) [удочка] / Angel (E:Večk Kad M:P Čemb Sel [ uĺma, uĺma· ]); [рыболовный крючок] / Angelhaken (E:Kažl M:Sučk Sel [ uĺəm ]). uĺḿesa kalʿt kunda·n M:P Ich angle Fische, fange Fische mit der Angel. | śaldas-uĺmä M:Sel Čemb (Gen. ‑uĺməń ), śaldaz-u·ĺḿä M:Ur [затылок (шутл.)] / Nacken (scherzhaft) (M: Čemb); [заргивок, холка] / Rist, Widerrist (M:Čemb Sel); [верхний спинной хребет] / der oberste Rückenwirbel (M:Ur). | uĺma-iĺov E:Večk, uĺma-jolo E:NBajt ― uĺm-iĺi M:Čemb, uĺəm-iĺi M:Sel [удилище] / Angelrute. | uĺma-ḱäčkasḱä M:Čemb [рыболовный крючок / Angelhaken]. | uĺmə̑-ĺesa M:Čemb, uĺəm-ĺesa M:Sel (Nom. Pl. ‑t ), uĺḿä-ĺesa M:Sučk [леса] / Angelschnur. | uĺma-ńed́ E:Is ― uĺḿä-ńed́ M:Sučk [удилище] / Angelrute. | uĺma-suks E:Is ― uĺmə̑-suks M:Čemb, uĺəm-suks M:Sel [приманка, дождевой червь] / Angelwurm, Regenwurm.

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uĺḿińe E (Dem. zu uĺma ) [удочка] / Angel.

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* uĺməńä· (: uĺmenä· ~ uĺmänä ) M:P, uĺməńä· M:MdJurtk (Dem. zu uĺḿä ) [удочка] / Angel (M:P); [леса] / Angelschnur (M:MdJurtk).

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uĺmə·d́əms ~ uĺməd́əms M:MdJurtk [удить] / angeln; [грести] / rudern, paddeln.

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uĺmə̑·d́əma M:MdJurtk [весло] / Ruder; [руль] / Steuerruder.

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uĺmams ~ uĺma·ms E:Večk, uᵪ́ma·ms E:Kažl ― uĺma·ms (: uĺma·n, ‑ä·j ) M:P, uĺma·ms ~ ?  uĺməms M:Čemb, uĺma·ms M:MdJurtk, uĺməms M:Sučk Ur удить / angeln (E:Večk Kažl M:Čemb Sučk Ur); [нашарить руками что-н. в воде] / mit den Händen etw. aus dem Wasser nehmen (z.B. Erbsen, Graupen) (M: MdJurtk); [жадно есть] / gierig fressen; [избить, отколотить] / durchprügeln, durchhauen (M:P). — Vgl. alma: almams .

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uĺḿä·jńä M:Pš (Dem. zu * uĺḿä·j ) [обжора] / Fresser(in). ĺɯĺäń avaś kujäńä, vaj śakańäń [uĺḿä·jńä] (IV 435 ) Ljuljas Weib ist fett, ach, diese topfweise Fresserin.

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uĺmə̑śəms (: uĺḿeśa·n, ‑i ) M:P (Frequ. zu uĺma·ms ) [жадно есть] / gierig fressen; [избить, отколотить] / durchprügeln, durchhauen.

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uĺḿä·d́əms M:P Pš (Mom.) [нанести глухой удар (напр. кулаком)] / einen dumpfen Schlag versetzen (z.B. mit der Faust), (M:P auch:) оттолкнуть / knuffen, stossen, fortstossen. uĺḿä·d́ińä śaldazt́i M:P Ich stiess ihn in den Nacken. mon soń śaldazt́i uĺḿä·d́ińä, t́śət́śəĺä·ź tuś M:Pš Ich stiess ihn in den Nacken, so dass er zu purzeln begann.

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uĺḿijəms (: uĺḿija·n, uĺḿii ) M:P (Frequ.).

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uĺt́ava E:Mar Hl [имя властительницы Земли / Name der Beherrscherin der Erde in einem Zauberspruch]. mastori͔ń ḱiŕd́i uĺt́ava! E:Mar (2 3 ), mastoroń ḱiŕd́i uĺt́ava E:Hl Beherrscherin der Erde, Ultjava! — [Wohl entstanden aus uĺt́ ava! Sei eine Frau (d.h.: weichherzig)! — Vgl. uĺt́ a·vań śäd́i·jška E:Ba (VII 376 )].

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uĺʿt́e·d́ims E:Kad плести / das Haar flechten (die Frau). son a uĺʿt́ed́ä Sie flicht gerade ihr Haar. uĺʿt́e·d́imak moń Flechte mein Haar (eig.: mich)! — Vgl. iĺćad́ems .

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uĺt́e·ims E:Šokša (Frequ.) id.

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uma ChrE E:Mar Kad Rem ― uma ChrM M:P Ur MdJurtk загон / Ackerstück, Ackerbeet (M:P: durch eine tiefe Furche abgeteiltes Ackerland, 10 Faden breit, 80 Faden lang; E:Rem: десятина / Desjatine [ein Stück Land von 2400 Quadratfaden]). | ṕä·ĺ-uma· M:Pš, [?]  ṕe·ĺ-əma M:MdJurtk ползагона / Hälfte eines Ackerbeetes. | roź-uma E:SŠant [полоса поля, засеянная рожью] / mit Roggen bewachsener Ackerstreifen. | tovźuro-uma E пшеничный загон / Weizenacker. | uma-laŋgo E [площадь участка поля / Fläche eines Ackerstücks]. ṕešt́asi͔ńᴣ́e uma-laŋgost śurodo [Er wird ihre Ackerbeete mit Korn füllen]. | uma-ḿeža E:Večk SŠant ― uma-ḿeža M [межа загона] / Ackergrenze. už pokš pakśińes, pokš uma-ḿežas E:Večk (II 30 ) Auf einem grossen Felde, auf dem Rain eines grossen Ackerstücks. | uma-ḿeži͔ńe E:Jeg (Dem.) id. mon pokš pakśińes, uma[‑ḿeži͔ńes] (1 86 ) Auf dem grossen Felde, in der Grenzfurche zwischen den Ackerfeldchen. | uma-olga M:P загон / Ackerbeet. | v́iš-uma E:Večk ― v́iš-uma M [полбенное поле] / Speltacker. — ? Vgl. tschuw. ana .

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* uḿińi E:Hl (Dem. zu uma ). sokaź [uḿińim], v́id́iź śuri͔ńim (1 80 ) Mein aufgepflügtes Ackerfeldchen, mein ausgesäetes Getreide.

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umaŕ ChrE E:Mar Atr Gor Kad Večk Is Šest Jeg, uma·ŕ E:Ba VVr ― maŕ ChrM, uma·ŕ M:Ur [MdJurtk] яблоко / Apfel (E:Jeg: [дикое] / wilder) (ChrE E:Mar VVr Ba Kad ChrM); [плод] / Frucht (ChrE E:Mar); ягода / Beere (E:Večk); [земляника] / Gartenerdbeere (E:Večk Is: клубника ) (E:Atr Gor Večk Is). lopa jutkova umaŕenze͔ E:Mar (2 12 ) Zwischen den Blättern [sind] seine €pfel. sadovoj umaŕ čačozo E:Mar (1 120,144 ) [Wie] ein Gartenapfel ist ihr Antlitz. pakśań umaŕt́ kšit́[‑]salot E:Šest (III 39 ) Feldfrüchte sind dein Brot und Salz [= Nahrung]. | at́a-umaŕ E:SŠant, at́a-maŕ E:?Mar Kal Ba Jeg, at́-u·maŕ ~ at́-uma·ŕ E:Is вишня / Kirsche. | at́a·-maŕ-ńät́ks E:Ba, at́u·maŕ-ńe·t́ks E:Is [плодоножка вишни / Stiel der Kirsche]. | at́a-maŕńe E:NBajt (Dem.) вишня / Kirsche. eŕḱińeńt́ krugom at́a[‑]maŕńenᴣe͔ (I 470 ) Rings um den See (wachsen) Kirschen. | čama-umaŕ E:Mar [щека] / Wange. | čej-umaŕ E:Kad Kal ?Večk, čej-uma·ŕ E:Ba Nask ― šäj-maŕ M:Pš Čemb Sel, šej-uma·ŕ M: MdJurtk Ur клюква / Moosbeere, Sumpfheidelbeere (Vaccinium oxycoccus); (M:Pš:) семя осоки / Same des Riedgrases, der Segge. [si͔ŕä] skal tuś čejga[‑]čejga jaka·ma, čej[‑]uma·ŕda jarca·ma E:Nask (III 250 ) Die alte Kuh ging über das Ried grasen, um Sumpfbeeren zu essen. | čej-umaŕ-t́ikše͔ E [клюква, клюквенная заросль] / Moosbeere (Pflanze), Moosbeerkraut (Vaccinium oxycoccus). | čoka-maŕ M:Sučk [щека, скуловая кость] / Wange, Backenknochen. | ińd́əŕ-maŕ M:Sučk [ягода жимолости / Beere des Geissblattes]. | katfa-maŕ M:Sučk [клубень картофеля] / Kartoffelapfel. | kazə̑-maŕ M:Pš Sel, kaza-maŕ M:Čemb медвежник, терновник / Dornbusch, Hundsrose. | kaza-maŕks M:Čemb терновник / Dornbusch. | ḱäŕks-maŕ M:Sel, ḱäŕks-maĺ ~ ḱäĺks-maŕ M:Sučk брусника / Preiselbeere. | ḱirg alo umaŕ E:Mar [адамово яблоко] / Adamsapfel. | ḱiskań umaŕ E:Atr [плод шиповника / Hagebutte der Hundsrose]. | ḱiska-umaŕ-ńet́ks E:Atr шиповник / Hundsrose. | kortuška-umaŕ E:Atr [картофельный глазок] / Kartoffelapfel. | kuz-umaŕ E:VVr ― kuz-maŕ M:P [еловая шишка] / Fichtenzapfen, Tannapfel, (E:VVr auch:) [назв. вышивки] / Name einer Stickerei (am Hemdsaum). pozdorovtado da kuz-umaŕiń v́ikšńińeń E:VVr (II 337 ) Guten Tag, ihr, die ihr Tannzapfen(‑Stickereien) stickt! | lakšt-umaŕ E:Is ― lakšt-maŕ M:P Pš, lakšt-uma·ŕ M:Ur, lakšt-ə̑rma·n M:MdJurtk ежевика / Schwarze Brombeere. lakšt[‑]maŕd́ä jarʿcat, šabat́ńä ĺišt́išt́ M:P (IV 733 ) Isst du [im Traume] Brombeeren, bekommen deine Kinder Pocken. | lakšt-umaŕ-ńet́ks E:Is ― lakšt-maŕ-ńet́ks M:Pš [куст ежевики] / Brombeerstrauch. | mastor-umaŕ E:Atr, masto·r-uma·ŕ E:Is, mastu·r-uma·ŕ E:Kad клубника / Erdbeere (E:Is: [земляника] / Gartenerdbeere). | moda-umaŕ E:Mar, modama·ŕ E:Kad, modamaŕ E:Kažl ― modamaŕ ~ modmaŕ M:Čemb, modmaŕ M:Sel [картофель] / Kartoffel. | modamaŕ-kodrə̑ks M:P, modamaŕ-kodə̑rks M:Čemb [картофельная ботва] / Kartoffelkraut. | modmaŕ-maŕ M:Čemb [плод, образующийся на картофельной ботве] / Kartoffelapfel. | modamaŕ-ńät́ks E:Kažl [ботва картофеля / Kartoffelkraut]. | modamaŕ-ṕeŕńä M:P (Dem.) [картофельное поле] / (kleiner) Kartoffelacker. | modamaŕ-pot́ä M:P [нарост на картофеле] / Kartoffelkeim. | modamaŕ-valtaks E:Kad [картофельная кожура] / Kartoffelschale. | ofto-maŕ ChrE E:Večk, ovto-umaŕ ~ ovt-umaŕ E:Mar, ovto-umaŕ E:MKka, ovto-umaŕ ~ ovto·-uma·ŕ E:Is, ofto-ma·ŕ E:Ba ― ofta-maŕ M:P [плод шиповника] / Frucht der Heckenrose (ChrE E:Mar); шиповник / Heckenrose, Hundsrose (Rosa canina) (E:MKka Is M:P); [? ежевика] / ? Ackerbeere (E:Mar). | ofto-maŕ-ńet́ks ChrE E:Večk, ovto-umaŕ-ńet́ks ~ ovto-maŕ-ńet́ks E:Mar, ofto-ma·ŕ-ńät́ks E:Ba ― ofta-maŕ-ńet́ks M:Sučk шиповник / Heckenrose, wilder Rosenstrauch. | ṕəĺka·-maŕ M:P [одноглазый (ругат.)] / Einäugiger (Schimpfw.). | ṕiče-umaŕ E:Mar, ṕič-u·maŕ ~ ṕič-uma·ŕ E:Atr, ṕiče-umaŕ E:VVr, ṕič-uma·ŕ E:Ba Kal Kažl MKka (Nom. Pl. E:Kal ‑ʿt́ ), ṕič-uma·ŕ ~ ṕiče-umaŕ E:Kad ― ṕič-əmaŕ M:P, pəč-əma·ŕ ~ ṕi·č-əma·ŕ M:Pš, ṕičä-maŕ M:Čemb, ṕič-uma·ŕ M:Ur MdJurtk [сосновая шишка] / Kiefernzapfen (E:Mar VVr Kad M:P Pš Čemb Ur); брусника / Preiselbeere (Vaccinium vitis idaea) (E:Atr Ba Kal MKka M:MdJurtk); [толокнянка] / Bärentraube (E:Mar); [почка] / Niere (M:P: bei Mensch u. Tier) (E:Kad ?Kažl M:P Pš MdJurtk); [какая-то вышивка] / eine Stickerei (= kuz-umaŕ E:VVr) (E:VVr). | ṕič-umaŕ-ńet́ks E:Atr [стебель брусники / Preiselbeerkraut]. ṕič-uma·ŕt́ kočkan, ṕič-umaŕ-ńet́kst raźd́an (I 451 ) Ich pflücke Preiselbeeren, ich rupfe Preiselbeerkraut ab. | se͔ń umaŕ E:Atr [черника] / Heidelbeere. | se͔ń umaŕ-ńet́ks E:Atr, se͔ń umaŕ-ńät́ks E [стебель черники] / Heidelbeerkraut. | śeĺmä-maŕ M:Sel [зрачок] / Pupille. | śija-maŕ M:Leb [вишня] / Kirsche. | tatar-umaŕ E:Kal [ягода (плод шиповника, дикой розы)] / Beere [Hagebutte der wilden Rose]. | tum(o)-umaŕ E:Mar, tum-uma·ŕ E:Kad ― tumə̑-ma·ŕ M:Pš чернильный орех, чернильный или дубовый орешек / Galle, Gallapfel. | maŕ-ćəćińä· M:Pš [плодоножка яблока] / Apfelstiel. maŕ-[t́śit́śińä śaldaztśä] (IV 530 ) Dein Hals ist (dünn) wie ein Apfelstiel. | umaŕ-čuvto E:Mar, umaŕ-čufto E:Večk, umaŕ-čufto ~ umaŕeń čufto E:Bag, uma·ŕ-ču·fta E:Ba [яблоня] / Apfelbaum. pandońt́ ṕŕaso umaŕ[‑]čuvto E:Mar (2 12 ) Auf dem Gipfel des Hügels (wächst) ein Apfelbaum. guboŕ[‑]ṕiŕasońt́ da umaŕina, vaj, umaŕina da umaŕ[‑]čufto E:Bag (I 31 ) Auf dem Hügel (wächst) ein Apfelbaum, ein Apfelbaum, ein Apfelbaum. guboŕ[‑]ṕiŕasońt́ da umaŕina, da umaŕina, umaŕeń čufto E:Bag (I 33 ) Auf dem Hügel (wächst) ein Apfelbaum, ein Apfelbaum, ein Apfelbaum. | umaŕ-ḱed́ E:Mar [яблочная кожура] / Apfelschale. | umaŕ-nalna E:Kad ?Kal [яблоневый сад] / Apfelgarten. | umaŕ-ńet́ks E:Atr Večk Is [куст земляники] / Erdbeerstaude (E:Večk Is: куст клубники / Hügelerdbeerstaude (? Gartenerdbeerstaude)). | umaŕ-pal E:Mar [кусок яблока] / Apfelstückchen. | umaŕ-ṕiŕe E:Sl [яблоневый сад] / Apfelgarten. ad́a moĺd́an umaŕ[‑]ṕiŕev (VII 178 ) Lass uns in den Apfelgarten gehen. | umaŕ-sad E:Mar id. | umaŕ-t́v́etka E:Sl [цветок яблони] / Blüte des Apfelbaums. umaŕ[‑t́v́etkań] zapon statan (VII 178 ) Lass uns aus Apfelblüten eine Schürze nähen. | umaŕ-undo E:Mar VVr Jeg ― uma·ŕ-unda· M:Ur (Gen. ‑undə̑ń ) яблоня / Apfelbaum (E:Jeg: [дикая] / wilder). | umaŕ-undi͔ńe E:VVr (Dem.) id. umaŕńeń ṕeĺej umaŕ-undi͔ńeś jakśt́eŕńe (II 338 ) An €pfeln (soll) der Apfelbaum rot (sein).

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umaŕunka E:VVr [яблонька] / kleiner Apfelbaum (in der Volksd.). t́et́a·ń źeĺe·noj sadi͔·ńeś po gŕadam uma·ŕunkaso (< ‑ŕin‑ ) (II 395 ) Der grüne Garten meines Vaters hat Apfelbäume, reihenweise. | umaŕunḱińe ~ [?]  umaŕinḱińe E:VVr (Dem. zu umaŕunka ) id. se͔ŕiń ṕeĺej umaŕunḱińeś se͔ŕejǵe (II 338 ) An Höhe (soll) der Apfelbaum hoch (sein). ombo bokson umaŕinḱińe (II 352 ) Auf meiner anderen Seite (stand) ein Apfelbaum. | umaŕ-v́ed́ E:Mar [яблочный сок] / Apfelsaft. | v́iŕ-umaŕ E:Šest [лесной плод] / Waldfrucht (Massholderbeere, (Wald‑)Beeren, €pfel, Nüsse), (E auch:) [лесное растение] / Waldpflanze. v́iŕ-umaŕc ĺiśima[‑]osks (III 41 ) Gebet beim Aufbruch zum Sammeln von Waldfrüchten.

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‑uma·ŕiŋǵä : moda-uma·ŕiŋǵä E:Kažl (Dem.) [несъедобная ягода на ботве картофеля] / Kartoffelapfel.

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umaŕǵe E:VVr (Dem. zu umaŕ ) [яблочко] / Apfel. [umaŕǵeń] ṕeĺej jakst́eŕǵe (II 352 ) An €pfeln rot. | kuz-umaŕǵe E:VVr [еловая шишечка] / Fichtenzapfen, Tannapfel. kuz-uma·ŕǵet́ alǵi·ńeń (II 357 ) Tannzapfen sind meine Stickereien.

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umaŕńe E:VVr Bag Šest ― maŕńä M:P Kars (Dem. zu umaŕ , maŕ ) [яблочко, плод, ягодка] / Apfel, Frucht, Beere. umaŕńeń ṕeĺej umaŕ-undi͔ńeś jakśt́eŕńe E:VVr (II 338 ) An €pfeln (soll) der Apfelbaum rot (sein). už mokšnat, mokšnat umaŕńenᴣe͔ E:Bag (I 33 ) Fäuste (gross) sind seine €pfel. duḿiń[‑]aŕćiń iśt́ańa, umaŕeze͔t́ moĺeḿe, umaŕńed́et́ kočkamo E:Šest (III 39 ) Ich habe nun gedacht, zu deinen Früchten zu gehen, deine Früchte zu sammeln. kučəma·k aĺäj ‒‒‒ t́užä· ṕäšt́əńas lambama maŕńas M:Kars (IV 250 ) Schicke mich, Vater, ‒‒‒ in die gelben Nüsse, in die süssen Beeren. maźi maŕńäj M:P “Mein schöner Apfel” (Kosew.). | modmaŕ-maŕńä M:Čemb Sel [плод, образующийся на картофельной ботве картофеля] / Kartoffelapfel (in der Spitze des Krautes). | * pəčə-ma·ŕńä (: ṕet́če-ma·ŕnä ) M:P [почка] / Niere (bei Menschen u. Tieren).

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maŕu M:Pš [богатый яблоками / €pfel habend (Baum)]. maŕĺuś maŕu [Der Apfelbaum trägt viele €pfel].

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umaŕina [E:?Bug] Bag MdBugur SŠant, umarna E:Šokša ― maŕəna M:Čemb Sel (Gen. M:Sel ‑ń ), maŕina M:Temn яблоня / Apfelbaum. guboŕ[‑]ṕiŕasońt́ da umaŕina E:Bag (I 31 ) Auf dem Hügel (wächst) ein Apfelbaum. umaŕina, son ḿeńeĺ v́eĺt́aś, vaj, taratconᴣo E:MdBugur Ein Apfelbaum, den Himmel verhüllte er mit seinen €sten. i šašś umarna vaks, i karmaś umaŕt́ńińest jarcama E:Šokša (VII 464 ) Sie kam zu einem Apfelbaum und begann €pfel zu essen. t́äńi śäzsaśk maŕina[‑]pŕasta jakśt́eŕä maŕsnə̑n M:Temn (VIII 414 ) Wir werden nun ihren roten Apfel vom Wipfel des Apfelbaums entreissen.

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maŕonańä M:Temn [Dem. zu * maŕona ] [яблонька / Apfelbaum]. f́ḱä pannt́ pə̑ŕasa ― d́iva, maŕonańä, d́iva! (VIII 332 ) Auf dem Gipfel eines Berges – ein Wunder, (wächst) ein Apfelbaum – ein Wunder!

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maŕənaks M:Čemb, maŕńaks M:Pimb [яблоня] / Apfelbaum.

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maŕńakśḱä M:Pimb (Dem. zu maŕńaks ) id. moĺś maŕńakskas i korʿtaj : maŕńakśḱä maŕńakśḱä, noldamak alt v́ärə̑zama (IV 802 ) Sie ging zu einem Apfelbaum und spricht: “Apfelbaum, Apfelbaum, lass mich unter dir zickeln!”.

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uma·ŕksna E:Kad, umaŕksna E:Kal [яблоня] / Apfelbaum. | čej-umaŕksna E:Kad [клюква, клюквенная заросль] / Moosbeere (Pflanze), Moosbeerkraut. | oft-umaŕksna E:Kad шиповник / Heckenrose, wilder Rosenstrauch. | ṕič-umaŕksna ~ ṕič-umarksna· E:Kal [стебель брусники] / Preiselbeerkraut. | tatar-umaŕksna E:Kal [куст дикой розы] / Heckenrose, wilder Rosenstrauch.

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maŕĺu ChrM M:P Pš Saz (Gen. M:P ‑və̑ń ), maŕńu M:Vert Kr Sind, maŕnu M:Sučk яблоня / Apfelbaum. maŕĺɯd(ä) ičḱəźi maŕś af ḱev́əŕi M (IV 699 ) Der Apfel fällt nicht weit vom Apfelbaum. [maŕĺu‑]pŕasa [jakśt́eŕ maŕńäś] [M:Mam] (IV 449 ) Ein roter Apfel im Wipfel des Apfelbaums. maŕĺuś maŕəjäś M:Pš Der Apfelbaum hat €pfel bekommen (ist voll von €pfeln geworden). śiŕä maŕĺuft, aĺakaj, [v́ešəŋkšńət́] M:Saz (IV 480 ) Du hast, Vater, alte Apfelbäume gesucht. | maŕńu-pańčf [M:?Sučk] [яблочное соцветие] / Apfelblüte. | oftə̑ń maŕńu M: Vert шиповник / Heckenrose, Hundsrose.

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maŕĺɯńä M:Vert (Dem. zu maŕĺu ). t́iŋǵä ftala ĺeṕńəń ala kolma maŕĺɯńat kasi͔ (IV 342 ) Hinter Tennen, unter Erlen, wachsen drei Apfelbäume.

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maŕĺufks M:P [яблоня] / Apfelbaum.

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umaŕijams E:Kad ― maŕəjams M:Pš [(начать) давать яблоки (яблоня)] / €pfel tragen, zu tragen beginnen (Apfelbaum). maŕĺuś maŕəjäś M:Pš Der Apfelbaum trägt (viele) €pfel.

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umbrav E:Mar Gor Is, umbrau̯ E, umbra·v E:Kad, umra·v E:Ba, umbra·v ~ umburav E:Večk, umbura·v E:Atr, imbura·v E:VVr, umburav E:Jeg ― umbra·v M:P Čemb Sučk щавель / Ampfer, Sauerampfer (Rumex). | alašań umbra·v E:Kad [конский щавель] / eine Ampfer-Art. | guĺka-umbrav E:Gor [какое-то (маленькое) растение / irgendeine Pflanze, “Taubenampfer” (klein)]. | kəŕʿks-umbra·v M:Pš [воробьиный щавель] / Sperlingsampfer. | tuvoń imburav E:VVr подорожник / Wegerich (Plantago).

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uḿe·ŋǵä [?  iḿe·ŋǵä ] M:P (Gen. ‑n ) имущество, имение / Eigentum, Besitztum, Vermögen.

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uḿe·ŋǵäńä [?  iḿe·ŋǵäńä ] M:P (Dem.) id.

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1 uḿet E:SŠant ― imət́ M:Pš Ur, imə̑t́ M:Sučk намерение / Absicht. sonze͔ uḿetce͔ uĺi vandi͔ bazarov moĺems E:SŠant Er hat die Absicht, morgen auf den Basar zu gehen. — ? Tat. ӫ̈mӫ̈t [Hoffnung].

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uḿetḱe E:SŠant (Dem.) id.

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2 uḿet ChrE E:Is Bag Kozl Vez (Dem.; Anr. ChrE ‑kaj ) (in der Volksd.) [невестка] / Schwiegertochter (Par.-Wort zu uŕva ). son v́ešńeś uŕva i eś mujekšne͔, son v́ešńeś uḿet i eś mujekšne͔ E:Bag (I 276 ) Sie suchte nach einer Schwiegertochter, fand aber (noch) keine, sie suchte nach einer Schwiegertochter, fand aber (noch) keine. oᵪ, uŕva, uŕva, uŕvakaj, oᵪ, uḿet, uḿet, uḿetkaj E:Kozl O, Schwiegertochter, Schwiegertochter, Schwiegertöchterchen, o, Schwiegertochter, Schwiegertochter, Schwiegertöchterchen! śt́akaja, uŕva, a ton śt́akaja, śt́akaja, uḿet, a ton śt́akaja E:Vez (I 238 ) Steh auf, Schwiegertochter, steh auf, steh auf, Schwiegertochter, steh auf!

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uḿetḱe E:Vez (Dem.) id.

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umok E:Mar Kad Večk, umuk E:Hl [долго, давно] / lange, seit langem; [недавно, на днях] / unlängst. umok maŕasa tundoń kukov vajǵeĺńet́ E:Večk (II 168 ) Seit langem höre ich deine Frühlingskuckucks-Stimme. boja·r umo·k uš uči· ejse͔·nᴣe E:Večk (III 321 ) Der Bojar wartet schon lange auf ihn. umuk tuś oᵪotav E:Hl (1 82 ) Er ist längst auf die Jagd gegangen. | a umok E:Mar недавно / unlängst, vor kurzem, neulich. | umoksto E:Mar = umok .

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umoń E:Mar VVr Večk старинный, давнишний / alt, aus alten Zeiten herrührend, vor sehr langer Zeit geschehen. umoń tšokšne͔ś uš E:Mar Ist es schon spät(er Abend)? | a umoń E:Sob [недавний] / jung, neulich geschehen, kürzlich. a umoń sajevt́ ḿikań polazo (VII 326 ) Kürzlich genommen ist Mikas Gattin.

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umoĺajamks E:VVr, * umoĺjams E:Petr умолить / flehen, anflehen (E:VVr). baslov́imak, t́et́ań ćora at́avtom, umoĺajak, avań t́ejt́eŕ avavtom! E:VVr (II 315 ) Segne mich, Sohn eines Vaters, mein Schwiegervater, bete [für mich], Tochter einer Mutter, meine Schwiegermutter! baslovak t́ejt́eŕ-se͔ŕińeń, umoĺajak t́ejt́eŕ-ṕiŕińeń E:VVr (II 410 ) Segne mich, das Mädchen, bete für mich, das Mädchen! umoĺjada, rad́ijada v́eŕe paz iḱiĺe, vani͔sa pas kudi͔sa śeḿjani͔k E:Petr (VIII 74 ) [Ihr Ahnen] steht uns bei und betet zu Vere-pas, damit Gott unsere Familien im Hause ‒‒‒ schütze! — [Russ. умоля́ть ].

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umoĺija E:VVr [молитва, ходатайство] / Gebet, Fürbitte. umoĺijasoŋk b́istra ŕećkań v́eĺḱ ṕečḱevan (II 315 ) Mit eurem Gebet kann ich den schnellen Fluss überqueren. — [Russ. ? умоле́ние ].

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umoŕija E:VVr [тюрьма] / Gefängnis. t́uŕma-kudos put́ńiḿiź, umoŕijas laćiḿiź (II 366 ) Ich wurde in einen Kerker gesperrt, ich wurde in ein Gefängnis gesetzt.

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1 undă M:P [паралл. слово к t́išä “трава”] / Par.-Wort zu t́išä “Kraut”. t́išət́-untt son kočkaś M Er sammelte Zauberkräuter [zum Heilen der Kranken]. mastə̑r-at́ä, mastə̑r-ava ‒‒‒ tuń vaga t́et́ śada valf śijä· ‒‒‒ šuftə̑ńd́i-kandə̑ńd́i, t́išəńd́i-undə̑ńd́i [Erdvater, Erdmutter ‒‒‒ sieh hier, ich habe dir hundert Rubel Silber gebracht ‒‒‒ für Bäume und Baumstämme, für Pflanzen und Kräuter]. | ṕiźeĺ-undo E:Ivanc рябина / Vogelbeerbaum. | umaŕ-undo E:Mar VVr Jeg ― uma·ŕ-unda· M:Ur (Gen. ‑undə̑ń ) яблоня / Apfelbaum (E:Jeg: [дикая] / wilder). — [Vgl. kundo : t́išä-kunda ; 1 undo ].

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‑undi͔ńe (Dem. zu * undo ): umaŕ-undi͔ńe E:VVr [яблонька] / Apfelbaum. umaŕńeń ṕeĺej umaŕ-undi͔ńeś jakśt́eŕńe (II 338 ) An €pfeln (soll) der Apfelbaum rot (sein).

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‑unka [< * untka ; Dem. zu * undo ]: umaŕunka E:VVr (in der Volksd.) [яблонька] / kleiner Apfelbaum. t́et́a·ń źeĺe·noj sadi͔·ńeś po gŕadam uma·ŕunkaso (<  ‑ŕin‑ ) (II 395 ) Der grüne Garten meines Vaters hat Apfelbäume, reihenweise.

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‑unḱińe (?  ‑inḱińe ) (Dem. zu ‑unka ): umaŕunḱińe ~ [?]  umaŕinḱińe E:VVr [яблонька] / Apfelbaum. se͔ŕiń ṕeĺej umaŕunḱińeś se͔ŕejǵe (II 338 ) An Höhe (soll) der Apfelbaum hoch (sein). ombo bokson umaŕinḱińe (II 352 ) Auf meiner anderen Seite (stand) ein Apfelbaum.

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1 undo ChrE E:Mar VVr ― undă ChrM, unda M:P (Gen. undə̑n , Nom. Pl. untt ), unda· M:MdJurtk (Nom. Pl. undə̑·t ) дупло / Höhlung, Hohlraum (ChrE E:VVr ChrM: in einem Baumstamm; E:Mar M:P: allg.) (ChrE E:Mar VVr ChrM M:P MdJurtk); дыра в дереве / Loch im Baumstamm (E). | śeĺḿe-undo E:Atr VVr [глазница] / Augengrube, Augenhöhle.

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undi͔ńe E:Škud (Dem. zu undo ) [дупло] / Höhle. kandońt́ poco undi͔ńe (VII 260 ) Das Innere des Baumstammes ist hohl.

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undoks E:Jeg дуплистое дерево, пустое внутри дерево / hohler Baum, (E auch:) дупло / Höhlung (im Baumstamm). | kudo-undoks E:Mar [внутренность дома] / das Innere des Hauses.

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undə̑ńä· M:P (Dem. zu undă ) [пустое пространство] / Hohlraum.

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undov ChrE E:Mar Kozl (Gen. E:Mar ‑iń ), undou̯ E, undoŋ E:Atr ― undu ChrM M:Čemb, unduw M:P (Gen. ‑ə̑n ) [дуплистый] / hohl, (M:P auch:) дырявый / löcherig, (M:P auch:) [дуплистое дерево] / hohler Baum. si͔ń moĺśt́ di͔ undov parmo poc ećeśt́ E:Mar (2 87 ) Sie gingen und drängten sich in einen hohlen dicken Baum hinein. undov potmozo, makšov śed́ejse͔ E:Kozl (I 343 ) Hohl ist sein Inneres, morschen Marks. | undu šuftă M:Čemb дуплистое дерево / hohler Baum.

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undovks E:Večk дуплистое дерево / hohler Baum.

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unduńä· M (Dem. zu undu ) [пустое пространство] / Hohlraum. kafta unduńa·t, šoŋgarjam esə̑st lakaj (IV 625 ) Zwei Hohlräume, in ihnen kocht Suppe.

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* undə̑də̑ms (: undə̑da·n , ‑i͔ ) M:P [выдалбливать] / hohl machen, aushöhlen.

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* undə̑də̑və̑ms (: undə̑də̑van , undə̑də̑v́i ) M:P (Refl. zu undə̑də̑ms ) [выдалбливаться / hohl werden, ausgehöhlt werden].

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undi͔javtoms [E:Mar] Večk ― undi͔ja·ftə̑ms (: undi͔ja·ftan , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu * undi͔jams ) [выдалбливать] / hohl machen, aushöhlen.

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1 undoks E:Sob Bug Večk Is MdBugur SŠant, undu·ks E:Ba, undə̑ks E:Nask ― uŋks M:P Kr Čemb Temn [корень] / Wurzel ([E:Sob Bug MdBugur] ?Nask M:P Kr Čemb [?Temn]); отросток / Schössling (E:Ba); [стебель, усик] / Stengel, Ranke (bei Gurke, Melone u. Kürbis) (E:SŠant); [крапива] / Nessel (E:Is); [? ствол, ? крона / ? Stamm, ? Krone] (E). ma·storoń [ṕäŕt́] u·ndo·ksonzo E:Sob (VII 364 ) Die ganze Erde erfüllen die Wurzeln (des Hopfens). undokst, tarat noldast [E:Bug] (VI 182 ) Mögen sie Wurzeln und Zweige treiben. vaj, undokst, tarat noldakšnośt́ [E:?Bug] (V 316 ) Sie begannen Wurzeln und Zweige zu treiben. undoksozo ponav [E:Bug] (VI 216 ) Seine Wurzel ist behaart. vaj, mastor acaś ńej undokssonᴣo E:MdBugur Er bedeckte die Erde mit seinen Wurzeln. mastə̑rə̑ń ṕeŕf́ uŋksə̑nza M:Kr Um die ganze Erde reichen ihre Wurzeln. koda t́e noldi͔ undokst, koŕet́ E:SŠant (I 80 ) Wenn er Stengel und Wurzel treibt. mastoroń ḱeĺe koŕonozo, ńeḿeĺ jožova undoksozo E [Um die Erde (verbreitet sich) seine Wurzel, ans Himmelsgewölbe sein Stamm (seine Krone)]. mastə̑rə̑ń ṕeŕf́ – d́iva, soń unksə̑nza – d́iva! M:Temn (VIII 332 ) Um die ganze Erde hin – ein Wunder, (reichen) seine Wurzeln – ein Wunder! śijäń šäjäŕnza-unksə̑nza M:Temn (VIII 386 ) Ein silbernes (silbergraues) Haar und Wurzeln. | kud vani͔ uŋks M:P Pš [назв. растения, цветка] / Name einer Pflanze, einer Blume [“Haus beschützender Stengel”].

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undoksḱe E:Gor [?Bug] Večk, undə̑kskä E:Nask ― * untksḱä M:Temn [корешок / Wurzel] (E:Gor Bug ?Nask M:Temn); [стебелёк / Stengel (E:Nask)]; [росток / Schössling (E:Bug)]. mastoroń [ṕäŕt́], uᵪ, avakaj, undoksḱenze͔ E:Gor (VII 230 ) Úberall auf der Erde (sind), Mutter, ihre Wurzeln. undoksḱeze͔st ĺet́ḱińe! [E:?Bug] (VI 92 ) [Gib] den Wurzeln Feuchtigkeit! alu untkskat moń śt́eŕńäźä vaj noldaza! M:Temn (VIII 412 ) Möge meine Tochter untenhin Wurzeln treiben! paro kando noldi͔ paro undoksḱet́ [E:?Bug] (V 204 ) Ein guter Stamm treibt gute Sprösslinge (Wurzeln?). muśt́ kudi͔·ńä, [undᴉ͐ksḱä] st́aftᴉ͐·źä, pala·ksḱä v́äĺʿt́ᴉźä E:Nask (III 250 ) Da fanden sie ein Häuschen. Von einem Stengel wurde es getragen, von einer Brennessel bedeckt.

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unksi͔jams M:Temn [пускать корни] / Wurzeln bekommen, treiben. kə̑da son ŕizə̑jäj-razi͔jäj, unksi͔jäj-taradə̑jäj (VIII 382 ) Wenn er Sprösslinge herauszutreiben beginnt, wenn er Wurzeln und €ste zu treiben beginnt.

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unᴣ̌a E:Mar Večk NSurk, unža· E:Atr, unža [~ ?  uńža ] E:VVr, unža [E:?Bug], uńža ~ uńža· E:Kad, unža· ~ unᴣ̌a ~ luńᴣ̌a (Nom. Pl. ‑t ; Abstraktion, s. vaći u·nᴣ̌a [unten]) E:Kal ― inᴣ̌a· M:P Pš (Gen. M:P ‑ń ), unᴣ̌a ~ unža M:Sel, inža· M:Sučk, ińža M:Ur, uńᴣ̌a M:Čemb, unža· M:MdJurtk, unᴣ̌a M жук / Käfer (E:Mar Atr Kad Kal Večk); [назв. многих насекомых] / Bezeichn. für viele Insekten (M:P); мокрица / Landassel, Kellerassel (E:VVr); [навозник] / Mistkäfer (M); мошки [Pl.] / kleine Fliegen, [?] Mücken (M:Sel); [жук, побольше клопа] / ein Käfer, etwas grösser als die Wanze (M:Ur). v́eŕga ĺiv́t́i, vojnav [t́eŕd́i]; alov valǵi, ḿina čuv́i. – unᴣ̌aś E:Mar (2 70 ) Es fliegt droben hin, ruft zum Kriege; es lässt sich nieder, gräbt eine Mine. – Der Käfer. ḿekšḱe vaksso [ḿed́ńe], unža vaksso vaće [E:?Bug] (VI 226 ) Bei Bienen gibt es Honig, bei Mistkäfern Mist. sovaś unᴣ̌a padozot E:NSurk (II 482 ) Ein Mistkäfer kroch in deine Scham. moĺś fḱä äšit́i, sukst[‑]unᴣ̌a·t lakaᵪ́t́ [M:Sel] (IV 288 ) Sie ging an die eine Quelle, (da) kochen Würmer und Käfer hoch. | kalgə̑d(a) ińᴣ́a M:?P мокрица / irgendein Käfer (? Assel). | kotf-kodaj-inᴣ̌a M:P, kotf-ko·daj-ińᴣ̌a· M:Pš, kotfə̑ń kodaj-uńᴣ̌a· M:Čemb, kotf-kodaj-unᴣ̌a M:Sel [паук] / Spinne. | navoz-potmoń ( ‑botmoń ) unᴣ̌a E:Večk Ba [жук-навозник] / Mistkäfer. | pəźəm-a·naj-ińᴣ́a· M:Pš, ṕiźəməń anaj-uńᴣ̌a· M:Čemb [божья коровка] / Marienkäfer (eig.: Regenbeter-Käfer). | śid́ä ṕiĺǵ-unža· ~ śid́e ṕiĺg-unᴣ̌a· M:Sel мокрица / Landassel, Kellerassel. | śiŕəḱ-inᴣ̌a· (~ śiŕek-inᴣ̌a· ) M:P [шпанская муха] / Spanische Fliege (Lytta vesicatoria). | śuru-ṕeĺu inᴣ̌a· M:P, śuru-ṕiĺu inᴣ̌a· M:Čemb Sučk [вид пауков] / eine Spinnenart. | śuru-ṕeĺu inᴣ̌a·ńä M:P (Dem.) id. | t́užä· inža· M:Sučk, t́už unᴣ̌a·ńä M:Čemb, t́už unža·ńä ~ t́ɯž unža·ńä M:Sel (Dem.) [божья коровка] / Marienkäfer. | ińᴣ̌a·ń gotf ~ inᴣ̌a·ń gotf M:P, inᴣ̌a·ń kotf M:Sučk, uńᴣ̌a·ń kotf M:Čemb, unᴣ̌a·ń kotf M:Sel, unža·ń kotf M:MdJurtk, inža·jəń go·tf M:Ur [паутина] / Spinngewebe. | inᴣ̌a·-nolga M:Sučk [слюнообразная жидкость на соломине] / (von den Zirpen ausgeschiedene) speichelartige Flüssigkeit auf Grashalmen. | vaći-u·nᴣ̌a E:Ba, vaći-luńᴣ̌a E:Kal (Nom. Pl. ‑t ), vaća·li͔ń uńža· E:Kad [жук-навозник] / Mistkäfer [die F. luńᴣ̌a abstrahiert aus * vaća-luńᴣ̌a < vać(e) al(o) uńᴣ̌a ]. | v́ed́-uńža· E:Večk, v́äd́-unᴣ̌a E:Ba ― v́ed́-ińža· M:Sučk, v́ed́-unža M:?Ur водяной жук / Wasserkäfer (= v́ed́-buka· ( ‑bə̑ka· ) M).

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uńžaka E:VVr (Dem. zu uńža ) [мокрица] / Landassel, Kellerassel.

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luńᴣ̌iŋǵe (Dem. zu luńᴣ̌a ): jakst́iŕe luńᴣ̌iŋǵe E:Kal [божья коровка] / Marienkäfer (Coccinella).

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unu·j M:P (Gen. ‑en ), unə̑ju M:Pš [назв. реки Унуй] / Name des an Pschenewo vorbeifliessenden Flusses, mündet in die Mokscha.

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unzu·-manzu· M:MdJurtk [продувной, злобный, злой, ехидный] / durchtrieben, boshaft, böse, bissig. — [Vgl. munᴣo : munzuv-ma·nzuv ].

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uńźərdə̑ms M:P Pš Kuld Kr роптать / murren, ungehalten sein, unzufrieden sein ( soń laŋgə̑zə̑nza über ihn, mit ihm) (M:P); [ныть, просить] / quengeln, um etw. betteln (M:Pš [Kr]); плакать потихоньку / flennen, wimmern, leise weinen (M:Pš [Kuld]). śudufś eńäĺd́i koźäń rakšat́i, kŕešnajś uńźərdi͔ [?  koźäń ĺišmə̑t́i ] M:Kr [Der Verfluchte bettelt, auf das Pferd (Pferdefuhrwerk) des Reichen (zu kommen), der Arme fleht, (aufs Pferd, Fuhrwerk des Reichen zu kommen)]. ṕižä t́akac iĺa·də̑za, ńuŕa·mńasa uńźərdə̑za M:Pš [Möge ihr kleines Kind (von ihr) zurückbleiben, möge es in der Wiege wimmern]. af urma·ń kvalma avaŕd́an, af śäŕätfə̑ŋksa uńźərdan M:Kuld [Ich weine nicht der Krankheit wegen, ich wimmere nicht des Schmerzes wegen].

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uńźərks ~ uńᴣ́ərks M:P [ропот] / Murren; [упрёк] / Tadel; [ссора, спор] / Zank, Streit. uźəŕ ḱäcə̑t ńäjat, uńᴣ́ərks uĺi (IV 737 ) Siehst du [im Traume] eine Axt in deiner Hand, bedeutet es Zank.

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uńźərksu M:P Pš [ропщущий, рассерженный] / murrend, ungehalten; [сварливый, задиристый] / streitsüchtig, zänkisch.

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uńźərkšu M:P id.

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uńźərkšńəms (: uńźərkšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu uńźərdə̑ms ) роптать / murren, ungehalten sein ( soń laŋgə̑zə̑nza über ihn).

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upə̑ćəkfńəms M:Ur [махать, качать (напр. ребёнок что-н. в руках)] / schwingen, wiegen (z.B. Kind etw. in den Händen). — [Vgl. upə̑kaftə̑ms ].

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upə̑kaftə̑ms M:MdJurtk [подбрасывать] / etw. emporwerfen (um es wieder mit den Händen aufzufangen). — [Vgl. upə̑ćəkfńəms ].

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upka·ńä M:MdJurtk [Dem. zu * upka· ] мячик / Spielball.

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upokojńe E:VVr (Dem. zu * upokoj ) [комната, покой] / Gemach. kaḿennoj upokojńezi͔ń (II 365 ) In mein steinernes Gemach! — [Russ. упоко́й ].

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uprost́ams E:Mar [извинять] / entschuldigen. nu, mon v́e v́innośt́ uprošču (2 104 ) Nun, ich will éine Schuld verzeihen. — [Russ.; ? Kontam. прости́ть “verzeihen” + упрости́ть “vereinfachen”].

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upŕamoj E:Kozl [упрямый] / hartnäckig. upŕamoj pŕiča Hartnäckige pŕiča [‑Krankheit]. — [Russ. упря́мый ].

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upŕam E:Mar [своенравный, упрямый] / trotzig, hartnäckig. — [Aus der russ. prädik. F. упря́м ].

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ur E:Mar Atr VVr Is NSurk, ? * uro E:Večk Jeg ― ura· M:P Pš (Gen. ‑ń ) белка / Eichhörnchen (E:Mar Atr VVr Is); [желтоватый зверь, меньше белки] / ein gelbliches (M:Pš: schwarzes) Tier, kleiner als das Eichhörnchen, diesem ähnlich (M:P: macht sein Nest in Nussbäumen; M:Pš: hat spitzes Maul) (M:P Pš); [копейка] / Kopeke (E:NSurk: Geheimw.) (E:Atr VVr Is NSurk). oᵪa· sa·inᴣ́e v́e·t́ u·rot́ńeń E:Večk (III 319 ) Ocha nahm die fünf Kopeken. | tum-u·r M:An [? вид белок, меньше белки, живёт в дуплах дерева] / eine Eichhörnchen-Art, kleiner u. gelber als das Eichhörnchen, lebt in Baumhöhlen. | uroń pulo E:Mar Atr, uri͔ń pulo E:VVr, uruń pula (Gen. puluń ) ~ uruń bu·la ~ uri͔̬ń bu·la (Nom. Pl. bu·lut ) E:Kad, uruń pula E:Kal, jorᴉ͐ń pula E:Kažl (Gen. pulᴉ͐ń ) ― jurə̑ń pula ~ jurəń pula M:P (Gen. pulə̑ń ), jurə̑ń bula ~ jurə̑m bula M:Pš, jorə̑ń pula (Gen. puləń ) ~ jorə̑ń bula M:Sel, urə̑ń pula M:Sučk, urə̑m bula M:Ur хвощ / Schachtelhalm (Equisetum; eig.: Eichhörnchen-Schwanz). | jurə̑n pula-t́iša [M:Mam]: “koza [matsajt́ ed́ńä·t́ńeń]?”. “af [ṕetš] a·lu, kuz a·lu, jurə̑n pula-[t́iš] a·lu” (IV 441 ) “Wohin legst du deine Kinder schlafen?”. “Nicht unter eine Kiefer, nicht unter eine Fichte, (sondern) ins Riedgras [unter Schachtelhalm-Pflanzen].

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urə̑ńä· M:MdJurtk, urńä M:[?MdJurtk] (Dem. zu ur ) белка / Eichhörnchen.

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1 uradoms E:Mar [?Bug] Večk Is SŠant, ura·doms E:Ba, oradomks E:VVr, oradums E:Kad ― oradə̑ms ML 77 (M) M:P разматывать / abwickeln (M:P: z.B. Knäuel, Beinwickel; aufwickeln: * aškə̑də̑ms ), (E:VVr ML(M) auch:) [наматывать] / aufwickeln. uraci͔ń, polaj, mon śulonᴣo [E:?Bug] (V 282 ) Ich reisse ihm, Frau, die Eingeweide aus.  a ḿiń ĺonośt́ oradi͔ńeḱ E:VVr (II 53 ) Wir wickelten den Flachs. — Vgl. kas. ora- “einwickeln”.

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oratf M:P Alk (Gen. M:P ‑n , Nom. Pl. ‑t ) [клубок ниток, смотанный с вороб] / von der Garnwinde abgewickeltes Garnknäuel, Garnbündel.

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oratfḱä M:P (Dem. zu oratf ) id.

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oradə̑mat (Pl.) M:P Alk Čemb MdJurtk, oradə̑ma M:Pš, * orə̑dmat (Pl.) M:Temn [мотовило] / Garnhaspel, Garnwinde (M:Pš: стан ; =  v́eĺaftə̑ma M:Gor). avat́ ḱeŕśesajń orə̑dmanzi͔n M:Temn (VIII 384 ) Ich werde dieser Frau ihren Schweifstock ‒‒‒ zerbrechen. | oradə̑ma-kšt́əŕńä· (St. kšt́əŕńa·‑ ) M:P Alk [? веретено для мотания] / ? Spindel zum Wickeln. | uraduma-last (Pl.) E:Večk [вертящаяся часть вороб] / der sich drehende Teil der Haspel. | oradə̑ma-paćä M:P, oraduma-paća M:Alk Čemb [крыло мотовила, раздвоение ворота] / Flügel der Garnwinde, Gabelung des Haspels. | oradə̑m-ṕäĺńäńä M:P Čemb [? шип в кончике мотального крыла] / [? Zapfen] an der Spitze des Haspelflügels (M:P Čemb); [ось, вокруг которой вращаются крылья мотовила] / Achse, worum sich die Flügel der Haspel drehen (M:P). | oradə̑ma-ṕiĺǵä M:Ur [ножка мотовила] / Fuss der Haspel (= šäŕʿks ). | oradə̑ma-šäŕʿks M:P Čemb id.

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oradə̑mańä M:P (Dem. zu oradə̑ma ).

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uradumka(t) E:Večk [мотовило (вороба)] / Garnwinde.

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* oratkšńəms (: oratkšńan , ‑i ) ~ * oračńəms (: oračńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu oradə̑ms ).

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* oratkšńəkšńəms (: oratkšńekšńan ) ~ * oračńəkšńəms (: oračńekšńan ) M:P (Frequ. zu oratkšńəms , oračńəms ).

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* oračńəkšńəft́əms (: oračńekšńeft́an , ‑i ) M:P (Kaus. zu oračńəkšńəms ).

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* oračńəkšńəfńəms (: oračńekšńefńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu oračńəkšńəft́əms ).

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* oratkšńəft́əms (: oratkšńeft́an , ‑i ) ~ * oračńəft́əms (: oračńeft́an , ‑i ) M:P (Kaus. zu oratkšńəms , oračńəms ).

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* oratkšńəfńəms (: oratkšńefńan , ‑i ) ~ oračńəfńəms (: oračńefńan ) M:P (Frequ. zu oratkšńəft́əms ).

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* oračńəfńəkšńəms (: oračńefńekšńan ) M:P (Frequ. zu oračńəfńəms ).

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* oradə̑və̑ms (: oradə̑van , ‑i ) M:P (Refl.-Pass. zu oradə̑ms ) [(мочь) сматываться / abgewickelt werden (können)].

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* oratftə̑ms (: oratftan , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu oradə̑ms ) [заставлять сматывать / abwickeln lassen, zum Abwickeln bringen].

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* oratfńəms (: oratfńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu oratftə̑ms ).

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* oratfńəkšńəms (: oratfńekšńan ) M:P (Frequ. zu oratfńəms ).

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2 uradoms E:Mar Kad Kažl, uradmo(ks) E:VVr, vradoms E:Atr Večk SŠant, vradu·ms E:Ba ― ura·də̑ms M:P Pš Čemb An Sučk MdJurtk умереть, околеть / sterben, verenden, krepieren, (M:P auch:) [вымирать (народ, род, звери)] / aussterben (Volk, Geschlecht, Tiere). lavćät́ńä ṕäjäŕišt́, śemjäćä ura·di͔ [M:P] (IV 733 ) Fallen [in deinem Traume] die Sparren nieder, wird deine Familie sterben. od śorat́ń(ä) ura·də̑st M:Pš (IV 195 ) Mögen die jungen Männer umkommen [aussterben]!

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uradi͔ks E:Mar (Gen. ‑i͔ń ), vradi͔ks E:Ba Večk SŠant [проклятый] / verflucht, verdammt, einer den der Teufel holen soll (eig.: der sterben sollte).

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uraduma E:Gor, ura·duma E:Kažl [смерть] / Tod (E:Kažl). uradumaś sainzat! E:Gor (VII 228 ) Der Teufel soll dich holen! bri͔ś, bri͔ś, ura·dumaś naŋgat saza! E:Kažl (III 305 ) Husch, husch, der Teufel möge dich holen!

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ura·t́kšńəms (: ura·t́kšńi ) M:P (Frequ. zu ura·də̑ms ).

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uraĺems E:Mar, vraĺems E:Večk (Frequ. zu uradoms , vradoms ).

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vradoftoms E:Večk ― ura·tftə̑ms M:P (Kaus. zu vradoms , ura·də̑ms ).

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3 uradoms E [гнаться за кем-н. и поймать его] / jdm. nachsetzen u. ihn ergreifen. — [Vgl. kuro : kurodoms ].

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urad́ej [E:?Bug] [мужское имя, прозвище / ein Männername, Beiname]. ańćak uĺńeś urad́ejeń iśt́amo, śejak uĺńeś kulo katkań końd́amo (V 484 ) Nur Uradej hatte einen solchen, auch der seinige war wie eine tote Katze.

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uraĺskoj E:VVr [г. Уральск] / Uralsk. čańt́ńan ošov[‑]gorodov, uraĺskojev bazarov (II 315-6 ) Ich denke mit Gottes Hilfe in die Stadt zu gehen, nach Uralsk, auf den Basar.

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urams E вертеть / bohren.

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urańd́ems ~ [?]  uŕańd́ems E:StŠant, [?]  uŕańd́ems E:Večk, * urańd́ams (: urańd́as ) [E:?Bug] [броситься, напасть на кого-н.] / sich auf jdn. stürzen, über jdn. herfallen. urańd́eze͔ kuda kudanᴣo laŋks E:StŠant (III 205 ) Die Brautwerber sollen aufeinander losgehen. — Tat. ӫrӫn‑ .

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ura·za M:P Pš (Gen. M:P ura·zə̑ń , St. M:Pš ura·za‑ ), ura·s (St. ura·zə̑‑ ) M:Sučk [полосатый] / streifig, gestreift (M:P: in Querrichtung; nur vom Ferkel, vielleicht auch von der Katze; M:Pš Sučk: Ferkel, Schwein), (M:Sučk auch:) “серый” / “grau”.

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ura·zańä M:Pš, ura·z¸ańä M:P (Dem. zu ura·za ) id.

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urə̑kstə̑ms M:Levši [исчезнуть / verschwinden]. vaj koza urə̑ksti͔ t́ä śiŕä ĺišməś, kalmaksti͔ Wo versteckt sich dieses alte Pferd, (wohin) verschwindet es?

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1 urə̑ndə̑ms M:Pš [der F. nach Frequ.] [хлопотать, мучиться, напрячь все силы] / sich abmühen, sich abquälen, alle Kräfte anspannen. alašaś v́äŕi pantt urə̑ndi͔ Das Pferd quält sich bergauf.

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urə̑ś ChrM M:P боров / verschnittener Eber. kafta [urə̑śt́] t́urišt́, jotkə̑vast šoft [moĺišt́. – ḿeĺńitsa-ḱefńä] M (IV 625 ) Zwei Eber schlagen sich, zwischen ihnen fliesst Schaum hin. – Die Mühlsteine. | ṕet́f urə̑ś M:P id.

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ruźej E:Ba Večk Is, ruźi·j E:Kad (Nom. Pl. ruźiᵪ́t́ ), ruzi͔j E:Kal (Nom. Pl. ruzi͔ᵪ́t ) ― urə̑źi [M:?Sučk] (Nom. Pl. ‑ᵪ́t́ ) боров / Eber. | ruzi͔iń b́e·j E:Kad, ruzi͔iń ṕej E:Kal [клык] / Raffzahn, Hauer (E:Kad); [(сильно) торчащий зуб (у человека)] / (stark) hervorstehender Zahn (beim Menschen), “Hauer” (E:Kal).

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urə̑žəms M:Čemb Sel An [убывать (луна)] / abnehmen (Mond). t́äńi kovś urə̑ži M:Sel Jetzt nimmt der Mond ab. t́äńi kovś urə̑žś M:Sel Der Mond fing an abzunehmen.

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uroštoms E:Atr NSurk, uroštams E:Večk, uruštams E:Is SŠant, uru·štams E:Ba ― urə̑štə̑ms M:P Pš Čemb Sučk Ur, * urə̑·štə̑ms M:MdJurtk [(начинать) убывать (луна)] / abzunehmen beginnen, abnehmen (Mond) (E:Večk [?NSurk] Ba M:P Pš Sučk MdJurtk), (auch allg.:) ущербнуть / weniger werden, sich vermindern (M:P: Brot, Apfel, Gurke, ein runder Gegenstand, wenn ein Stück abgetrennt wird, so dass die runde Form verlorengeht) ([E:?NSurk] M:P); починать / anfangen, anschneiden (Brot) (E:Ba M:P Pš Čemb Sučk); [заставлять исчезать] / verschwinden machen (E:NSurk). kovś urə̑šti͔ M:P Pš, kou̯ś urə̑·šti͔ M:MdJurtk Der Mond nimmt ab, beginnt abzunehmen. mon kšińt́ uru·šti͔ja E:Ba [Ich habe das Brot angefangen]. kšiś urə̑šć M:P Das Brot ist angeschnitten. mon urə̑šca kšit́ M:P Čemb Ich schneide vom Brot ein Stück ab. kši urə̑šta·n M:Pš Ich beginne das Brot (indem ich am Rande etwas abschneide). i javti͔ŋḱ, i sravti͔ŋḱ, i urušti͔ŋḱ, i narušti͔ŋḱ ašo, paro t́elastondo E:NSurk (III 183 ) Beseitigt ihn und lasst ihn verschwinden, tilgt ihn aus seinem weissen, trefflichen Körper! jukśiḱ i kalavti͔ḱ, i javti͔ḱ, i sravti͔ḱ, i urušti͔ḱ, i narušti͔ḱ ṕetrań se͔ŕcte͔nde͔[‑]ruŋkstondo E:NSurk (III 54 ) Löse und reisse, trenne und vertreibe [die Krankheit], lass sie schwinden und sich entfernen aus Petras Leibe! — [Vgl. rupštams ].

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urə̑štfsta M:P [(Adv.) в убывающем состоянии / in abgenommenem Zustand]. urə̑štfsta kovt́ ńäjat, eŕam[‑]šićä urə̑štə̑v́i (IV 737 ) Siehst du [im Traum] den abnehmenden Mond, nimmt dein Vermögen ab.

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* urə̑štə̑və̑ms M:P (Refl.-Pass. zu urə̑štə̑ms ) [суживаться, ухудшаться / enger werden, schlechter werden]. urə̑štfsta kovt́ ńäjat, eŕam[‑]šićä urə̑štə̑v́i (IV 737 ) Siehst du [im Traum] den abnehmenden Mond, nimmt dein Vermögen ab.

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urgad́ems E:Mar, * urgad́ims E:Kad Kažl [пухнуть] / anschwellen (Euter der Kuh vor dem Gebären, E:Mar auch: gleich nach dem Gebären, wenn bei einigen Kühen das Euter anschwillt u. die Milch mit Blut vermischt ist). skali͔ńt́ odarozo urgać E:Mar Ihre Euter sind geschwollen.

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urga·t́ems E:Atr, urgat́ems E:Večk Ba Kažl SŠant [Kozl NSurk Af NŠant], urga·t́ims E:Andr Kad Kal, urgat́ims E:Šokša ML 82 (E), urgat́ums ~ urga·t́ums ML 82 , orgat́emks E:VVr, urga·t́əms E:Nask ― vəŕǵä·t́əms ~ və̑ŕǵä·t́əms M:P Sel Sučk, vəŕǵä·t́əms M:Pš Kr, və̑ŕǵä·t́əms M:Čemb [Ur MdJurtk] (Pass.) распухнуть / schwellen, anschwellen (E:Večk Ba: bei einer Krankheit; E:Nask: das Euter der Kuh [vor dem Gebären]) (E:Večk Ba Nask); броситься / sich (auf jdn.) werfen, stürzen (M:P Pš Ur: soń laŋgə̑zə̑nza auf ihn) (E:Večk SŠant Kozl NSurk Af M:P Pš Sel Ur); пристать / befallen (Krankheit) (E:NŠant M:Sel); [грозить] / jdm. drohen (mit Hand od. Waffe, nicht mit Worten; son laŋgə̑zə̑nza ihm) (M:P); [скакать бешеным галопом] / wild galoppieren, in wildem Galopp fahren (M:Sel); пустить, выпустить, отпустить, впустить, спустить ( ḿed́ ) / lassen, fortlassen, loslassen, herauslassen, hineinlassen, (Dünnbier usw.) zapfen, (Honig) rinnen lassen, (etw. mit der Strömung) treiben lassen (E:Atr Večk SŠant Kad Kal Šokša Kažl VVr M:P Pš Kr Čemb Sel Sučk); выпрячь / (Pferd) ausspannen (E:Kad Kal Kažl); [образовать (листья)] / (Blätter) treiben (E:VVr M:Pš). ḱed́em urgat́eć [E:Večk] Meine Hand ist geschwollen. orgat́an čud́i v́ed́ińeń E:VVr (II 404 ) Ich lasse das fliessende Wasser sich verlaufen. orga·t́iźe konaŕejḱi·ńem E:VVr (II 396 ) [Es] liess meinen Kanarienvogel fort. korti͔· t́ŕamo·źńe : orga·t́imak! E:VVr (III 282 ) (Der Mann) spricht zum Teufel: “Lass mich los!”. i orgat́i·ź[:] “sova·do ino” E:VVr (III 267 ) Und man liess sie ein: “Also tretet ein!”. saś, orga·t́iźe karda·js E:VVr (III 229 ) Sie trieb ihn in den Hof hinein.  orgat́sask t́ejt́eŕ-se͔ŕińet́ E:VVr (II 367 ) Sie wird deine Mädchengestalt entfliehen lassen. orgat́imak kudos E:VVr Lass mich in die Stube ein! mon a srašnasto orgat́i odi͔ń vaĺǵejńeń E:VVr (II 331 ) Ich habe meine junge Stimme nicht furchtbar ertönen lassen. čuvtoś lopat orgat́i E:VVr Der Baum treibt Blätter. urgat́inze͔ v́ed́ga E:Kal (2 135 ) (= noldams ) [Der Fuchs] liess dieselben längs dem Strome treiben. eśĺi at urgat́sak sońźe, to son tońt́ sońćinze͔ ṕiŕǵiḿiń ĺed́imat́es ĺet́t́anza E:Kal (2 136 ) Wenn du ihn nicht hereinlässt, so wird er dich mit seinem Donnerpfeil erschiessen. urgat́iḿiź moń t́it́eńe[‑]avańe! E:Šokša (VII 450 ) Lasst mich zu (meinen) Eltern (gehen)! alašam urga·t́ä, aškᴉ͐nza kajaftä͔ E:Kažl (III 293 ) Ich spannte mein Pferd aus, nahm ihm das Kummet ab. varmaś urgat́eć [E:Večk] Der Wind blies in heftigen Böen. ḱiskaś urgać laŋgozom [E:Večk] Der Hund packte mich an. iĺa urgat́ eze͔ze͔st E:Af (III 33 ) Falle sie nicht an! iĺado urgat́e mastor laŋkso nalḱińe[‑]čari͔ńe, śt́ińe[‑]pri͔ńe! E:Kozl (III 4 ) Fallt nicht die an, die auf Erden spielen und sich tummeln, aufstehen und fallen! paŕak urgaćt́ uŕvakstoń ćorando E:NSurk (III 181 ) Vielleicht haben seine verheirateten Söhne (ihn) angefallen. śe·sta [žabat] urga·t́ist, śe·sta purna·vust! E:Andr (VII 400 ) Dann mögen (die Pusteln) hervorkommen, dann mögen sie sich versammeln! vəŕǵät́əmak ḱeŋkšsta od. kudu M:Pš Lass mich zur Tür od. in die Stube hinein. šät soń laŋgə̑zə̑nza [vəŕǵä·t́ś] kloksa [M:Pš] (IV 765 ) Vielleicht hat er sie mit Fäusten angefallen. šuftś lopat vəŕǵä·t́i M:Pš Der Baum treibt Blätter. lavkat́ potmə̑s vəŕǵä·t́əmań M:Kr Er liess mich in das Innere des Ladens ein. odu [vəŕǵä·t́emsta] śada [äv́ed́en] [M:Mam] (IV 876 ) Als du mich von neuem packtest, erschrak ich mehr. tojń laŋgə̑zt [v́əŕǵä·t́iᵪ́t́] sabĺasa M:Sel (IV 826 ) Man packt dich mit Säbeln an. tosa časovo·jinza və̑ŕǵät́śt́ laŋgə̑znza sabĺasa M:Sel (IV 827 ) Da packten ihre Schildwachen ihn mit Säbeln an. šalʿkə̑źä vəŕǵä·ć (~ və̑ŕǵäć ) M:Sel Ich habe Schnupfen. | tol və̑ŕǵä·t́əms M:P Ur MdJurtk [высечь огонь] / Feuer schlagen. | vaĺǵej orgat́emks E:VVr [издать звук] / einen Laut hervorbringen.

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urgat́i E:Večk Is [нарыв, гнойник] / Geschwür, Eiterbeule.

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urgat́ks E:Andr SŠant [опухоль / Anschwellung] (E:SŠant). urgat́ksᴉ͐·nza čavsa·, urgat́ksᴉ͐·nza ḱäŕa·sa, žaba·nza ḱäŕa·si͔ń E:Andr (VII 400 ) Ich vernichte (des Kranken) Anschwellung, ich schneide seine Anschwellung ab, ich bringe seine Pusteln [zum Verschwinden].

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urgaćt́ E:Mar (Gen. ‑iń ), urgaćt́ E:Sob, urgać E:StŠant [опухоль] / Anschwellung (im Euter der Kuh zur Zeit des Gebärens) (E:Mar); [опухлость] / Anschwellung, Geschwulst (E:Sob). [i·śt́a·] ča·vo·vozo t́e [u·rgaćt́eś], t́e t́ä·j ormaś E:Sob (VII 364 ) So soll (auch) diese Anschwellung, dieses Geschwür ‒‒‒ verschwinden! | urgać-kańćav E:Mar [какая-то болезнь, ? дерматомикоз / irgendeine Krankheit, ? Schwinde]. | urgać-pŕiča E:Is NSurk StŠant [беспокойство ребёнка, причинённое испугом] / eine durch Erschrecken verursachte Unruhe im Kinde (E:NSurk Is). kortavtuma urgać[‑]pŕičado E:NSurk (III 146 ) Zauberspruch gegen die urgać-pŕiča -Krankheit. urgać[‑]pŕičaś E:StŠant (III 78 ) Die vom Erschrecken gekommene pŕiča -Krankheit.

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urgat́evks E:Večk [набухание, опухоль] / Anschwellung, Geschwulst.

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və̑ŕǵä·t́kšńəms (: v́eŕǵä·t́kšńan , ‑i ) ~ və̑ŕgä·ć̌ńəms M:P (Frequ. zu vəŕǵä·t́əms ).

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urgaĺems [E:?Bug] Večk, urga·ĺems E:Ba, orga·ĺemks E:VVr (Iter. zu urgat́ems ): varmaś koda urgaĺi E:Večk Wie böig der Wind geht! pŕa[‑]ḱed́eze͔ń sajeń polam urgaĺeś [E:?Bug] (V 212 ) Meine genommene Frau packte mich an der Kopfhaut. ḿi·ńeḱ t́esna·, stojaĺe·ćt́ orga·ĺit́ udo·mo E:VVr (III 266 ) Wir haben es (zu) eng, (doch) Vermieter lassen (Leute) ein zum Schlafen.

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urga·t́ńims E:Kad Kal ― * vəŕǵä·t́ńəms (: v́eŕǵä·t́ńan , ‑i ) M:P, və̑ŕǵä·t́nəms M:Pš Čemb (Frequ.-Iter. zu urgat́ᴕ̈ms [ vəŕǵä·t́əms ]) [бросаться, ринуться] / sich (auf jdn.) werfen, stürzen (M:P soń laŋgə̑zə̑nza auf ihn) (E:Kad M:P Pš Čemb); [грозить (оружием или рукой)] / drohen (mit einer Waffe od. mit der Hand, nicht aber mit Worten; soń laŋgə̑zə̑nza ihm) (M:P); [оставлять, отпускать, выпускать] / lassen, fortlassen, loslassen, herauslassen; [наливать (слабое пиво и т. д.)] / (Dünnbier usw.) zapfen (E:Kad Kal M:P Pš Čemb); выпрягать / (Pferd) ausspannen (E:Kal); [высекать огонь] / Feuer schlagen (E:Kad M:P Pš Čemb).

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* vəŕǵä·t́ńəkšńəms (: v́eŕgä·t́ńekšńan ) M:P (Frequ. zu vəŕǵä·t́ńəms ) [бросаться, ринуться] / sich (auf jdn.) werfen, stürzen ( soń laŋgəzə̑nza auf ihn); [грозить (оружием или рукой)] / jdm. drohen (mit einer Handwaffe od. Hand, nicht aber mit Worten; soń laŋgə̑zə̑nza ihm); [спускать (напр. лошадь)] / loslassen (absichtlich, z.B. ein Pferd).

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vəŕǵä·t́ft́əms [M:?Sel] (Kaus. zu vəŕǵä·t́əms ).

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urka·d́əms M:Sel (Mom.) вспыхнуть / auflohen, auflodern, aufflammen (grosses Feuer).

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urḱijəms M:Sel (Frequ.) [вспыхивать] / (mehrmals od. fortwährend) auflodern, aufflammen.

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urkstams E:Kad броситься / sich (auf jdn.) werfen, stürzen. — [Vgl. urkstə̑ms u. urumums ].

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* urkstə̑ms (: urkstan , ‑i͔ ) M:P, urkstə̑ms M:Pš Čemb Sučk Ur (Mom.) [спугивать (мычанием)] / jdn. erschrecken (verscheuchen) (durch Brüllen) (M:Pš Čemb Sučk Ur); [запугивать словами, обращаться к кому-н. гневными словами] / jdn. mit Worten erschrecken, sich jdm. mit zornigen Worten zuwenden (M:P). urkstk soń t́asta M:Sučk Pš [Verscheuche ihn von hier!].

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* urkśńəms (: urkśńa·n ) M:P, urkśńəms M:Pš Čemb Sučk Ur (Frequ. zu urkstə̑ms ) облаять, обругать / (be)schimpfen, ausschimpfen.

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urkšḱä· M:Sar тропинка / Pfad, Weg, Spur. — [Vgl. ura·za ].

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urma·ć M:P (Gen. ‑en ) [короткий разрез, окружённый вышивками] / kurzer, von Stickereien umgebener Schlitz, Einschnitt vorn im Saum eines mordw. Frauenhemdes. | urma·ć vani͔ śorma M:P - [вышивка рядом с вышивкой урмаць ] / eine Stickerei in der Nähe der Stickerei namens urma·ć (eig.: urma·ć betrachtende Stickerei).

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urnoms E:Mar Večk, urnomks E:VVr, urnu·ms E:Ba, urnums E:Kad Kal [Petr] ― urə̑ndə̑ms ~ urndə̑ms M:Čemb, urndə̑ms M:Sel [der F. nach Frequ.] выть / heulen (z.B. Wolf), jaulen (junger Hund), (E:Večk auch:) [визжать (свинья)] / quieken (Schwein), (E:Kad Kal auch:) [причитать (невеста)] / Klagelieder singen (Braut). už [v́eŕǵisks] urni͔t́ kudad́eń latkonᴣo E:Večk (I 148 ) Wie Wölfe heulen da die Täler von Kudade. koda si͔ń urni͔t́ E:Večk (III 194 ) So wie sie wimmern. vana ḱiska urne͔ E:Petr (VIII 168 ) Hört, ein Hund heult! v́eŕǵi·s urnä͔ E:Kad Ein Wolf heult.

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urnumu [E:?Mar ?Hl], urnu·ma E:Kad [вой] / Geheul [E:?Mar ?Hl]; [причитание (невесты)] / Klagelied (der Braut) (E:Kad).

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urnokšnoms E:Mar Večk (Frequ. zu urnoms ).

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urnoźev́ems E:Mar (Inch. zu urnoms ) [завыть / zu heulen anfangen].

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urakadoms E:Mar Večk Nask, ura·kadoms E:Ba ― urə̑k̀ə̑də̑ms ChrM, * urə̑kə̑də̑ms (: urə̑kə̑da·n , ‑i͔ ) ~ * urkə̑də̑ms (: urkə̑da·n , ‑i͔ ) ~ ura·kadə̑ms M:P, urə̑kə̑də̑ms M:Pš Čemb [Ins Vert Kr Sučk], ura·kə̑də̑ms M:Ur MdJurtk [Prol] (Inch. zu urnoms , urə̑ndə̑ms ) завопить / zu heulen anfangen (Wolf, Hund), laut zu weinen, zu klagen anfangen, (M:P MdJurtk auch:) завыть / heulen. pakša·t ura·kaćt́ E:Nask (III 257 ) Da begannen die Kinder zu weinen. ṕińəś urə̑kə̑di͔ af pars M (IV 721 ) Wenn der Hund heult, bedeutet es nichts Gutes. son urə̑kə̑di͔ ṕińəś avaŕd́i [M:P] (IV 215 ) Er klagt, der Hund, er weint. son urə̑kə̑di͔ śudufś avaŕd́i M:Ins (IV 246 ) Sie heult, die Arme, sie weint. urə̑kə̑di͔, [avaŕd́i] [M:Mam] (IV 9 ) Sie heult und weint. urə̑kə̑di͔št́ śiń avaŕd́išt́ M:Vert (IV 118 ) Sie klagen und weinen. [urə̑kə̑di͔] və̑ŕga·zś avaŕd́i M:Sučk (IV 841 ), ura·kə̑d́i vəŕga·sś, ava·ŕd́i M:Prol (IV 838 ) Der Wolf beginnt zu heulen und weint.

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urkə̑də̑ma· M:P [вой] / Geheul.

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ura·katkšńəms ~ * urkə̑tkšńəms (: urkə̑tkšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu ura·kadə̑ms , urkə̑də̑ms ).

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urakaĺems E:Mar Večk ― ura·kə̑ĺəms M:Ur MdJurtk (Iter. zu urakadoms , ura·kə̑də̑ms ) выть / heulen.

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1 uro E:Mar Atr VVr Večk, ura· E:Ba (Nom. Pl. uru·t ), ura E:Kal ― ura M:Sel (Gen. urə̑ń ), ura M:Sučk (Nom. Pl. urə̑t ), ura· M:MdJurtk (Nom. Pl. urə̑·t ) шило / Pfriem (E:Kal: [большое] / grosser). udalo śaŋgo, iḱeĺe uro E:Mar (2 63 ) Hinten eine Heugabel, vorn ein Pfriem. | äj-ura M:Sel (Gen. ‑urə̑ń ), äj-jura M:Čemb (Nom. Pl. ‑jurə̑t ) [сосулька] / Eiszapfen. | purda·m-ura E:Kad Kal (Nom. Pl. ‑urut ) ― purda·m-ura (Nom. Pl. ‑urə̑t ) ~ purdam-ura M:Sel, purdam-ura M:Temn, pə̑rda·m-bə̑r M:P Alk (Gen. ‑ə̑ń ) бурав / Bohrer, Nabenbohrer (schraubenartig), Schraubenbohrer. tosa purdaj purdam[‑]ura son kurgə̑ńanc M:Temn (VIII 418 ) Dann verdreht sie ihren Mund, der wie ein Windelbohrer ist. | si͔ŕt́äń uro E:Večk, si͔ŕt́äń ura E:Ba (Nom. Pl. s. urut ) [прижигальник] / Brenneisen. | uro-ṕeŋ E:Atr, uro-ṕej E:Večk Is, uru-ṕä·j E:Ba [глазной зуб] / Eckzahn. | ura·-šejər M:P [землеройка] / Spitzmaus (Sorex).

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urńä· M:P (Nom. Pl. urńa·t ), urə̑ńä· M: Čemb, urə̑ńä M:Sel (Dem. zu ură ) шило / Pfriem (M:P: vgl. šagala : čagalav ; M: Sel: vgl. purdam-ura [oben]) (M:P Sel).

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urńä·ńä M:P [zweifaches Dem.] [шило] / Pfriem (vgl. čagalav ).

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uroźej E:Is SŠant [клык, глазной зуб] / Hauer, Eckzahn (bei Schwein u. Hund).

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urod E:[Mar] Večk (Gen. [E:Mar] ‑i͔ń ) ― uro·t M:P (Gen. uro·də̑n ) [урод] / Missgeburt. — Russ. уро́д .

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urotḱe [E:Mar] Večk (Dem. zu urod ) id.

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uro·k E:Kal ― uro·k M [аккордная работа, урок] / Akkord. — [Russ. уро́к ].

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uron E:SŠant [урон] / Schaden. lamo uron ton i t́eit́ (I 12 ) Viel Schaden hast du getan. — Russ. уро́н .

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uros ~ urus ChrE, uros E:Mar VVr Večk Is (Gen. E:Mar urozi͔ń ), uru·s E:Ba, urə̑s E:Nask ― urə̑s ChrM M:Kars Sp Sel An Sučk Ur (veralt.), urə̑s M:Čemb ~ urə̑za M:[?Čemb] (Transl. urə̑za·ks ) сирота / Waise (M:An: ganz verwaist). uĺit́, t́et́akaj, urost ejkakšt kadovoź E:Mar (1 182 ) Es wird, Väterchen, zurückgelassene Waisenkinder geben. kov mon t́ejsi͔ń ńe urosne͔ń E:Večk (I 188 ) Was mache ich mit diesen Elternlosen! vəd́ kuĺəńd́əźä ḿišań urə̑s vańkańäś M:Kars (IV 367 ) Mischas Vanjka, der Verwaiste hörte ihn. | ava-uros E:Is [без матери] / mutterlos; [сирота / Waise]. | t́et́a-uros E:Bug Is [осиротелый по отцу] / vom Vater verwaist. | urə̑s-aĺä M:Sel [(бедный) вдовец] / (armer) Witwer (bemitleidend). | urə̑s-ava M:Sel [(бедная) вдова] / (arme) Witwe (bemitleidend). | urə̑s-id́ M [ребёнок без отца и матери, круглый сирота] / vater- u. mutterloses Kind, Vollwaise. | uros-kaka E:SŠant, urus-kaka E:MKly [сирота] / Waisenkind. koda ansi͔ńek t́e uros[‑]kakań? E:SŠant (I 484 ) Wie ernähren wir dieses Waisenkind? [soḱi], izi͔ urus[‑]kaka śkamńenze͔ E:MKly (VII 16 ) [Es] pflügt und eggt einsam ein Waisenkind. | uros-ĺevksḱe E:Večk (Dem.) [осиротелый щенок] / verwaistes Junges. vaj, ḱi uĺńeś uros[‑]ĺevksḱet́ńeń t́iŕićast (II 23 ) Wer war (nun) der Ernährer der verwaisten Jungen? | uros-t́aka E:Večk [?Bug] [сирота] / Waisenkind. už ćur kadovoms ńej uros[‑]t́akaks! E:[?Bug] (V 198 ) Behüte, Herr Gott, (den Menschen) davor, als Waisenkind zurückzubleiben!

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urujsta E:Kočk (Adv.) [осиротело] / verwaist. kat́uša kadovś urujsta (VII 62 ) Katjuscha blieb als Waise zurück.

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urosḱe E:Mar, urusḱe E:Kočk (Dem. zu uros , urus ) [сиротка] / Waise. kov orčat[‑]kaŕat, urusḱe, se͔ŕet́? E:Kočk (VII 64 ) Waise, (um) wohin (zu gehen) bekleidest du dich?

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* uroskadoms E:Večk, urə̑skə̑də̑ms E:Nask [осиротеть] / verwaisen, verwaist werden. uroskadi͔t́ eśit́ ṕiže t́aḱińet́ E:Večk (I 356 ) Deine eigenen kleinen Kinder werden Waisen.

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* uroskadokšnoms E:Večk (Frequ. zu uroskadoms ) [сиротеть] / verwaisen, verwaist werden. uroskadokšnośt́ od ᴣ́orań t́akanᴣo (I 356 ) Des jungen Mannes Kinder waren verwaist.

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* uroskaĺems E:Večk (Iter.-Frequ. zu uroskadoms ) [сиротеть] / verwaisen, als Waise zurückbleiben. si͔ń uroskaĺeśt́ si͔ŕe sarasḱeń ĺevksḱenᴣe͔ Die Jungen der alten Henne verwaisten.

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uroskaftoms E:Večk [?MKka] [осиротить] / zum Waisen machen. iĺi uroskaft čińeḿe ĺevksḱeń E:Večk (I 347 ) Mache meine Marderjungen nicht zu Waisen! iĺi uruskavt moń ejd́eń E:MKka (I 358 ) Mache meine Kinder nicht zu Waisen!

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urostamks E:VVr [осиротить] / zum Waisen machen.

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urumums ~ uru·mums E:Ba ― urə̑mə̑ms M:P Pš пристать / sich an etw. od. jdn. (All. u. Ill.) festklammern, jdn. anpacken, (M:P Pš auch:) (жадно) броситься / sich (gierig) auf etw. stürzen, sich auf/über jdn. werfen, stürzen, (M:Pš auch:) [обнимать, охватывать] / umarmen, umfassen. ḱiskaś urumś moń ṕiĺǵᴉzᴉ͐ń E:Ba [Der Hund klammerte sich an mein Bein]. son uru·mś t́äjᵪt́iŕi·ńt́ij E:Ba [Er klammerte sich an das Mädchen]. śt́iŕt́i urə̑mś M:Pš Er warf sich über das Mädchen. — Vgl. rumoms .

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urə̑mkšńəms M:P Sar (Frequ. zu urə̑mə̑ms ) жадно броситься, пристать / sich gierig auf etw. stürzen, sich auf/über jdn. werfen, stürzen ( jarmakńəńd́i auf Geld), sich festklammern (M:P); [? сходиться] / ? sich (ver)sammeln (M:Sar); [обнимать, охватывать] / umarmen, umfassen (M:Sar). śiń marńäń-marńäń purə̑mkšńiᵪ́t́, kaftə̑ń kolmə̑ćəḱ urə̑mkšńiᵪ́t́ M:Sar Sie sammeln sich in Gruppen, sie klammern sich je zwei, je drei aneinander.

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uŕa ChrE E:Mar Hl VVr Večk NBajt Kozl NSurk SŠant (Gen. E:Mar Hl uŕäń , E:Večk NBajt Kozl ‑ń , Nom. Pl. E:NSurk ‑t ), * v́iŕa; E:Šokša (Gen. v́iŕeń ) [невестка] / Schwägerin, Frau des Bruders (ChrE E:Večk: Frau des älteren Bruders) (ChrE E:Mar Hl VVr Večk SŠant); [жена старшего брата жены] / Frau des älteren Bruders der Frau (ChrE); [невестка, сноха] / Schwiegertochter (E:Mar). vaj, konań uĺi uŕazo E:Mar (1 146 ) Wer eine Brudersfrau hat. kolmo ĺeĺeń sazor, kolm(o) uŕäń pari͔ja! E:Mar (1 26 ) Die Schwester dreier Brüder, die Schwägerin dreier [Bruders‑]Frauen! uŕäń koĺńima [ḿeĺńed́e]! E:Hl (1 164 ) Das (mich) verzärtelnde Gemüt meiner Brudersfrau! vaśkamuś[‑]uŕäś son ᵪvat́äś E:Hl (1 162 ) Mein Verzärtler, der Bruder, begriff (es). loma·ń uŕa·ńe pari͔·jaks E:VVr (II 398 ) Als Brudersfrau für fremde Schwägerinnen. už śiśem uŕań son v́e pari͔ja E:Večk (I 322 ) Sie ist die einzige Schwägerin der sieben Schwiegertöchter. śiśeḿ uŕäń mon pari͔jan E:NBajt Kozl (VII 290 ) Ich bin eine Schwägerin von sieben Schwägerinnen. śiśiḿ v́iŕeń v́e parja E:Šokša (VII 464 ) Die einzige Schwägerin der sieben Brudersfrauen. uŕam kuli͔, paĺa kadi͔ E:Večk (I 185 ) Wenn meine Schwägerin stirbt, hinterlässt sie ein Hemd. pokš uŕazo ravž ańd́amoń ńeiźe E:Večk (I 374 ) Seine Schwägerin (Frau des älteren Bruders) sah den schwarzbraunen Andjamo. ĺivt́ed́e, uŕat, ĺivt́ed́e E:NSurk (II 484 ) Bringt, Schwägerinnen, bringt! | od uŕa E:Večk [жена младшего брата] / Frau des jüngeren Bruders. | pokš uŕa E:Večk [жена старшего брата / Frau des älteren Bruders]. | v́ežeńć uŕa E:Večk [жена младшего брата] / Frau des jüngeren Bruders. — Vgl. uŕe .

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uŕaks-či E:Atr [замужество] / Ehefrauentum, Ehefrauenleben.

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uŕińe E:Mar Večk SŠant (Dem. zu uŕa ) [невестка] / Schwägerin, Frau des Bruders (E:Mar Večk); сношенька / Schwiegertochter (E:SŠant). [vaśkaḿińem], uŕińem! E:Mar (1 170 ) Meine Schwägerinnen, Verzärtlerinnen! bojar-ava uŕińem, se͔ŕ[‑]vaśkamo[‑]tarḱińem E:Večk (II 166 ) Bojarin, meine Schwägerin, die du für mich arbeitest! uŕińeńgak uŕva kakast E:SŠant (I 121 ) Auch meine Schwiegertöchter haben Kinder.

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uŕka E:Mar Ba Večk Bag SŠant Jeg (Anr. E:Mar uŕakaj , E:Večk SŠant uŕakaj ~ uŕkaj ) [невестка] / Schwägerin, Frau des Bruders (E:Ba: Anr. uŕäškaj ), (E:Mar Jeg auch:) невестка / Schwiegertochter. pokšoś uŕkazo sonᴣo ńeiźe E:Bag (I 277 ) Ihre älteste Schwägerin sah sie. uŕkazo ḿeŕi E:SŠant [Ihre Schwägerin sagt]. uŕkam maksi͔ ṕŕazon paŋgo E:Jeg (1 104 ) Meine Schwägerin wird mir auf den Kopf eine Haube geben. udi͔ń, udi͔ń, uŕakaj, mon udokšni͔ń E:Mar (1 16 ) Ich schlief, ich schlief, Schwägerin, ich war in den Schlaf gesunken. saldatkaś, uŕkaj, dovaś, uŕakaj E:Večk (I 244 ) Soldatenweib, Schwägerin, Witwe, Schwägerin.

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uŕḱińe E:Mar Večk (Dem. zu uŕka ).

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uŕaš ~ uŕeš ChrE, uŕeš E:Mar (Gen. uŕežiń , Anr. ‑kaj ), uraž E:VVr, uŕaš E:?VVr, uŕaš E:Večk SŠant Jeg (Anr. E:Večk uŕeškaj ), uŕaž E:[Bag], uŕä·š E:Ba (Anr. uŕäškaj ), uŕeš ~ v́iŕe·š (Nom. Pl. ‑č ) E:Kad, uŕe·š E:Šokša (Nom. Pl. ‑t́ ), v́iŕeš E:Šir (ChrE) (Nom. Pl. ‑č ), v́iŕäš ~ v́iŕä·š E:Kažl, ŕeš E:Atr ― və̑ŕä·š ~ vəŕä·š M:Sučk, ŕäš (Gen. ŕäžəń ) ~ ŕäža· (Gen. ŕäžəń ) M:Ur, vŕeš M:MdJurtk, uŕašaj (Anr.) M:Kanguž [невестка] / Schwägerin, Frau des Bruders (ChrE E:Mar VVr Večk Kad Šokša Šir Atr M:Ur MdJurtk: Frau des älteren Bruders [E:Večk Kad Šokša M:MdJurtk: Ben. u. Anr.]; E:Mar: die Frau des jüngeren Bruders wird mit Namen benannt), (ChrE E:Mar Šir auch:) [жена старшего брата жены] / Frau des älteren Bruders der Frau, (E:Večk auch:) [жена дяди] / Frau des Onkels (Ben. u. Anr.); [общее обр. к старшим женщинам] / allg. Anr. für ältere Frauen; (E:) сноха / Schwiegertochter (= uŕva ). moń araśt́ ĺeĺam, uŕeže͔m E:Mar (1 200 ) Ich habe keinen Bruder, keine Schwägerin. t́e moń ŕežom E:Atr [Dies ist die Frau meines Bruders]. užo kuli͔ uŕažom E:Večk (I 142 ) Lass, wenn meine Schwägerin stirbt. uŕažzo ĺiśńeś dovań śŕečamo E:Bag (I 278 ) [Ihre] Schwägerin kam der Witwe entgegen. uk, uŕažunste͔ sonze͔ maksi͔źe E:SŠant (I 253 ) Er gab sie (die Pflanze) seiner Schwägerin. uŕašso ḿeŕi aĺńenste͔ iśt́a E:SŠant (I 253 ) Die Schwägerin sagt zu ihrem Schwager so. ruća·t, paĺat ńet́ uŕa·žonzo! E:Jeg (1 98 ) Die Leinwandmäntel, die Hemden, sie sind die ihrer Schwägerin. v́iŕe·štš, ava·t, mo·rada [E:Šir] (II 419 ) Schwägerinnen, Frauen, singt! aj, mo·rada, uŕe·št́ (<  v́iŕe·št́š ) [‑]aĺa·t, mo·rada [E:Šir] (II 439 ) Singt, ihr prächtigen Schwägerinnen, singt! əŕv́ä·ńakaj, uŕašaj M:Kanguž (Sir.) [Junge Frau, Schwägerin!] (in einem kaĺada -Liede). užodo oščo, uŕeškaj E:Mar (1 170 ) Wartet noch, Schwägerinnen! | od uŕaš E:Večk, od u·ŕäš E:Ba, od ŕež E:Atr [жена младшего брата] / Frau des jüngeren Bruders (E:Večk Ba); [? жена старшего брата отца] / ? Frau des älteren Bruders des Vaters (E:Atr). | pokš uŕaš E:Večk [жена старшего брата] / Frau des älteren Bruders. | pokš uŕažńe E:Škud (Dem.) id. vaj, pokš uŕažńem, vaj, pokš av́ińem! (VII 242 ) Ach, meine älteste Schwägerin, ach, meine älteste Schwägerin! | v́ežeńć uŕaš E:Večk [жена младшего брата] / Frau des jüngeren Bruders. — Vgl. 1 uŕe .

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ŕäšḱä ~ ŕäšḱä· M:Ur (Anr. ‑j ) (Dem. zu ŕäš ~ ŕäža· ) [жена старшего брата] / Frau des älteren Bruders.

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uŕa·šəŋka(j) (~ uŕa·šeŋka(j) ) M:Pš (in Liedern gebrauchtes ers. Wort) [молодая женщина] / junge Frau (allg.; =  eŕv́ä·ńä ). noldamaka, uŕa·šəŋkaj, ton udə̑ma (IV 329 ) Lass mich ein, Schwägerin, zum Schlafen! est(a) noldaźa uŕa·šəŋkaś soń udə̑ma (IV 329 ) Da liess die Schwägerin ihn ein zum Schlafen.

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uŕad M:Temn [порядок] / Ordnung. v́eĺeŽs oću, uŕadə̑c kə̑rdža (VIII 306 ) Das Dorf ist gross, (aber) Ordnung hat es wenig. — Russ. уря́д .

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uŕatftə̑ma M:Temn [без порядка] / ohne Ordnung. bə̑z uŕäd́ńećä, jofśi uŕatftə̑ma (VIII 306 ) [Das Dorf ist] verworren, ganz ohne Ordnung.

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uŕa·dnaj M:P Kr, uŕadnaj M урядный / ordentlich, wohl eingerichtet, trefflich, wohlgestaltet (M:P). jotkstə̑ś ṕäḱ ćebäŕ, uŕa·dnaj śeŕńä [M:P] (IV 70 ) Die mittlere ist sehr schön, eine mit wohlgestaltetem Körper. uŕa·dnaj ĺišməń aŕu roŋgə̑ńäś [M:Kr] (IV 220 ) Arju mit einem Körper (wie der) eines wohlgestalteten Pferdes. — Russ. уря́дный .

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uŕa·dnajńä M:P Vert (Dem. zu uŕa·dnaj ) урядненький / ordentlich, wohl eingerichtet, trefflich, wohlgestaltet (M:P). ṕäk i [ćeb́əŕńä] ṕäḱ uŕa·dnajńä M:Vert (IV 294 ) Das sehr schöne, das überaus treffliche [Mädchen].

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uŕadna E:VVr (eig. Adv.) [в хорошем порядке, аккуратный / “Ordnung”, in guter Ordnung, sauber]. uŕadnań[‑]paroń t́eińeń (II 326 ) Ihr Meinen, die ihr alles wohl und gut macht! — [Russ. уря́дно ].

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uŕadams E:Mar Večk SŠant [Hl ?Bug NSurk], uŕa·dams E:Ba Is ― uŕa·dams ChrM M:Sučk, [?]  uŕa·dəms ~ * uŕa·dams (: uŕa·dan , ‑aj ) M:P, uŕadams [M:Kars Sel Temn] прибирать, убирать / in Ordnung bringen, aufräumen (z.B. das Zimmer), abräumen (z.B. Tisch) (E:Večk SŠant Ba M:Sučk auch: ? прятать / [? aufheben]) (E:Mar Večk SŠant Ba Is ChrM M:P Sučk); [чистить щёткой] / bürsten (z.B. ein Kleid, die Stiefel); [потрошить (рыбу)] / (den Fisch) reinigen; [одевать, наряжать, убирать (покойника)] / bekleiden, aufputzen, ausrüsten (M:P: z.B. auch einen Leichnam) (E:NSurk M:P); [корчевать] / roden (M:Sučk). kudońt́ sajiźe di͔ uŕadi͔źe E:Mar (2 92 ) Sie griff das Werk an, räumte das Haus auf. mońćak uĺan uŕadi͔škanzu E:Hl (1 160 ) Auch ich selbst werde imstande sein, ihn (den Boden) rein zu machen. ḱijaksonᴣo uŕadamo [E:?Bug] (V 44 ) Den [Ihren] Fussboden zu säubern. uŕadi͔źe se͔ŕende͔ E:NSurk (II 472 ) Er machte sich zurecht. vaj ḱijä, bratḱäj, uŕadasi͔jəń M:Kars (IV 387 ) Ach, Bruder, wer sorgt für sie? oj, uŕadak ton ḱimgaftuva rakšät́ [M:Sel] (IV 264 ) Schirre die zwölf Pferde ab! uŕa·daźä lišmə̑nts M:Sel (IV 811 ) Er wartete sein Pferd. naŕežasaź, uŕadasaź M:Temn (VIII 306 ) Man bekleidet und tut ihn an. | śoră uŕa·dams ChrM, śora uŕa·dəms M:[?]P убирать [хлеб] / das Getreide einbringen. — Russ. уряди́ть .

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uŕadama : sokań uŕadama M:Sučk [скребок плуга, веслообразный предмет для скобления комковатой земли с сохи] / ein ruderförmiges Gerät, mit dem die am Pflug angetrocknete Erde abgeschabt wird (= soka-uŕadamka E:Večk).

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uŕadamka : soka-uŕadamka E:Večk, soka-uŕada·mka E:Ba, sokań uŕad́amka E:VVr, sokań uŕad́imka E:SŠant [скребок плуга] / ein ruderförmiges Gerät, mit dem die am Pflug angetrocknete Erde abgeschabt wird (= sokań uŕadama M:Sučk).

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* uŕa·dakšńəms (: uŕa·dakšńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu uŕa·dams ).

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* uŕa·daftə̑ms (: uŕa·daftan , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu uŕa·dams ).

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* uŕa·dafńəms (: uŕa·dafńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu uŕa·daftə̑ms ).

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* uŕa·dafńəkšńəms (: uŕa·dafńakšńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu uŕa·dafńəms ).

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uŕama E:Hl Kažl Večk [низменное, болотное место с ивняком] / niedrige, morastige Stelle, wo ein dichtes Weidengebüsch wächst (E:Večk). pačḱᴉd́iń uŕa·ma[‑]čiŕᴉs E:Kažl (III 294 ) Ich kam an den Rand des Gebüsches. — Russ. урема́ .

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?  1 * uŕams (: uŕan ) E:Jeg (Nym.) [хвалить, восхвалять] / rühmen, preisen (die Braut, wenn sie von ihren Angehörigen Abschied nimmt). — Vgl. uŕńems .

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2 uŕa·ms E:Kažl качаться / schaukeln (intr.). — [Vgl. nuŕams ].

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uŕa·kšnums E:Kažl (Frequ.).

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uŕa·mat (Pl.) E:Kažl, uŕama E:Hl, uŕa·mo E:?Jeg [качели] / Schaukel; [колыбель] / Wiege (des Kindes). potmo[‑]karksuńt́iń [ḿiŕd́inzi͔] puv́iźi, pokš uŕamas kandi͔źi E:Hl (1 82 ) Sie erwürgte ihren Mann mit dem Busengürtel, sie trug ihn in die grosse Wiege.

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uŕas E:Kad Kal ― vəŕäć M:P (Gen. ‑eń ), vəŕä·ć M:Pš, vəŕä·ču M:Vert, vəŕä·ću M:Sučk [вид уток] / eine Entenart (E:Kal: [болотная птица] / Sumpfvogel; M:P Vert: kleiner als gew. Ente) (E:Kal M:P Pš Vert); [утёнок, не умеющий летать] / ein (wildes) Entenjunges, das noch nicht fliegen kann (M:Pš Vert Sučk); [кулик] / ein Watvogel, Stelzvogel (E:Kad M:Sučk); [водяная птица] / ein Wasservogel (M:Pš).

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uŕasḱe E:Kad Kal ― vəŕä·ćḱä M:Pš (Dem. zu uŕas , vəŕä·ć ) [вид уток] / eine Entenart (Sumpfvogel) (E:Kal); [утёнок, не умеющий летать] / ein (wildes) Entenjunges, das noch nicht fliegen kann (M:Pš); [кулик] / ein Watvogel, Stelzvogel (E:Kad).

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vəŕä·čuńä M:Vert, vəŕä·ćuńä M:Sučk (Dem. zu vəŕä·ču , vəŕä·ću ) id.

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1 uŕä M:An (Gen. uŕəń ) [гнездо (белки) / Nest (des Eichhörnchens)]. | b́elkań uŕä M:An [беличье гнездо] / Eichhornnest. — [Vgl. ur ].

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2 -uŕä : surka-uŕä E:Kažl (Nom. Pl. ‑uŕit́ ) хомяк, суслик / [?] Hamster (Cricetus frumentarius), Zieselmaus, Ziesel (Spermophilus citillus). — [Vgl. ur ].

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3 -uŕä : susla-uŕä E:Kažl [сусло / Würze].

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uŕᴣ́ä (Gen. uŕᴣ́əń ) ~ uŕᴣä (Gen. uŕᴣ́en ~ uŕᴣə̑n , Nom. Pl. uŕćt́ ) ~ uŕᴣ́a M:P [место под скамейкой левой стороны избы] / Raum unter der Bank der linken Seite der Stube; [место под полом левой стороны] / Raum unter [? dem Fussboden] der linken Seite (dort hält man kleine Haustiere, z.B. Gänse; er ist durch Zwischenwände in mehrere Teile, Verschläge ( uŕᴣänä· ) geteilt, die bisweilen mit Türen versehen sind (M:P). | ḱerš ṕeĺ alks uŕᴣ́e E:Mar [отдельная перегородка для гусей и подобных в помещении под полом левой стороны избы / verm. durch Bretter abgesonderter Verschlag für Gänse u.dgl. im Raum unter der Diele der linken Seite der Stube (die Diele liegt hier etwas höher).

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uŕśḱe E:VVr, uŕćḱe E:Is SŠant, uŕćḱä· E:Ba (Nom. Pl. uŕćḱi·t́ ) (Dem. zu uŕᴣ́e ) [место под боковой скамейкой] / Raum unter der Seitenbank (E:Is SŠant Ba); [место под печью] / Raum unter dem Ofen (E:VVr). | ḿekš-avań uŕśḱe E:Is маточник / Zelle der Mutterbiene.

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uŕᴣ́əńä· (~ uŕᴣ́äńä· ~ urᴣänä· [Nom. Pl. urᴣäńa·t ] ~ uŕᴣ́äńä ~ uŕᴣ́enä· ) M:P, uŕᴣ́əńä· M:Čemb Sučk, uŕźəńa- M:Sel (Dem. zu uŕᴣ́ä· ) [место под полом левой стороны избы] / Raum unter (dem Fussboden) der linken Seite der Stube (die Dielen liegen hier etwas höher) (M:Čemb Sel Sučk); [маленькие перегородки под левой стороной избы] / die (durch Zwischenwände abgeteilten) kleinen Verschläge unter [dem Fussboden] der linken Seite der Stube (s. uŕᴣ́ä ) (M:P); [продолговатая вышивка на рубашке] / eine längliche Stickerei am Hemde (an der Seite) (M:Sučk).

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1 uŕe ChrE E:VVr Gor Simb Večk Is Vez Kozl NSurk MKka SŠant, uŕä· [E:?Ba] (Nom. Pl. uŕi·t́ ), uŕa; E:Nask ― uŕɛ̆ ChrM, uŕä (St. uŕə‑ ) M:P [Lemd Mam] [раб] / Sklave; слуга / Lohndiener (ChrE E:Nask ChrM M:P: bes. bei einer Standesperson), (E:SŠant auch, [E:?Ba]:) [невестка] / Schwiegertochter ([E:?Ba]: nach dem Tode ihres Mannes, falls sie nicht Kinder hat, “Arbeiterin”) (vgl. uŕa ); (E:NSurk:) [сирота как слуга у родственника или чужого] / Waisenkind, das bei einem Verwandten od. Fremden als Diener ohne Lohn arbeitet. bojar uŕenste͔, a uŕe ṕińenste͔ E:VVr Der Bojar (befiehlt) seinem Diener, der Diener seinem Hunde (ein altes Sprw.). uŕi[‑]vardo, guban[‑]ava, t́ät́ tuiń! E:Gor (VII 232 ) Ich habe dir, Gubanerin, einen Sklaven gebracht. śe uĺeze͔ t́ušt́ań uŕe E:Kozl (I 98 ) Der sei des Tjuschtjanjs Sklave! vaj, śet́ńe uĺest si͔ń t́ušt́ań uŕet́! E:Vez (I 69 ) Der sei [“Die seien”] Tjuschtjanjs Sklave(n)! uk, naka, tuiń, polaj, t́et́ uŕe E:SŠant (I 191 ) Hier, Gattin, habe ich dir einen Sklaven gebracht. śiśem sajeń moń i uŕeń, uŕińeńgak uŕva kakast E:SŠant (I 120 ) Sieben genommene Schwiegertöchter habe ich, auch meine Schwiegertöchter haben Kinder. pokš uŕeze͔ son vani͔źe E:SŠant (I 120 ) Seine älteste Schwiegertochter bemerkte ihn. maźi śɯŕət́ńä, mod́iń uŕət́ńä M:Lemd (IV 201 ) Die schönen Fäden, meine Sklavinnen. [śävəźä śäńńä eŕva·ks], a [ot́śut́ putə̑źä uŕeks] [M:Mam] (IV 858 ) Er nahm diese zur Frau, die €ltere aber machte er zur Dienerin. ot́śazə̑rt́ [uŕenzə̑n] jakašt kalə̑ń kunda·ma [M:Mam] (IV 860 ) Die Diener des Kaisers gehen Fische fangen. [t́et́] tuń [uŕä], vardžak, [vaśḱäń-ḱäd́] [M:Mam] (IV 258 ) Ich habe dir einen Sklaven, da sieh, einen Diener gebracht. | loma uŕe E:Večk [чужая рабыня] / fremde Sklavin. avoĺiń šačt (ž‑), avoĺiń kast (g‑) t́ejt́eŕ[‑]t́akaks mon, t́ejt́eŕ[‑]t́akaks, oᵪ, avakaj, loma uŕeks mon (II 3 ) Wäre ich doch nicht als Mädchen geboren und aufgewachsen, als Mädchen, Mutter, als Sklavin eines Fremden. | mukoro-uŕe E:NSurk [прислужник, поручитель] / Diener, der von allen beauftragt wird.

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uŕeks-či E:VVr Večk [рабство / Sklavinnentum]. ašt́i uŕeks-čim, vardoks-čim E:VVr [Es steht da mein Sklavinnentum, mein Dienerinnentum].

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uŕińe E:MKly (Dem. zu uŕe ) [раб] / Sklave; [наёмный слуга] / Lohndiener (Par.-Wort vardi͔ńe ). aźo tuka, si͔ŕe nogaj, uŕińe, aźo tuka, si͔ŕe [bašḱir], vardi͔ńe! (VII 16 ) Geh und hole (mir), alter Nogajer, einen Sklaven, geh und hole (mir), alter Baschkire, einen Diener!

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* uŕəńä· (: uŕeńä· ) M:P (Dem. zu uŕä ) id.

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uŕev [Adj. aus uŕe ]: uŕev-vardov E:Gor [имеющий рабов и слуг] / Sklaven und Lohndiener habend. ton uŕevat-vardovat Du hast (viel) Sklaven und Lohndiener.

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uŕeńd́ems ChrE [E:?NBajt] [исполнять тяжкий труд] / mühsame Arbeit verrichten (ChrE). koda uŕeńd́at, iśt́a i poŕeńd́at [E:?NBajt] (VI 222 ) Wie du arbeitest, so wirst du auch essen.

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uŕed́ev E:Mar Atr VVr Večk (Gen. E:Mar ‑iń ), uŕed́ej E:StDemk, uŕi·d́iv ~ [?]  uŕed́ev E:Ba, * uŕid́iv́ E:Petr ― uŕəd́u ~ uŕed́u (Nom. Pl. ‑ft ) M:Gor, uŕd́u M, uŕd́ɯ M:Katm, uŕəd́u M:Ur [сват, шафер] / Brautwerber, Brautführer (E:Mar Večk M:Gor: der älteste von ihnen; M:Ur: Brautführer, der mit einem Heiligenbild in der linken u. einem Messer in der rechten Hand zusammen mit der Svacha – die in ihren Händen ein Brot u. zwei Kerzen hat – auf dem Hofe des Brauthauses vor der Abfahrt nach der Kirche dreimal um das Hochzeitsgefolge herumgeht u. jedes Mal mit seinem Messer an vier Stellen ein Kreuz in den Boden ritzt) (E:Mar StDemk Petr Večk M:Gor Katm Ur). jatoń aĺa, uŕed́ev, čužoj aĺa, uŕed́ev E:Mar (1 194 ) Du fremder Mann, Brautführer, du nicht-verwandter Mann, Brautführer. uŕed́ev[‑]aĺa, par(o) aĺa E:Mar (1 124 ) Brautführer, du guter Mann! vaj, ḱämkaftova uŕed́ejt́ t́äŕd́an E:StDemk (VII 186 ) Zwölf Brautführer lade ich ein. uŕd́ɯ[‑]aĺä, činc(a) aĺä, uŕd́ɯ[‑]aĺä, pokš aĺä M:Katm (IV 471 ) Brautführer-Mann, würdiger Mann, Brautführer-Mann, grosser Mann! — [Vgl. uŕa ; 1 uŕe ].

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* uŕe·n (?  uŕe·ń ) E:VVr (N. pr.) [г. Урень / Stadt] Uren. uŕe·nste͔ tuje·ź ćulḱi·ńeń (II 356 ) Von Urenj sind meine Strümpfe gebracht. — [Russ. Уре́нь ].

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uŕeń E:Sob [простокваша, состоящая наполовину из холодной воды] / Sauermilch, die zur Hälfte aus zugesetztem frischen Wasser besteht; diese wird im Opferfest babań kaša (“Weiberbrei”) gebraucht.

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uŕi M:Sel [баюшки-баю!] / eia popeia! uŕi d́akańäj, kurə̑k mamat́ś(ä) saj! (IV 110 ) Schlaf, Kindchen, bald kommt deine Mutter!

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uŕńems E:Mar Atr MKka Večk [Kozl NSurk], uŕńe·mks E:VVr, uŕńe·ms E:Is, uŕńi·ms ~ uŕńe·ms E:Ba, ? * uŕńəms ~ ?  uŕńᴉms E:Nask, uŕńams ~ v́iŕńams E:Kad, v́iŕńams E:Kal ― uŕńa·ms M:P Čemb Katm Kul Sučk MdJurtk [Lemd], uŕńams M:Pš [Temn Bar Atjur] [пищать, хрюкать] / quieken, grunzen (E:Mar: doch nicht schrill quieken [=  ćeŕńems ] od. tief grunzen [=  oᵪajems ]) (E:Mar VVr Večk Kad Kal M:Sučk MdJurtk); [причитать (невеста)] / Klagelieder singen (Braut) (E:VVr Ba Večk Is MKka); [стоная плакать] / jammernd weinen (M:P); [хныкать] / flennen (M:Pš). uŕńimańt́ uŕńi, a ponavńe uči͔. – tuvoś E:Mar (2 64 ) Es grunzt und grunzt, wartet aber auf einen Zottigen. – Das Schwein. t́ejt́eŕt́ uŕńest, avaŕd́est E:Kozl (I 109 ) Töchter sollen klagen und weinen. uŕńića iḱeĺe uŕńan E:NSurk (III 182 ) Ich klage vor den Klagenden. pakša·t́ńä urńᴉt́ i ava·ŕd́ᴉt́ E:Nask (III 251 ) Die Kinder heulen und weinen. uŕńäź (?  ‑əź ) avaŕd́an M:Kul [Ich weine laut jammernd]. pəča·lńaftə̑ma varaźä uŕńä·j M:Lemd (IV 202 ) Ohne Trauer (zu haben) schluchzt meine Vara. pajgə̑nza goŕńäjᵪ́t́ drugə̑nza uŕńäjᵪ́t́ M:Temn (?Pičep) (VIII 282 ) Ihre Schellen klingen, ihre Geliebten schelten. guŕńäźńä guŕńäjᵪ́t́, uŕńäźńä uŕńäjᵪ́t́ M:Bar (VIII 314 ) Sie klingen recht hell, sie klimpern recht laut.

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uŕńi [E:?Bug] ― uŕńäj M:Atjur [оплакивающий] / klagend. son uŕńi pat́aks saiźe [E:?Bug] (V 96 ) Er nahm [sie] zum Klageweib. soń šäjiks, pali͔ks, uŕńäjks, avaŕd́iks M:Atjur (VIII 358 ) Zu einem, der nach mir glüht und brennt, der (meinetwegen) flennt und weint.

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uŕńića E:NSurk [оплакивающий] / einer der klagt. uŕńića iḱeĺe uŕńan (III 182 ) Ich klage vor den Klagenden.

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uŕńima E:Mar [хрюканье] / das Grunzen. uŕńimańt́ uŕńi, a ponavńe uči͔. – tuvoś (2 64 ) Es grunzt und grunzt [eig.: grunzt sein Grunzen], wartet aber auf einen Zottigen. – Das Schwein.

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uŕńemka E:VVr [причитание (невесты)] / Klagelied (der Braut). | v́eń uŕńemka E:VVr [причитание невесты ночью (“ночное причитание”)] / Klagelied der Braut, das in der Nacht vor dem Hochzeitstag gesungen wird (“Nachtklagerei”). | zoŕa-uŕńemka E:VVr [причитание невесты на заре / Klagelied der Braut, das zur Zeit der Morgenröte gesungen wird].

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uŕf M:P [вопли, стоны] / das Jammern, Gejammer.

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uŕfḱä M:P [Mam Kars], uŕf́ḱä M:Temn (Dem. zu uŕf ) id. avaŕd́iš́t́ uŕfka·sa M:P Sie weinen (laut) jammernd, bitter. [f́eda] avaŕdi uŕfka·sa [M:Mam] (IV 144 ) Feda weint schluchzend. koź aĺäń ćoraś avaŕd́i uŕfka·sa M:Kars (IV 191 ) Des reichen Mannes Sohn weint heulend. uŕf́kac kuĺev́i uĺćät́i M:Temn (?Pičep) (VIII 284 ) Sein Jammern wird bis auf die Strasse vernehmbar.

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uŕńe·kšńems E:Is (Frequ. zu uŕńe·ms ) [причитывать (невеста)] / Klagelieder singen (Braut).

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uŕńəśəms M:P (Frequ. zu uŕńa·ms ) [стоная плакать] / jammernd weinen (oft od. lange).

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* uŕńəśəkšńəms (: uŕńäśekšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu uŕńəśəms ) [(порою) стоная плакать / (dann und wann) jammernd weinen].

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v́iŕńiźiv́ims E:Kad Kal (Inch. zu v́iŕńams ) [завизжать] / aufquieken.

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* uŕńa·ftə̑ms (: uŕńa·ftan , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu uŕńa·ms ).

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* uŕa·kadə̑ms (: uŕa·kadan , ‑i͔ ) M:P, uŕakadə̑ms [ uŕa·kadə̑ms ] M:Kars [Inch. zu ?  uŕńa·ms ] [стонать, оплакивать] / jammern, klagen (im Schmerz, in der Trauer, die Laute lang dehnend; vgl. 1 vaj : vajkstə̑ms , vajksńəms ) (M:P); завопить / aufheulen, laut zu klagen anfangen, ein Klagegeschrei erheben (M:Kars). esta avaŕgatś škajəń śuduf, uŕa·katś M:Kars (IV 171 ) Da begann die Gottverfluchte zu weinen und zu jammern. sońć uŕa·katś, avaŕgatś M:Kars (IV 242 ) Er begann zu heulen und zu weinen. esta uŕa·katś, ĺova(ń) avaŕgatś M:Kars (IV 374 ) Da begann Ljova zu klagen und zu weinen.

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* uŕa·katkšńəms (: uŕa·katkšńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu uŕa·kadə̑ms ).

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* uŕa·katftə̑ms (: uŕa·katftan ) M:P (Kaus. zu uŕa·kadə̑ms ) [заставлять стонать] / jdn. jammern machen (z.B. durch eine Úbeltat).

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uŕu- : uŕu-baju ~ uŕu-baĺu E:Kažl ― uŕu-uŕu, bavu-bavu M:Sel [баюшки-баю!] / eia, popeia, mein Kindchen (beim Einschläfern). uŕu[‑]baĺu, katka[‑]maŕu E:Kažl (II 112 ) Urju, balju, Katze Marju!

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uŕva ChrE E:Mar Atr VVr [?Bug] Večk Bag Kl StŠant SŠant Jeg (Anr. ChrE ‑k̀aj [Dem.]), uŕva· (Nom. Pl. E:Kažl ‑t ) ~ uŕva E:Kad Kažl, uŕva· E:Ba ― əŕv́ɛ· ChrM, əŕv́ä· M:P Kr Sind Ur MdJurtk (Nom. Pl. M:MdJurtk əŕv́a·t ), ə̑ŕv́ä M:Sp [невестка] / Schwiegertochter (E:Kad Ba: Anr. u. Ben. seitens Schwiegervater u. ‑mutter) (ChrE E:Mar Atr VVr [?Bug] Večk Kl SŠant Kad Kažl Ba Jeg); [жена, супруга] / Frau, Gattin (M:P: nur mit Poss.-Suff.) (E:Kažl ChrM M:P Ur MdJurtk). ĺiśt́a, uŕva, karčozom, ĺiśt́a, uŕva, śtŕečamom! E:Mar (1 8 ) Tritt hervor, Schwiegertochter, mir entgegen, tritt hervor, Schwiegertochter, um mich zu empfangen! vaj, [ḿejs] avaŕd́at, kuźmań daŕa, uŕvakaj? E:Mar (1 52 ) O, warum weinest du, Kuzjma”s Darja, Schwiegertöchterchen? vaj, uŕva, uŕva, uŕvańa [E:?Bug] (V 276 ) Oh, Schwiegertochter, Schwiegertochter, Schwiegertöchterchen! kaśt́a·n i lova·tan ‒‒‒ uŕva·ńeḱ[‑]ćora·ńeḱ E:VVr (III 163 ) Ich schenke ‒‒‒ dir und deinen Schwiegertöchtern und Söhnen. uŕva, uŕva, glupoj uŕva E:Večk (I 116 ) Schwiegertochter, Schwiegertochter, dumme Schwiegertochter! toń uŕvat ašt́i eźem-pŕań kuvalt E:Bag (I 278 ) Deine Schwiegertochter liegt vorn auf der Bank. v́ejḱińeń koŕas uŕva eź mukšno E:Kl (I 273 ) Sie fand keine Schwiegertochter für den Einzigen. śiśem uŕvań śiśem lavśḱest E:SŠant (I 121 ) Meine sieben Schwiegertöchter haben sieben Wiegen. pokš uŕvazo son ńeiźe E:SŠant (I 119 ) Seine älteste Schwiegertochter sah ihn. śiśem sajeń uŕvanzo E:Jeg (1 108 ) Er hat sieben erworbene Schwiegertöchter. | aĺäŕv́ä ~ aĺeŕv́ä ~ aĺərva M:P, aĺerva M:Kr ( aĺä + əŕv́ä· ) [невестка, жена старшего брата] / Frau des älteren Bruders (so benennt eine Frau die Frau ihres älteren Bruders; die Frau des jüngeren Bruders heisst ṕäĺńeŕv́ä ). kuca aščišt́ aĺäŕvanzə̑n, ṕäĺńəŕvanzə̑n M:P (IV 67 ) Im Hause sind die Frauen ihrer älteren und jüngeren Brüder. tatarə̑ń parzo·j tušma·n [aĺeŕvats st́afńesi͔] M:Kr (IV 32 ) Die tatarische Windhündin, die böse Brudersfrau, weckt sie auf. | kŕeśt́ńəḱ-əŕv́ä· M:Sel [жена крестника / Frau des Patenkindes]. uĺś akšəńä kŕeśt́ńəḱ[‑]əŕv́ä·ś son maźińä (IV 490 ) Weiss war die Tauftochter-Braut [= Frau des Patenkindes], schön (war) sie. | od uŕva E:VVr, od́iŕva ChrE E:Mar Atr Hl Kal Večk Is (Anr. E:Mar ‑kaj ), odi͔ŕva ~ odi͔ŕva· E:Kad, odi͔ŕva E:Šokša, od́e·ŕva E:Ba ― od́eŕv́ä M:P, odəŕv́ä M ( od + uŕva ) молодушка / junge Frau (E:Večk: die, die jünger sind als ihr Mann, sagen uŕaš ; E:Kad: Anr. u. Ben. seitens der Familienmitglieder, die älter sind als ihr Mann, ausgenommen der Schwiegervater, die Schwiegermutter u. die Fremden) (ChrE E:Mar Atr VVr Ba Kad Kal Večk Is); [новая (вторая, третья) жена] / neue (zweite, dritte usw.) Frau (M:P); [невестка] / Schwiegertochter (E:VVr); [жена младшего брата] / Frau des jüngeren Bruders (E:Šokša). pakśäń ḱeĺes od́iŕva avaŕkšńi. – [koĺisat́ńe] apak vad́ńeḱ E:Mar (2 49 ) Úber das Feld hin klingt das Klagelied einer jungen Frau. – Die ungeschmierten Räder. tona kudoń od́iŕva, śejecte͔ śukuńakšni͔. – ĺiśma[‑]oćiṕiś E:Mar (2 63 ) Es ist die junge Frau des dortigen [eines anderen] Hauses, sie verbeugt sich häufig. – Der Brunnenschwengel. [ḿeźńeń] jomavti͔ḱ, od́iŕvakaj, v́eška [poli͔ńet́]? E:Mar (1 6 ) Warum hast du, junge Frau, deinen kleinen Gatten vernichtet? ĺiśi, sov́i od́iŕva ortava E:Hl (1 82 ) Die junge Frau geht hinaus, kommt herein durch die Pforte. maze͔ damajś ańćiḱ sońćinze͔ od saźiź od́iŕvat́ marʿta ĺac E:Kal (2 137 ) Nur der schöne Damaj mit seiner jungen [neugenommenen] Ehefrau waren selbander geblieben. | od́iŕvań ḱeŕamo E:Mar, od́e·ŕvań ḱäŕama E:Ba (bot.) косатник / eine essbare Pflanze, die einen milchartigen Saft absondert. | ṕeńeŕva E:Mar (Anr. ‑kaj ), ṕeńeŕva E:Hl, ṕeńe·ŕva E:Atr Ba Is (Anr. E:Is ṕeńi·ŕva·kaj ), ṕeńuŕva E:VVr Gor, ṕeńi·ŕva E:Večk, ṕeńd́urva ~ ṕeńdi͔ŕva E:Kad, ṕeńd́uŕva E:Kal ― ṕäĺńəŕv́ä (~ ṕäĺńeŕv́ä ) M:P, ṕeńəŕva ~ ṕäĺńəŕv́ä· M:Pš, ṕä·ĺńəŕv́ä· M:Kr, ṕäńəŕva M:Ur [жена брата] / Frau des Bruders (E:Mar VVr M:P Ur: Frau des jüngeren Bruders; E:Mar VVr Kad M:Ur: von der Schwester gebrauchte Ben.; E:Kad Večk Is: Ben.; M:Ur: Ben. u. Anr.) (E:Mar VVr Kad Večk Is Kal M:P Pš Ur); [жена младшего брата мужа] / Frau des jüngeren Bruders des Mannes (Ben. u. Anr.) (E:Atr); [ ṕäĺńəŕv́ä· ] [жена сына младшего брата отца] / Frau des Sohnes des jüngeren Vaterbruders (nur von einer Frau gebrauchte Ben.) (M:Pš). [ḿeks], ṕeńeŕva, kaŕ[‑]ṕŕat v́eŕijt́? E:Hl (1 82 ) Warum, Schwägerin, sind die Enden deiner Bastschuhe blutig? | ṕeńuŕv́ińe E:Sob ― ṕäĺńəŕv́äńä M:P (Dem.) id. tandać ṕeńurv́ińeze͔ E:Sob (VII 128 ) Ihre jüngere Schwägerin erschrak. ə̑zdaro·va akĺakańat, ṕäĺńəŕv́äńat [M:P] (IV 68 ) Guten Tag, ältere und jüngere Schwägerinnen! | uŕv-aĺa ChrE E:Mar Atr VVr Nask Večk Is Jeg (Gen. E:Mar uŕv-aĺäń ), uŕv-a·ĺa E:Ba ― uŕv́-ä·ĺä M:Ur ( uŕva + aĺa ) [шафер, дружка] / Brautdiener, Brautführer (ChrE: gew. von den Brüdern der Braut; E:Mar Večk: der Bruder der Braut od. ihr Verwandter, der bei der Abfahrt zur Kirche die Braut zum Fuhrwerk führt u. der danach die Braut eine Strecke auf dem Wege begleitet; es gibt zwei Brautführer zu beiden Seiten der Braut, manchmal auch drei (in Wetschkanowo gehen sie bis zum Hause des Bräutigams, wo sie bewirtet werden; E:Mar: nach der Trauung begleiten sie die Braut wieder bis zu ihrem neuen Heim); E:von der Verwandtschaft der Braut, Brüder od. andere Verwandte, die die Braut an beiden Seiten führen; es gibt zwei bis vier Führer) (ChrE E:Mar Atr VVr Večk Is Jeg); [брат или другой родственник невесты / Bruder od. anderer Verwandter der Braut, der im Hause des Bräutigams ihre Sippe vertritt, es gibt zwei “Vertreter”] (= aŕʿći M:P) (E:Nask Jeg M:Ur); [младший брат] / jüngerer Bruder (Ben. u. Anr. seitens der verheirateten Schwester) (E:Mar). jatoń ĺeĺat, uŕv[‑]aĺat, [iĺaḿiźd́ak] kapšavto! E:Mar (1 194 ) Ihr fremden Brüder (und) ihr meine Úberlieferer, treibt mich auch nicht zur Eile an! | uŕv-aĺińe E:Mar (Dem.) id. uŕv[‑]aĺińem, ĺeĺińem (1 178 ) Ihr Brautablieferer, Brüderchen! | əŕvä·ń kuli͔ (~ eŕvä·ń kuli͔ , Gen. kuli͔en , Nom. Pl. kuli͔š́t ) M:P, eŕvä·ń kulə̑ś M:Sel [вдовец] / Witwer (vgl. uda·va Witwe). | uŕva-ĺevksḱe E:SŠant (Dem.) [невестка-ребёночек / Schwiegertochter-Kindchen]. śeks a oznan, uŕva[‑]kakam, śeks a ot́ańd́an, uŕva[‑]ĺevksḱem (I 121 ) Darum bete ich nicht, Schwiegertochter, mein Kind, darum flehe ich nicht, Schwiegertochter, mein Kindchen. | əŕvaks maksf M:Sp замужняя женщина / verheiratete Frau. | əŕva·ks moĺi M:Sandr [“занятная” женщина, жена] / “kurzweiliges” Weib. moń əŕva·ks moĺiks t́ijəma·ń (IV 227 ) Er machte mich zum kurzweiligen Weibe. ― [ əŕv́ä· wird an männl. Personennamen (in der Volksd. bisweilen auch an einige Appellativa) angefügt in der Bed. “Frau des Betreffenden”; die F. əŕv́ä·ś ist beinahe suffixales Element geworden]: ańd́ŕe·jəń əŕva·c (mit Poss.-Suff. der 3. Sg.) ~ ańd́ŕe·j-əŕäś M:Čemb, ańd́ŕe·j-əŕva·c M:Sučk [жена Андрея] / Andrejs Frau. | ańd́ŕe·jka-ŕäś M:Čemb Sučk [<  ańd́ŕe·jka + (ə)ŕäś ] id. | iga-ŕäś M:Mam [жена Игнатия] / Igas Frau. | iva·n-əŕva·c ~ iva·n-ə̑ŕäś M:Sučk, iva·n-ə̑ŕäś M:P Čemb Ur [жена Ивана] / Iwans Frau. | iva·nka-ŕäś M:Sučk [<  iva·nka + (ə)ŕäś ] id. | kućka·n-ə̑ŕäś M:P [Mam] [жена орла] / Frau des Adlers, Adlersfrau (im Märchen). śuk, śuk, kut́śka·n[‑ə̑ŕäś], kut́śka·ntsä saj [M:Mam] (IV 877 ) Heil, heil, Adlers Frau, dein Adler kommt zurück. | kuźma·-ŕäś M:P [жена Кузьмы] / Kusmas Frau. | makśi·m-ə̑ŕäś M:Mam Sel [жена Максима] / Maksims Frau. | ḿiᵪ́e·j-əŕäś M:P [жена Михея] / Michejs Frau. | ḿiša·ń əŕva·c ~ ḿiša·-ŕäś M:Sučk [жена Михаила] / Mischas Frau. | purə̑m-əŕä·ś M:P [слепень-самка / Bremsenweib] (in der Volksd.). purə̑mś śt́iŕənc laćəsi͔, purə̑m[‑]əŕäś makśśəsi͔ (IV 62 ) Die Bremse will ihre Tochter verheiraten, das Bremsenweib will sie geben. | savlav-əŕäś M:P (in der Volksd.) [самка мошкара] / Frau Kriebelmücke. savlavś śt́iŕənc laćəsi͔, savlav[‑]ə̑ŕäś makśśəsi͔ (IV 62 ) Die Kriebelmücke will ihre Tochter verheiraten, das Kriebelmückenweib will sie geben. | śema-ŕäś M:Sučk [жена Семёна] / Semas (Simeons) Frau. | śt́apan-əŕva·c M:Sučk [жена Степана] / Stjapans Frau. | śt́apanka-ŕäś M:Sučk [<  śt́apanka + (ə)ŕäś ] id. ― | əŕvaks ĺiśəms M:[?MdJurtk] [выходить замуж / sich verheiraten (von der Frau), zu jdm. als Frau gehen]. | * uŕva·ks maksums E:Kažl ― əŕva·ks ma·ksə̑ms M:P [выдавать замуж] / zur Frau geben. v́eᵪ́ḱä koźa tata·r śt́iŕᴉnza maksᴉ͐źä uŕva·ks b́ednᴉ͐j i novᴉ͐la lomańᴉńd́i E:Kažl (2 149 ) Ein reicher Tatar gab seine Tochter einem armen und faulen Manne zur Frau. maksan eŕva·ks M:P Ich gebe (meine Tochter) zur Frau. | əŕva·ks śävəms M:P [жениться] / zur Frau nehmen. śävan eŕva·ks annań Ich nehme Anna zur Frau. | əŕva·ks tujəms M:P [выходить замуж] / sich verheiraten (Frau). tujan eŕva·ks Ich gebe mich zur Frau.

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uŕv́ińe E:Mar Ba Večk (Dem. zu uŕva ) [жена внука] / Frau des Enkels (Ben. u. Anr.).

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uŕvańa [E:?Bug], uŕvańakaj E:Kut SŠant (Anr.) ― əŕv́ɛ·ńɛ ChrM, * əŕv́ä·ńä (: eŕv́ä·ńä ) M:P, əŕv́ä·ńä M:Pš, əŕv́e·ńä M: MdJurtk, əŕv́ä·ńakaj M:Kr (Anr.), əŕv́äńäj ~ əŕv́äńakaj (Anr.) M:Sel, uŕv́ä·ńakaj M:Kard (Anr.) (Dem. zu uŕva , əŕv́ɛ· ) [невестка] / Schwiegertochter (E:SŠant ChrM M:P); [молодая жена] / junge Frau (M:P: wird so benannt von den Verwandten u. Bekannten, überh. von allen Leuten, die älter sind als sie; nur der Ehemann kann, ausser im Scherz (sehr selten), diese Ben. nicht verwenden; diejenigen, die jünger sind als die junge Frau, nennen sie entweder maźäj od. t́äźäj od. v́äž́äj od. pavaj od. t́ät́äj : irgendeinen von diesen Namen gibt die Schwiegermutter der jungen Frau so, dass der Schwager des Bräutigams [? falls es keinen gibt, dann macht dies der Grossonkel, двоюродный зять] auf der Hochzeit mit dem Brot, das der erste Gast mitgebracht hat, viermal die junge Frau am Kopf berührt u. jedes Mal einen von diesen Namen ausspricht; der Name, den er (auf Geheiss der Schwiegermutter) zuletzt ausspricht, wird der jungen Frau zu eigen; die erste u. die letzte Schwiegertochter bekommen den Namen, den die Grossmutter des Bräutigams gehabt hat; M:Sel: Ben. u. Anr. seitens derer, die älter sind als der Mann) (M:P Sel); [жена сына младшего брата отца] / Frau des Sohnes des jüngeren Vaterbruders (Anr.) (M:Pš). mon, uŕvańakaj, noldatan, ‒‒‒ mon v́et́e časḱet́ ńej toĺko E:SŠant (I 293 ) Ich lasse dich, Schwiegertochter, ‒‒‒ nur auf fünf Stunden. pajar[‑]ava uŕv́ä·ńakaj, azə̑r[‑]ava uŕv́ä·ńakaj M:Kard (IV 476 ) Bojarin, Schwiegertochter, Herrin, Schwiegertochter! | odəŕv́ä·ńä M:P Čemb, odəŕv́äńä M:Ur (Dem. zu odəŕv́ä ) молодушка / Braut nach der Trauung, junge Frau (M:P Čemb); [жена младшего брата мужа] / Frau des jüngeren Bruders des Mannes (M:Ur). | prad-əŕv́ä·ńä M:P [жена брата / Frau des Bruders].

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uŕvav E:Gor [богатый невестками / reich an Schwiegertöchtern]. ton sajeń uŕvavat [Du bist reich an genommenen Schwiegertöchtern].

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əŕv́ɛ·jams ChrM, * əŕv́ä·jams (: eŕv́ä·jan , eŕv́ä·äj ) M:P, * əŕv́ä·jams M:Pš Sel [жениться] / heiraten (vom Manne) (ChrM M:P). mon əŕv́ä·jäń soń la·ŋgə̑zə̑nza ( soń śt́iŕənts laŋks ) M:Pš Ich verheiratete mich mit ihr (mit ihrer Tochter, wurde Schwiegersohn im Hause der Braut). daj, əŕv́ä·jak, əŕv́ä·jaftt́ä M:Sel (IV 823 ) Verheirate dich, ich verheirate dich! | əŕv́ä·jams-urma·jams M:P Pš Čemb [жениться] (шутл.) / sich verheiraten (vom Manne, scherzhaft).

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* əŕv́ä·jäj (: eŕv́ä·äjs ) M:P Kr, əŕv́ä·jäj M:Mam, eŕv́äjäj M:Saz жених / Bräutigam (M:P: selten). kadə̑śt́ uči nogaj-oću eŕv́äjäjsna M:Saz (IV 488 ) Lasst ihren Bräutigam, den Nogajerhauptmann, warten! [uskəźä eŕŽvä·jäjś v́äŕi], vani͔ di͔ śava [M:Mam] (IV 896 ) Der Bräutigam zog ihn hinauf und sieht, dass es ein Ziegenbock war. | eŕv́ä·jäj-ćora M:Sel [мужчина-жених или сын-жених / heiratsfähiger Mann od. Sohn].

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əŕv́ä·jaftə̑ms (~ eŕv́ä·jaftan ) M:P [Mam], əŕv́ä·jaftə̑ms M:Sel (Kaus. zu əŕv́ä·jams ) [женить (сына, мужчину)] / (den Sohn) verheiraten, (einen Mann) heiraten (M:P). kodak kasftə̑ź [kafə̑ńäńest śiń eŕv́ä·jaftə̑ź] [M:Mam] (IV 132 ) Als sie zu zweien ihn aufgezogen hatten, verheirateten sie ihn. daj, [əŕv́ä·jak, əŕv́ä·jaftt́ä] M:Sel (IV 823 ) Verheirate dich, ich verheirate dich! | apak eŕv́ä·jaftt M:Sel [неженатый, холостой] / unverheiratet, Junggeselle. | əŕv́ä·jaftə̑ms-urma·jaftə̑ms M:P Lemd Temn [женить (? шутл.) / verheiraten (? scherzhaft)]. əŕv́ä·jaftan-urma·jaftan M Ich verheirate. mokšəń śora əŕv́ä·jafti͔št́, koźäń śora urma·jafti͔št́ M:Lemd (IV 172 ) Man verheiratet einen Mokschanen, man vermählt den Sohn eines Reichen. ə̑ŕv́äjafcaź[‑]urmajafcaź [latta] af sodaj žabańasta M:Temn (VIII 308 ) Man verheiratet ihn schon als unverständiges Kind. | ĺäm əŕv́ä·jaftə̑ms M:Pš [налить воды в (готовый) суп] / Wasser in die (fertige) Suppe giessen.

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* əŕv́ä·jafńəms (: eŕv́ä·jafńan ) M:P (Frequ. zu əŕv́ä·jaftə̑ms ).

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* əŕv́ä·jafńəkšńəms (: eŕv́ä·jafńekšńan ) M:P (Frequ. zu əŕv́ä·jafńəms ).

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* əŕv́ä·javə̑ms (: eŕv́äjavan , ‑i ) M:P (Refl.-Pass. zu əŕv́ä·jams ) [(мочь) жениться] / verheiratet werden (können) (vom Manne).

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uŕvakstoms ChrE E:Mar SŠant Kl, urvakstomks E:VVr, uŕvakstums E:Kad [Kal Hl] ― * uŕva·kstums M:Vod, əŕva·kstə̑ms M:Ur MdJurtk [жениться] / heiraten (vom Manne; E:Mar: sonze͔ laŋks sie); [женить (сына)] / (einen Sohn) verheiraten. uŕvakśś t́et́azo, sajś od koźejka E:Mar (2 80 ) Ihr Vater heiratete, nahm eine neue Frau. oᵪ, doči͔ńem, mon uŕvaksti͔ńd́eŕan, v́ed́ toń v́ečḱeḿe avat a karḿi E:Mar (2 80 ) Oh, mein Töchterlein, falls ich heirate, so wird deine (Stief‑)Mutter dich nicht lieben. v́išḱińi od źora uŕvaksć, sajńiś pola ṕeḱ vad́ŕa E:Hl (1 82 ) Ein kleiner Bursche verheiratete sich, er nahm eine sehr hübsche Frau. uŕvaksti͔t́ i baᵪati͔jgadi͔t́! E:Kal (2 137 ) Du bist geheiratet und bist reich geworden! uŕva·kstuma anə̑kstaf M:Vod (IV 356 ) Er ist fürs Heiraten zurechtgemacht. užo, dočam, mon tońt́ i ńej uŕvaksttan E:SŠant (I 475 ) Wohlan, meine Tochter, jetzt werde ich dich verheiraten. | apak uŕvakst E:Mar [неженатый, холостой] / unverheiratet, Junggeselle.

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uŕvakstuma E:Mar [?Bug Kozl] ― əŕva·kstuma M [замужество, женитьба, брак] / das Heiraten, Heirat; [брачный] / Heirats‑; (E:Mar:) [жених] / Bräutigam [wohl missverstanden]. mon jovtasa uŕvakstumaś kodamo [E:?Bug] (V 202 ) Ich erzähle, wie das Heiraten (die Ehe) ist. i puv́it́, i śeĺǵit́ ‒‒‒ uŕvakstumań, ńiksti͔mań, andoftoń, kolaftoń eŕt́enᴣe͔ ivanoń E:Kozl (III 96 ) [Sie] heilen durch Blasen und Spucken ‒‒‒ die durch Heirat angehexte Fluch-Krankheit Ivans. | uŕvakstuma-ćora E:Mar Večk [сын, достигший брачного возраста] / heiratsfähiger Sohn. | uŕvakstuma-pora E:Večk [брачный возраст (у мужчины)] / heiratsfähiges Alter (beim Manne).

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* uŕvakstokšnoms [E:Večk] (Frequ. zu uŕvakstoms ) [жениться] / heiraten (vom Manne). uŕvakstokšnoś, ńikste͔kšne͔ś, sajeń pola sajekšńeś (V 420 ) Er verheiratete, vermählte sich, er nahm eine genommene Frau.

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uŕvakśńems E:Mar Večk Mokl (Frequ. zu uŕvakstoms ) [жениться] / heiraten (vom Manne; E:Mar: sonze͔ laŋks sie), (E:Mar auch:) [женить (сына)] / (einen Sohn) verheiraten. son kolmo raz uŕvakśńeś E:Mar Er heiratete dreimal. vaj, v́išińeńe od ᴣ́oraś uŕvakśńeś E (II 48 ) Er war (noch) klein, (da) heiratete der junge Mann. iśt́ańa son mastor-pas v́ed́-ava laŋks uŕvakśńeś E:Mokl (V 86 ) So hatte der Erdgott die Wassermutter geheiratet.

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uŕvakstovoms [E:?Bug] (Refl.-Pass. zu uŕvakstoms ) [(мочь) жениться] / verheiratet werden (können). vaj, a ćorazo uŕvakstovś (V 466 ) Seinen Sohn hatte er nicht verheiraten können.

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usa·d‑ : usa·d-eŕäj M:P Lemd [житель с. Усад / Einwohner des Dorfes Ussad]. vaj, ṕińət́, ṕińət́ usa·d[‑]eŕäšńä M:Lemd (IV 70 ) Hunde, Hunde sind die Einwohner von Usad! | usa·d-v́eĺa; M:Lemd [Vert] [назв. мокш. с. Усад] / Name des moksch. Dorfes Ussad. usa·d[‑]v́eĺəsta trafań [ḿikańäś] M:Lemd (IV 70 ) Trafas Mika aus dem Dorfe Usad. aᵪ da usad[‑]v́eĺasa M:Vert (VIII 488 ) Im Dorfe Usad.

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1 usat (Pl.) E:Mar Atr Is SŠant, usa·t (Pl.) E:Ba, us E:Večk (Nom. Pl. ‑t ), ust (Pl.) E:Kad ― usa· M:P (Gen. ‑ń , Nom. Pl. ‑t ), usa·t (Pl.) M:Čemb, ust (Pl.) M:Sučk усы / Schnurrbart. — Russ. ус (усы) .

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* usḱet́ (Pl.) E:Sulli (Dem. zu us ) id. bala nari͔ndźe čestnoj usḱendze͔ (VII 84 ) Bala schor seinen prächtigen Bart ab.

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usə̑l M:P Kuld (Gen. M:P ‑ə̑n ) способность, “развитость” / Fähigkeit (z.B. śormadə̑ms zu schreiben); [занятие, работа] / Beschäftigung, Arbeit. śembə̑ńd́i usə̑l maksə̑ma M:Kuld Man soll allen Arbeit geben. — Vgl. ?  isə̑lə̑k ; tscher. sul , usu·l ловкость ; baschk. o´col ловкость .

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usə̑lftə̑ma [M:P] [неспособный] / unfähig.

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usə̑lńä M:P (Dem. zu usə̑l ) способность / Fähigkeit (z.B. śormadə̑ms zu schreiben). a tońčkat usə̑lńäźä [Meine Fähigkeiten sind nicht so gross wie die deinigen].

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usə̑lu M:P (Adj.) [способный] / fähig ( śemb́əńd́i на всё / zu allem) (= isə̑lə̑ku M:Sučk). — (Vgl. tschuw. ¦uzə̑ ).

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uskoms ChrE E:Mar SŠant Jeg, uskums E:?Kad Kal [Hl] ― uskə̑ms ChrM M:P Kr везти, вести / fahren, führen, bringen, (auch:) [тянуть, тащить] / ziehen, schleppen. [suvt́eḿese͔] braga uskan E:Mar (1 236 ) In einem Siebe werde ich Dünnbier fahren.  moń kudov[‑]kardazov [usḱiḿim] E:Mar (1 8 ) Er schleppte mich zu seinem Heime, zu seinem Hofe. ińazoroś t́ejt́eŕenze͔ usḱiźe moŕa[‑]či͔ŕes E:Mar (2 87 ) Der Kaiser führte seine Tochter an das Meeresufer. ombot́ks t́ejt́eŕet usḱiḱ moŕa[‑]či͔ŕes mońeń koźejkaks E:Mar (2 88 ) Bringe deine andere Tochter an das Meeresufer, mir zur Gattin. pokš se͔d́ kunčkas usḱiźi E:Hl (1 78 ) [Er] schleppte sie mitten auf eine grosse Brücke. [ḱiä moĺi] ‒‒‒ alašasa uskə̑mə̑n M:Kr (IV 548 ) Wer kommt ‒‒‒ mich mit dem Pferde zu fahren? [ḿeźa·rda ṕikst́] tarftsa, ti͔ uskə̑ma·śt́ M:P (IV 853-4 ) Wenn ich am Seile rucke, dann zieht mich heraus!

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uska·j M:P [старинное мокш. личное имя] / ein alter moksch. Personenname.

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usḱića E:MKly Večk [возница, извозчик] / einer der fährt, Fuhrmann. araś v́iŕeń usḱićazo E:Večk Es gibt keinen, der den Wald fortfährt.

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usf M:P Čemb ?MdJurtk (< * uskf , abgeleitet von uskə̑ms ML 61 ) [воз, груз] / Fuhre, Last, Fuder. koza śiźi alašaća, eza iĺa·di͔ usftśä M:P (IV 698 ) Wo dein Pferd müde wird, da bleibt deine Fuhre (stehen). usft́ usksa·k M:P Du fährst die Fuhre.

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uskuma E:Kal [буксировка, буксирный / das Schleppen, Schlepp‑]. kuᵪ́ńe uskuma ḱisi͔st tajaskadi͔t́ (2 136 ) Die Schlangen auf ihrem Weg sind betäubt.

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* uskokšnoms E:Večk NSurk Gor (Frequ. zu uskoms ) [везти, вести] / jdn. fahren, führen, bringen. i kudov[‑]čiv, uᵪ, avakaj, si͔ń uskukšni͔ź E:Gor (VII 230 ) Sie fuhren sie, Mutter, nach Hause. bruslan[‑]ošov bojaroń ćorań uskukšni͔ź E:Večk (I 459 ) Der Bojarenjunge wurde nach der Stadt Buguruslan gebracht. uš ṕiśi bańas mat́ŕoń uskukšni͔ź E:NSurk (I 40 ) In eine heisse Sauna führten sie Matrjo.

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uskśems ChrE E:Mar SŠant, uskśemks E:VVr, uskśims E:Kad ― uskśəms M, * uskśəms (: uskśa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu uskoms , uskums , uskə̑ms ) возить, [водить] / jdn. fahren, führen; [вытягивать, таскать] / ziehen, schleppen. tońćit́ińt́ uskśiḱ paro tarkas ašče͔ḿe, a mońćit́ińt́ v́iŕ-avańeń usḱiḱ E:Mar (2 83 ) Die deinige führtest du an einen guten Ort, damit sie da verweile, die meinige aber hast du zu der Waldmutter geführt. ṕiĺǵenze͔ laŋksto son v́eĺt́amonzo ṕiŕanzo laŋks son uskśi E:SŠant (II 27 ) Er zieht die Decke von den Füssen über seinen Kopf. sarazś mə̑kə̑rsə̑nza šɯžä·ŕ uskśi, śä kuca kuli͔ uĺi M:P (IV 717 ) Trägt ein Huhn einen Strohhalm am Hintern, wird in diesem Hause einer sterben.

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uskśeź E:VVr: uskśeź ṕiĺkt jaḱi Sie geht trippelnd (eig.: die Füsse ziehend).

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uskśima E:Mar ― uskśəma M:P [втаскивание наверх] / das Hinaufziehen (E:Mar). v́ečḱiḱ ḱiŕakśńimańt́, da v́ečḱiḱ salasḱeń uskśimańt́! E:Mar (2 74 ) Liebe das Gleiten, aber liebe (auch) das Hinaufziehen des Schlittens! | narod-uskśəmat (Pl.) M:P (folkl.) [(возящие людей) корабли / (Menschen befördernde) Schiffe] (= sudna·t-krabĺäńat ). v́ed́ǵä jakamat narod[‑]uskśəmat (IV 388 ) Wasser-Fahrzeuge, Menschen fahrende (Schiffe).

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* uskśikšni͔ms E:Petr ― * uskśəkšńəms (: uskśakšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu uskśims , uskśəms ) [(порою) возить, вытягивать, таскать / (dann und wann) fahren, ziehen, schleppen usw.]. śe eŕkńeńeń śed́iḱiĺe [uskśikšni͔śt́] v́inas kuli͔jt́ E:Petr (VIII 242 ) In diese Teiche wurden in früheren Zeiten durch Schnaps Gestorbene gefahren.

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* uskśəvə̑ms (?  uskśuvə̑ms ) M:P Kr, uskśəvəms M:Pš (Refl.-Pass. zu uskśəms ) [ввозиться, тащиться] / eingefahren werden, geschleppt werden; [тащить] / schleppen (M:P Kr); связываться, волочиться / huren, ein liederliches Leben führen (M: Pš). šista t́ast uskśu M:P (IV 848 ) Mögen sie nicht (alle) in einem Tage weggefahren werden! [ḿeĺgan uskśuvə̑ĺʿt́ kaŕks-ṕeńäńä] M:Kr (IV 546 ) Die Enden meiner Bastschuhschnüre schleppten hinter mir her.

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* uskśəft́əms (: uskśaft́a·n , ‑i ) M:P (Fakt. zu uskśəms ).

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* uskśəfńəms (: uskśafńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu uskśəft́əms ).

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* uskovoms E:SŠant ― * uskə̑və̑ms (: uskə̑v́i ) M:P (Refl. zu uskoms , uskə̑ms ) [(мочь) везтись, (м.) тащиться] / gefahren, gezogen werden (können). iĺast uskoft a v́e rakšańe, a kafto rakšańe E:SŠant [Mögen sie nicht von éinem Pferde, nicht von zwei Pferden gefahren werden können].

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* uskə̑ftə̑ms (: uskafta·n , ‑i͔ ) M:P, usftə̑ms M (Kaus. zu uskə̑ms ).

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usfńəms M (Frequ. zu usftə̑ms ) [заставлять везти, з. тянуть] / fahren lassen, ziehen lassen. t́äńi mon usfńəń ṕŕä inzarav Heute liess ich mich mit fremden (gemieteten) Pferden nach Insar fahren.

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* usə̑ms (: usan ) M:Čemb Sučk MdJurtk [wohl anal. zu dem Verbal-N. usf (< uskf ) gebildet, vgl. lazf zu lazə̑ms ] [грузить] / beladen.

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uskula E:Atr Večk Is, usḱila E:Gor ― uskəla M:Ur (Nom. Pl. uskəla·t ) изобилие / Überfluss, Zuwachs; (из)лишний / überzählig, überflüssig. toń kudi͔ńeś usḱila E:Gor (VII 112 ) Dein Haus (blieb) überzählig. kona kudoś uskula, śe kudońt́e sovado E:Večk (II 230 ) Welches Haus überzählig ist, in das Haus tretet ein!

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uskuldams E:Večk, uskuldamks E:VVr ― əśkə̑lda·ms M:P, ə̑skə̑ldams ~ əskəlda·ms ~ əśkə̑ldams ~ ə̑skə̑ldams M:Pš [изобиловать] / Überfluss haben (E:VVr Večk); прибавиться / sich vermehren (M:P: so dass es reicht) (M:P Pš). sonᴣo paro-čize͔ uskuldaś E:Večk Er hat bis zum Überfluss Eigentum. moń švatańäńä ə̑skə̑lda·śt́ M:Pš Mein Vieh hat sich vermehrt.

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uskoldakšnoms [E:?Bug] (Frequ. zu uskoldams ) [прибавляться] / sich vermehren. vaj, uskoldakšnoś [moń] uĺim[‑]parom (V 144 ) Mein Hab und Gut wuchs bis zum Überfluss.

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uśkə̑ldavə̑ms M:Tamb [An] (Refl.-Pass. zu uśkə̑ldams ) прибавиться / sich vermehren. śorə̑ńä [?  uśkə̑lda·vśt́ ] M:An Mein Getreide hat sich vermehrt.

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* əśkə̑lda·ftə̑ms (: eśkə̑lda·ftan , ‑i͔ ) M:P, ə̑skə̑lda·ftə̑ms ~ əśkə̑lda·ftə̑ms M:Pš, uśkə̑lda·ftə̑ms M:Čemb (Kaus. zu əśkə̑lda·ms usw.) [приобретать, доставать (чтобы хватать)] / erwerben, beschaffen (so viel, dass es ausreicht) (M:P); [умножать] / vermehren (z.B. Getreide durch grössere Aussaat, durch Pachten von Land usw.) (M:Pš). śorə̑ńäźəń (~ śorə̑źəń ) ə̑skə̑lda·fti͔ńä M:Pš Ich vermehrte mein Getreide.

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uśkəldaftə̑və̑ms ~ * uśkə̑lda·ftə̑və̑ms M: Čemb (Refl.-Pass. zu uśkə̑lda·ftə̑ms ) [быть лишним, достаточным] / übrig sein, hinreichen. af uśkə̑lda·ftə̑v́i (ĺišnaj) śora Es gibt nicht zu viel Getreide (z.B. für das folgende Jahr).

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uskur : uskorco (Iness.) jakams E:Mar [ходить своеобразно (волоча ноги)] / eigenartig [schlurfend] gehen.

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uskuŕams FS 8 (E) E:Mar Večk SŠant Jeg ― uskəŕams FS 8 (M), uskəŕa·ms M:P Sučk Ur, uśkəŕams M:MdJurtk таскать / schleppen, schleifen; (M:MdJurtk:) [таскать за волосы] / an den Haaren ziehen. ḿejs ṕiĺǵeńt́ ese͔ uskuŕat E:SŠant Warum schlurfst du (schleifst du deine Füsse)? — [Vgl. tapams ; tap̀ardams : tapaŕams ; uskoms ].

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uskuŕakšnoms E:Mar Večk ― uskəŕa·kšńəms M:P (Frequ. zu uskuŕams , uskəŕa·ms ).

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uskuŕavoms E:Mar Večk ― * uśkəŕa·və̑ms M:MdJurtk (Refl.-Pass. zu uskuŕams , uśkəŕams ) вываляться / herumliegen, im Wege liegen (z.B. ein Kleidungsstück); (E:Mar Večk auch:) [плавать (по течению)] / mittreiben (in der Strömung); волочиться, [развратничать] / ein liederliches Leben führen, huren. kolmoće ḿeŕi: uskuŕavtanok, uskuŕavtanok E:Mar (2 67 ) Ein dritter sagt: wir treiben mit, wir treiben mit. soń od́o·žanda uśkəŕa·v́it́ puĺ bo·tmə̑va M:MdJurtk Seine (ausgezogene) Kleidung liegt im Staub herum.

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uskuŕavks E:Mar Večk [поношенное платье] / ein abgelegtes Kleidungsstück od. dgl., das immer wieder in die Hände kommt, herumliegt; [уличная девка, распутница] / Dirne, liederliches Frauenzimmer.

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uskuŕavkšnoms E:Mar (Frequ. zu uskuŕavoms ).

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uskə̑rdams M:Ur (Mom.) растаскать / auseinanderschleppen, wegschleppen.

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usla·ks M:Sel гагара / Art der Tauchvögel (Vogel mit langem u. spitzen Schnabel, gelblich, Hals rötlich, grösser als Ente [Colymbus]).

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usloj E:Mar Večk (Gen. E ‑iń ), usluj E:Ba способность / Fähigkeit; толк, разум / Verstand, Vernunft, Einsicht (E:Mar Ba); [вид, телосложение, фигура ( рост, лицо и манеры)] / Aussehen, Körperbau, Gestalt (Wuchs, Antlitz u. Manieren) (E:Večk). son toń uslojse͔ E:Večk [Er ähnelt dir in allem]. — Türk., vgl. kum. osm. uslu , tschuw. usla , (A) uslu .

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oslojt́eḿe E:Mar [неспособный, неинтеллигентный] / unfähig, unintelligent.

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usma ~ usma· (Nom. Pl. ‑t ) E:Kažl ― usma· M:Čemb [Temn] свисок / Haarlocken an der Schläfe (E:Kažl); [висок] / Schläfe (M:Čemb). usma·źä śäŕäd́i M:Čemb [Mir schmerzt die Schläfe]. vajsa vacə̑ńä gudŕav usmanzə̑n M:Temn (VIII 308 ) Sie beschmiert mit Butter ihre krausen Locken (ihr lockiges Haar).

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usmańä M:Temn (Dem. zu usma ) id. vajsa apak vat́t́ gudŕä usmańäś (VIII 282 ) Ohne dass sie sie mit Fett beschmiert, hat sie krause Locken am Ohre.

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ustav E:Mar VVr Večk Kozl Jeg ― ustav M:Sel корпус, внешность / Körper, Gestalt (E:Mar VVr Jeg M:Sel); [сустав / Gelenk (wohl von sustav beeinflusst)] (E:Večk Kozl). maz(e͔) ustav́iń [kańt́ĺićat] E:Mar (1 136 ) Schön erhebt sich ihr Körper [eig.: Sie sind Trägerinnen von schönen Aussehen]. čuvaš[‑]avań ustavso E:Jeg (1 108 ) [Es ist] von Gestalt [wie] eine Tschuwaschin. a loma·ń stanzo·[‑]usta·vzo E:VVr (II 399 ) Sein Körper ist nicht (wie) der Körper eines Menschen. śemb́(ä) usta·vstə̑nza M:Sel (IV 767 ) Aus seiner ganzen Gestalt. śiźǵeḿeń śiśem ustavstonᴣo E:Kozl (III 152 ) Aus den siebenundsiebzig Gelenken. — Russ. уста́в .

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ustavńe E:Večk (Dem. zu ustav ) [корпус, тело] / Körper, Leib. ĺeb́ed́eń mazi͔ ustavńet́ (II 240 ) Schöne Schwanenleiber!

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ustavna E:Mar VVr ― ustavnaj M:Vert [приличный, порядочный] / tüchtig, ordentlich; [статный] / stattlich (z.B. lomań Mensch). ustavnat bapkat śt́avt́ńekšni͔ń E:VVr (II 349 ) Ich richtete Hocken [in regelmässigen Reihen] auf. vad́ šarftka, šarftka oᵪńu ustavnaj roŋkćäń M:Vert Wende dich um, wende dich um, (und zeige mir) deinen stattlichen Körper! — [Russ. уста́вный ].

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ustavnasto E:Mar (Adv.) [порядочно] / ordentlich. — [Russ. уста́вно ].

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uśerdnasto E:Mar [Adv.] [усердно] / inständig, eifrig. — [Russ. усе́рдно ].

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uśf́ E:Nask ― uźf́ M:P Sel (Gen. ‑əń , Abl. ‑tä ) [рогатина] / Bärenspiess (Spitze ung. sechs Zoll, Stab drei Arschin [Ellen] lang). | uźf́-ńä·ŕ ~ uźf́-ńäŕ M:P [остроносый] / spitzschnabelig; [рыло, морда] / Schnauze (= śuvś ńeŕ E:Mar, śuvuń ńeŕ E:Ba).

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uś̀ija ChrE, uśija E:Mar Večk NSurk (Gen. E:Mar uśijäń ), uśt́i·ja E:Ba [Gol] остров / Insel (ChrE E:Večk Gol); устье / Flussmündung (E:Mar); мыс / Landzunge (E:Ba). son eŕi[‑]ašti͔ di͔ń uśijaso, di͔ń uśijaso, [di͔ń] uśija-ugolco E:NSurk (I 92 ) Er lebt und weilt auf einer Insel, auf einer Insel, in einem Inselwinkel. | ḱi-uśt́jä M:Čemb [перекрёсток] / Wegscheide. | moŕa-uśija E:Večk, moŕa-uśt́i·ja E:Gol [морской остров] / Meeresinsel. toń alašat moŕań tombaĺe, moŕań tombaĺe, moŕa[‑]uśijaso E:Večk (I 27 ) Deine Pferde sind jenseits des Meeres, jenseits des Meeres, auf einer Meeresinsel. va·lǵä moŕa-uśt́i·jas E:Gol (VII 386 ) Er lässt sich auf einer Meeresinsel nieder. | v́ed́-uśija E:Is [остров] / Insel. — [Russ. устье ].

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uśipa·ĺna M:P ([?] Gen. ‑ń ), * uśipa·ĺńä [M:Mam] часовня / Kapelle. [uśipa·ĺnav] [ ‑ĺńav ] putśt kula[‑]lomań M:Mam (IV 890 ) Ein gestorbener Mensch wurde in die Kapelle gebracht. — Russ. усыпа́льня .

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uśḱe E:Mar Atr VVr Večk Is SŠant, uśḱä· E:Ba (Nom. Pl. uśḱ ), v́iśḱä E:Kažl (Nom. Pl. v́iśkt ) ― uśḱä M:Čemb Alk Sel Sučk Ur (Nom. Pl. M:Čemb uśkt́ , M:Ur uśḱət ), usḱä ~ uśkä (Gen. uśḱen , Abl. uśkta ~ uśḱedä , Nom. Pl. uśkt ) M:P проволока / Draht, (M:P auch, M:Čemb Ur:) [цепь] / Kette (M:P: Kette aus Messing, an der man z.B. ein Kreuz am Halse trägt; M:Čemb: z.B. Uhrkette; [Pl.] grosse Kette, Fesseln (z.B. des Pferdes, des Hundes); E:Ba: Angelschnur; das aus Rosshaaren gemachte Ende der Kinderpeitsche [damit sie besser knallt]). uśkse͔ tapardań kanᴣ̌amot E:Mar (2 104,107 ) Mit drahtumwickelten Kniekehlen. | čast-uśḱä M:Pš [цепочка часов] / Uhrkette. | uśḱe-pulo E:VVr [тонкохвостное животное] / “Drahtschwanz”, drahtschwänzig, ein Tier, dessen Schwanz dünn wie Draht ist. uśḱe·[‑]pulo· vazi͔·ńesk (III 306 ) Ein Kalb mit einem Schweif wie Draht.

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uśḱeń E:Mar SŠant [проволочный] / aus Metalldraht. [kaŕt́ńeńe] kadan, ravž ava, uśḱeń kaŕkst E:SŠant (I 258 ) Ich lasse (dir), schwarzbraunes Weib, Drahtschnuren an den Bastschuhen.

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uśḱińe E:Mar (Dem. zu uśḱe ) [проволочка] / Draht. ṕiže͔ń uśḱińet́ toń kaŕkse͔t́ (1 206 ) Drähte von Metall [? Kupfer sind] deine Bastschuhschnüre.

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* uśkəńä· (: uśḱeńä· ) M:P (Dem. zu uśḱä ) id.

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uśkas E:Mar Atr Večk Is SŠant, uśka·s E:Ba, uśka·z [E:?Jeg], uśkaks E:VVr ― uśka·s M:Sučk, uśḱaz M:MdJurtk вид пырея / eine Queckenart (= puŕe·j M:Pš); (E:Mar:) пырей / Quecke (Triticum repens). | uśkaz-t́ikše E:Mar, uśkaz-t́ikše ( ‑d́ikše ) E:Večk, v́iśka·s-t́i·kšä E:Kad пырей / Quecke. ḿeĺganᴣo pańi uśkaz[‑]t́ikšeze͔ E:Večk (II 32 ) Danach kommt der Hundsweizen.

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uśkasḱe E:Mar (Dem. zu uśkas ) id.

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uśkazi͔jams E:Večk ― uśka·zə̑jams M:Sučk [обрасти пыреем] / mit Quecke bewachsen werden.

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uśkənda·ms M:Pš, uśḱednda·ms M:Sel [запутываться] / sich verfitzen (M:Pš); [вертеться (вдвойне натянутый шнур)] / sich drehen (zweifach, eine gespannte Schnur) (M:Sel). śuŕəś uśkənda·ś M:Pš Das Garn hat sich verfitzt.

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uśkənda·f M:Pš [запутывание, узел] / Verfitzung.

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uśḱeŕej E:Mar VVr, uśḱiŕe·j ~ uśḱiŕi·j E:Ba, uśḱiŕaj E:Večk Is SŠant ― uśkəŕe·j ~ uśḱeŕe·j (Gen. ‑en ) ~ v́esḱeŕe·j (Gen. ‑en ) M:P, uśkəŕe·j M:Pš Ur, vəśkəŕe·j M:Alk, uśḱiŕi M:MdJurtk, ?  ḱiśkəŕe·j ~ kśkəŕe·j M:Sučk трясогузка / Bachstelze, (E:Ba Večk M:Pš auch, M:Ur:) иволга / Goldamsel (Oriolus galbula), (M:P auch:) [кулик-перевозчик] / Strandläufer (verm.); (E:Is:) ледокол / Eishauer (? irgendein Vogel). omboćeń ĺemze͔ [či͔ńeḿeń] uśḱeŕej E:Mar (1 68 ) Das andere (Junge) des Marders heisst Bachstelze. [t́aftańä, salato·jeń karʿtańä, uśḱeŕe·jeń śäŕʿḱäńä] M (IV 678 ) Auf diese Weise, eine goldene Karte, ein Bachstelzenbein.

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uśḱeŕejńe E:Mar (Dem. zu uśḱeŕej ) [трясогузочка] / Bachstelze. ńej uśḱeŕejńe kukuškań andi͔źe (1 68 ) [Nun] ernährte die Bachstelze den Kuckuck.

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1 * uśkəŕa·ms (: uśḱeŕa·n , ‑ä·j ) M:P марать / beschmutzen, besudeln (z.B. od panar ein neues Hemd).

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* uśkəŕakšńəms (: uśḱeŕa·kšńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu uśkəŕa·ms ) id.

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* uśkəŕa·vəms (: uśḱeŕa·vi ) M:P (Refl.-Pass. zu uśkəŕa·ms ) [пачкаться, мараться] / beschmutzt werden, besudelt werden.

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uśt́a E:Vez [женское имя, Устя / ein Frauenname]. vaj, šačumado ivanoń uśt́a v́ejḱińe (I 176 ) Als einziges (Kind) war Ivans Ustjuscha geboren. — [Russ. Устя (Dem. zu Ӱсти́на, Усти́нья )].

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uśt́uša E:Vez [женское имя, Устюша] / ein Frauenname, Ustjuscha. — [Russ. Устю́ша (Dem. zu Ӱсти́на, Усти́нья )].

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uš ~ už ChrE, uš E:Mar Kal Kažl Jeg [уже] / schon; (mit Neg.) [ещё не] / noch nicht; [весьма] / gar; [так, ведь, ну] / ja, nun; [так, так уж] / so, so sehr [in der Volksd. meist nur ein Füllwort]. alkuks, saś kudov, ḱiskanzo uš kudosot E:Mar (2 121 ) Wirklich, er kam nach Hause, seine Hunde sind schon zu Hause. a uš, v́eŕǵes[‑]sazorne͔m, iĺa ḱevkśńejak! E:Mar (2 101 ) Ach, Schwesterchen Wolf, frage gar nicht einmal! uš kolmo ĺeĺeń mon v́e sazorne͔ E:Mar (1 28 ) Ich bin ja das einzige Schwesterchen dreier Brüder. uš ravžo ṕeĺiś [vasti͔ḿim] E:Mar (1 8 ) Nun, die schwarze Wolke begegnete mir. uš mońćiń polam kov t́ejca E:Mar (1 56 ) Aber wo lasse ich meine eigene Gattin? uš ad́adojak bazarov E:Mar (1 52 ) Wohlan, kommt zum Bazar. uš avaŕd́i, uš avaŕd́i! E:Mar (2 88 ) Es weint so sehr, es weint so sehr! si͔ń uš d́iv́it́, si͔ń d́iv́it́! E:Mar (2 107 ) Sie verwundern sich so, sie verwundern sich so! uš kozoń kazań strojati͔ E:Mar (1 44 ) Wo baut sich Kazanj auf? uš pokš pakśasońt́ da ńej pokš guboŕ E:Jeg (1 94 ) Auf dem grossen Felde ist ein grosser Hügel. — Russ. уж .

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ušakstə̑ms M:Ur [пыхтеть, стонать, вздохнуть] / pusten, stöhnen, aufseufzen.

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ušaksńəms M:Ur (Iter. zu ušakstə̑ms ) [(много раз) дышать, стонать, вздыхать] / (mehrmals) hauchen, stöhnen, seufzen.

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ušańt́ems E:[?Bug] Večk, ušä·ńd́ims E:Ba [овладевать, захватывать] / jdn. überkommen, sich jds. bemächtigen (vom Schlaf), (E:Ba auch:) уснуть / einschlafen. ušańt́iźe uduma E:[?Bug] (V 434 ) Er warf sich zum Schlafen hin. son kuru·k ušä·ńd́ä E:Ba Er wird bald einschlafen. udu·maś ušä·ńd́iźä E:Ba Die Schläfrigkeit überkam ihn.

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ušańt́ekšne͔ms E:Večk (Frequ. zu ušańt́ems ) id.

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uša·rdə̑ms M:P Čemb Sel Ur [подходить, подобать] / passen, sich (ge)ziemen, sich gebühren. mod́ińä af uša·rdi͔ śävə̑ms śä śt́iŕt́ əŕva·ks M:P Es ziemt mir nicht, sie zur Frau zu nehmen (weil wir Verwandte sind; in einem anderen Falle wird das Wort nicht gebraucht). uša·rdi͔ stańä M:Čemb So mag es sein. mon, uša·rdi͔, vandi͔ moĺan bazaru M:Čemb Ich gehe vermutlich morgen auf den Basar. korʿtaj eśt́einza uša·rdə̑ĺ samə̑ts M:Sel (IV 818 ) [Sie] spricht zu sich selbst: “Er sollte (schon) kommen”.

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ušat E:Gor Večk, [?]  ušat́ E:Mar ― ošat M:Kiš [ушат] / Zuber. kolmo ušat [v́äd́ńe] kant E:Gor (VII 224 ) Trage drei Zuber Wasser (dahin). mon vardžakstə̑ń, ə̑ŕv́äńäźä, ošatə̑rška, ošatə̑rška, ə̑ŕv́äńäźä, gobatə̑rška (VIII 420 ) Ich habe einen Blick geworfen, meine Schwiegertochter, (deine Fotze war gross) wie ein Zuber, gross wie ein Zuber, meine Schwiegertochter, gross wie ein Riese. — [Russ. уша́т ].

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ušat́ńik E:Mar, šet́ńi·ḱ E:Kad ― šät́ńək (~ šätńek , Abl. ‑tä , Pl. ‑t ) M:P, šät́ńəḱ M:Pš Alk, šät́ńək M:Čemb ушат / Zuber (etwa vier Eimer fassend). ṕiźemś šät́ńeksa vali͔ M:P Der Regen strömt (wie) aus Zubern (gegossen). ḱəŕʿćä· jotksa pə̑ka· kańńišt́. – šät́ńəḱś M (IV 631 ) Mit einer Tragstange wird ein Ochse getragen. – Der Zuber. [pə̑ka·ń ḱeĺišt śeĺḿenzə̑n], kaft [ṕäĺd́ä v́ät́ńesaź. – šät́ńekś] M (IV 663 ) Ein Ochse hat breite Augen, er wird von beiden Seiten geführt. – Der Zuber. — [? Russ. уша́тик ].

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* šät́ńəḱəńä (: šätńeḱeńä ) M:P (Dem. zu šät́ńək ) id.

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ušä· M:P (Gen. ‑ń ) [стройный, долговязый (лишь о человеке)] / schlank, aufgeschossen (nur vom Menschen); [высокий грубиян] / langer Rekel. | ušä·ń t́išä M:Čemb (bot.) [какое-то растение] / irgendeine Pflanze.

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ušä·ńä M:P (Dem. zu ušä· ) id. totmak mə̑kə̑r ušä·ńä, kurksə̑nza ružjä·ńä. – ṕešś (IV 682 ) Ein Dünnes mit dickem Hintern, in seinem Munde ein Gewehr. – Der Kienspanhalter.

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uškə̑r ML 116 (M) M:Sp гашник, [шнурок для завязывания брюк] / Schnur zum Festbinden der Hosen. | poŋks-uškə̑r M:Sel, poŋks-v́ičkə̑r M:Čemb id.

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uškᴉ͐rks E:Kažl id.

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ušma E:Gor полк / Regiment; [толпа, орда] / Schar, Horde; [труппа, армия] / Truppe, Heer. | nogaj-ušma E:Gor Ba ногайский полк / Nogajerhorde (E:Ba); Par.-Wort zu guban-polkḱe Gubanerhaufen, ‑schar (E:Gor). guban[‑]polkḱe, äŕźäń ćora, ḱäṕet́eć, nogaj[‑]ušma, äŕźäń aĺa, si͔rgatoć E:Gor (VII 230 ) Eine Gubanerhorde, junger Ersäne, ist herangerückt, eine Nogajerschar, junger Ersäne, ist herangezogen. nogaj-ušmuń polk sovaś E:Ba (VII 406 ) Eine Nogajerhorde ist hereingetreten. nogaj-ušma saiḿiḿ E:Ba (VII 408 ) Eine Nogajerhorde hat mich festgenommen.

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‑ušńika : kaŕ-ušńika E:Atr [язычок лаптя] / Bastschuhlasche. zolota-v́ec navaź kaŕ-ušńikanzo (I 327 ) Mit Goldwasser gefärbt sind ihre Bastschuhlaschen. — [Russ. ушни́к ].

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ušo E:[Mar] Večk ― uša M:P (Gen. ušə̑ń ) [наружность] / äussere Seite, äusserer Raum, das ausserhalb Gelegene; погода / Wetter. ušoś ńej ekše E:[Mar] Večk Das Wetter ist jetzt kalt. ušə̑ś polaftś M:P Das Wetter hat sich verändert. ušəś kandi͔ M:P Es ist Schneegestöber. | ušo boka E:Mar [? наружная сторона / ? Aussenseite]. | ušo jonks E:Večk [наружная сторона] / Aussenseite. | ušo jondo E:Večk [извне / von aussen her]. | ušo ṕeĺd́e E:Večk [извне] / von aussen. | ušo purnavtḱe E:VVr (Dem.) наружный убор / Aussehen, (äusserliche) Ausstattung. koda·mo ušo·-purna·vtḱet́ (II 343 ) Wie bist du ausgestattet? | uša šiŕä M [наружная сторона] / äussere Seite.

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ušoso E:Mar ― ušə̑sa M (Iness.) [снаружи] / draussen, ausserhalb. mukorozo ušoso E:Mar (2 47 ) Sein Hinterer ist draussen. bojar[‑]avaś kudoso, oža[‑]ṕenze͔ ušoso. – matkaś E:Mar (2 27 ) Die Bojarin ist im Hause, ihre Ärmelenden sind draussen. – Der Querbalken unter dem Dache. son v́eĺ ušoso eŕi E:Mar Er lebt ausserhalb des Dorfes.

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ušosto E:Mar Večk ― ušə̑sta M (El.) [извне] / von aussen.

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ušos E:Mar Večk (Ill.) [наружу] / nach draussen (hin). [ori͔ś] sovaś utomos, sumkanzo kadi͔źe ušos. – papaś E:Mar (2 48 ) Der Dieb trat in den Speicher hinein, seinen Ranzen liess er draussen. – Das männliche Glied. ušos [kadovśt́] bojar-avań pot́enᴣe͔ E:Večk (I 144 ) Entblösst [eig.: draussen] blieben der Bojarin Brüste.

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uš̀ov ~ uš̀oŋ ChrE, ušov E:Mar Večk, ušoŋ E:Atr, ušow E:Kal ― uš̀u ChrM, ušu M:Sel [Lat.] [наружу] / nach der Aussenseite hin, aus, hinaus, heraus. moń kadofti͔ka v́it́ ḱed́em ušoŋ E:Atr (I 140 ) Lass meine rechte Hand ausserhalb [des Grabes] bleiben! [ĺiśś] f́iga·r tsaŕe·v́it́śəń mamats ušu M:Sel (IV 813 ) Die Mutter des Figar Tsarevits ging hinaus. ṕiŕe ušov E:Mar Ausserhalb der Darrenumzäunung hin. tui orta ušov E:Večk Er begibt sich zum Tor hinaus, ausserhalb des Tores hin.

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ušova E:[Mar] ― ušə̑va M (Prol.) [(двигаясь) снаружи, по улице] / aussen entlang.

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ušodoms E:Mar Kad, ušu·dums E:Ba, * uši͔d́ᴉms E:Kažl ― * ušə̑də̑ms (: ušə̑da·n , ‑i͔ ) M:P, ušədə̑ms M:Čemb, ušə̑də̑ms M: Sučk [Mam] Temn Bar начать / anfangen, beginnen. son jam[‑]vakant apak uši͔d́ boki͔t́ koda v́äĺufcaz äś čiŕᴉzᴉ͐nza E:Kažl (2 150 ) Er wendet geschwind die unberührte Seite der Grütze zu sich. af koź [aĺäń] kapa ušə̑də̑ń M:[Mam] (IV 552 ) Ich habe nicht den Schober eines reichen Mannes (aufzufressen) begonnen. ušə̑ć uĺćav jakama M:Bar (VIII 310 ) Sie begann auf die Strasse zu gehen.

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(‑)ušudi͔j ~ (‑)ušədi͔ E ― (-)ušə̑di͔ M [начинатель / Anfänger, Beginner]. | kalm(a)-ušudi͔j E:Sar Tel, kalmə̑ń ušədi͔ E:Nask ― kalmə̑ń ušə̑di͔ M:Sučk [похороненный первым на кладбище / “Beginner” (= der erste Begrabene) des Friedhofes]. kalma·-u·šudi͔j, iĺi·ḿ[‑]pokšt́ä·j E:Tel (VII 382 ) Beginner (Begründer) des Grabes, Ilim, Grossvater! kalmə̑ń ušə̑di͔ anna-baba M:Sučk Begründerin des Friedhofes, Grossmutter Anna! | vajǵäĺ-ušədi͔ ~ vajǵäĺ-ušə̑di͔ ~ vajǵeĺ-ušə̑di͔ M:P [зачинательница причитания] / “Stimmengeberin”, Frau (gew. Brudersfrau der Braut), die, wenn die Braut zu klagen beginnt, das erste Klagelied anstimmt, in das die Braut dann einstimmt u. das sie allein fortsetzt.

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ušodmo E:Kad ― ušə̑də̑ma· M:P (Gen. ‑ń ) [начало, происхождение, основание] / Anfang, Ursprung, Fundament (E:Kad); [начало] / Anfang (M:P). | kotf-ušə̑də̑ma· M:P [первой сотканная часть ткани] / der zuerst gewobene Teil eines Gewebes.

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ušotks E:Mar Večk, ušu·tks E:Ba ― ušə̑tks M:P Čemb Sučk [начало] / Anfang.

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* ušə̑tkšńəms (: ušə̑tkšńa·n , ‑i ) M:P [Mam] (Frequ. zu ušə̑də̑ms ) [начинать] / anfangen. [t́ä vajǵeĺńät́ ašińä ušə̑tkšńä] [M:Mam] (IV 545 ) Diese Stimme habe ich nie erhoben.

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ušoĺems E:Mar (Frequ. zu ušodoms ).

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ušodovoms E:Mar (Refl.-Pass. zu ušodoms ) [начаться] / anfangen (intr.).

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ušodovtoms E:Mar (Kaus. zu ušodoms ).

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* ušə̑ptə̑ms (: ušə̑pta·n , ‑i͔ ) M:P, ušə̑ptə̑ms M:Čemb (Kaus. zu einem unbel. Verb * ušə̑mə̑ms ) [начинать] / anfangen.

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? * ušəpfńəms (: ušə̑pfńa·n , ‑i ) [wohl ušəpńəms zu lesen] M:P (Frequ. zu ušə̑ptə̑ms ) [начинать] / anfangen.

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* ušəpńəkšńəms (: ušə̑pńakšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu ušəpńəms ) [начинать] / anfangen.

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ušu·ndums E:Ba начать / anfangen, beginnen.

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ušu·ńd́ńims E:Ba (Frequ. zu ušu·ndums ).

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1 uštoms ChrE E:Mar Kad Večk [Gor MKly NSurk], uštomks E:VVr, uštu·ms E:Ba ― uštə̑ms ChrM M:P MdJurtk [Kars] [топить, затопить] / heizen, einheizen. sazorozo tuś bańa uštomo. ušti͔źe i javavti͔źe E:Mar (2 122 ) Die [Seine] Schwester ging, die Badestube zu heizen. Sie heizte sie und heizte sie fertig. uštat́, uŕkaj, pśi bańa E:Gor (VII 224 ) (Sei so gut und) heize, Schwägerin, die heisse Sauna ein. vaj akac ušti͔ ĺäḿb́ä bańäńä M:Kars (IV 377 ) Seine [ältere] Schwester heizt die warme Sauna.

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uštuma E:Mar (Gen. ‑ń ), uš́tuma E:Kažl, uštomo E:Večk [печь] / Ofen, (E:Mar Kažl auch:) [полная печь] / einen Ofen voll. uštumaso jam araś E:Mar (1 126 ) In dem Ofen gibt es keine Kohlsuppe. v́eŕeze͔ araś, a sońć ĺemb́e. – uštumaś E:Mar (2 69 ) Es hat kein Blut, aber jedoch ist es warm. – Der Ofen. uštuma ṕŕaka kat́a pańekšne͔ś E:Mar (1 30 ) Einen Ofen voll Piroggen buk Katja. | uštə̑m a·lga M:P (Term. techn.) [во время топки (избы)] / während des Heizens (der Stube, um 8-9 Uhr am Morgen). uštə̑m alga jarʿtsań M Ich ass zur Zeit des Ofenheizens. uštə̑m alga rabo·tamsta (IV 780 ) Bei der Arbeit während die Stube geheizt wurde. | uštum-alks E:Mar [место под печью] / Raum unter dem Ofen. | uštuma-iḱeĺks E:Mar [часть комнаты между печным устьем и противолежащей стеной] / Stubenteil zwischen der Ofenmündung u. der Wand gegenüber. | uštumań ḱiŕd́i E:Mar [дух-покровитель печи / Schutzgeist des Ofens]. | uštuma-kurgo E:Mar чело / Stelle oberhalb des Ofenloches, Ofenloch. ṕiĺenze͔ araśt́, ṕiĺǵenze͔ araśt́, śeĺḿenze͔jak araśt́. – uštuma[‑]kurgoś (2 50 ) Es hat keine Ohren, es hat keine Füsse, noch hat es Augen. – Die Ofenöffnung. | uštum-laŋga E:Večk [время топки печи] / Zeit des Ofenheizens. | uštumań nardamo-poḿila E:Mar [печное помело / Ofenwisch]. uštumaso ovto ḱišči͔. – uštumań nardamo[‑]poḿiĺaś (2 65 ) In dem Ofen tanzt ein Bär. – Der Ofenquast. | uštuma-udalks E:Mar [место за печкой] / Raum hinter dem Ofen. | uštuma-vaŕa E:Mar [устье печи] / Ofenöffnung; [отверстие печи в курной избе] / Ofenloch, wodurch der Rauch aus dem Ofen in die Rauchstube kommt.

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* uštə̑mńä· M:Vert (Dem. zu uštə̑m ) [топка] / das Heizen. kə̑rža·s[‑]lamə̑s, kud[‑]uštə̑mńa·s (IV 117 ) Eine Weile, bis zum Heizen der Stube.

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* uštokšnoms E:MKly NSurk (Frequ. zu uštoms ) [топить, затапливать] / heizen, einheizen. uštokšnoś eŕźań t́śora pśi bańa E:MKly (VII 20 ) Der junge Ersäne heizte die heisse Sauna ein.

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* ušĺems E:MKly (Frequ. zu uštoms ) [топить] / heizen. šač́iń, kasi͔ń, eźiń ušĺe pśi bańa (VII 20 ) Ich bin geboren und aufgewachsen, und habe (doch) keine heisse Sauna geheizt.

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ušńems E:Mar Večk Vez [Kozl], ušńemks E:VVr ― * ušńəms (: ušńa·n , ‑i ) M:P, ušńəms M:Kr MdJurtk (Frequ. zu uštoms usw.). kavto mari͔ń ašt́ińeń ušńeśt́ ṕiśi bańińe E:VVr Meine zwei Begleiterinnen heizten ein heisses Saunabad. ušńeś eŕumań babazo ṕiśi bańińe E:Vez (I 403 ) Eremejs Weib heizte die heisse Sauna. son [śiśem] šit [ušńi kšńiń] pańa M:[Mam] (IV 873 ) Sie hat schon sieben Tage eine eiserne Sauna geheizt.

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ušńi M:Sel [истопник] / Heizer. kudń ušńiets (IV 808 ) (Er hat) eine Heizerin des Hauses.

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ušńəfḱä M:Cjatn (Dem. zu * ušńəf ‘geheizt’) [что топится] / was geheizt wird. ḱizə̑ń pśi marʿta kudə̑c ušńəfḱä (IV 311 ) Sein Haus (wird) mit der Hitze des Sommers geheizt.

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* ušńəkšńəms (: ušńakšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu ušńəms ) [топить (порою) / (dann und wann) heizen].

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* ušńəft́əms (: ušńafta·n , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu ušńəms ) [(часто) заставлять топить / (oft) heizen lassen].

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* uštovoms E:Mar ― ? * uštuvə̑ms M, uštə̑və̑ms M:MdJurtk (Refl.-Pass. zu uštoms usw.) [(мочь) протопиться] / (fertig) geheizt werden (können).

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* uštoftoms E:MKly, uštovtoms E:SŠant [?Bug] ― * uštftə̑ms (: uštfta·n , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu uštoms ). ti͔ń uštoftodo da ṕiśi bańa E:MKly (VII 22 ) Lasst ein heisses Saunabad heizen. ṕiśi bańa uštovti͔ [E:?Bug] (V 512 ) Sie lässt eine heisse Sauna heizen.

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2 uštoms E:Mar Gor Večk ― uštə̑ms M:Pš MdJurtk упасть (и шею сломить) / (nieder)fallen, hinabfallen, herabfallen (u. dabei das Genick brechen) (E:Mar Gor Večk); [ударить, нанести удар (кулаком, палкой)] / schlagen, einen Hieb versetzen (mit der Faust, mit dem Stock) (M:Pš); [бросить, кинуть] / werfen, schleudern (etw. gegen einen nahen Gegenstand) (M:MdJurtk). son kurok ušči͔ [E:?Večk] Er wird bald herunterfallen. mon soń pajd́əksa ušti͔ńä ṕŕät́i [M:Pš] Ich schlug ihm mit einem Stock an den Kopf. ušk ḱeu̯-śt́enas M:MdJurtk [Schleudere gegen das Mauerwerk!].

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uštńems E:[?Večk ?Mar], uštńe·ms E:Mar ― ušńəms M:Pš MdJurtk (Frequ. zu uštoms usw.) id.

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uštoftoms E:Večk (Kaus. zu uštoms ) [заставить упасть] / fallen lassen. iĺamak uštoft Lass mich nicht fallen!

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* uštə̑·və̑ms M:MdJurtk (Refl.-Pass. zu uštə̑ms ) ошибиться / sich (an etw.) stossen; [пораниться] / sich verletzen. mastə̑r vaks mon uštə̑·və̑ń Ich schlug zu Boden.

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ută M:P [Mam] (Nom. Pl. utt ) берлога / Bärenhöhle, Bärenlager. praś oftə̑ń utə̑s [M:Mam] (IV 868 ) Sie fiel in ein Bärenlager. [ńäiźä]: po·p-avaś utə̑sa M:[Mam] (IV 868 ) Er sah, dass des Popen Frau im Lager war.

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utə̑ńä· M:P (Dem.) id.

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utə̑r M:Sel Sp накануне / am Vorabend, einen Tag vor etw.; против, навстречу / gegen, entgegen. utə̑rə̑zə̑n M:Sel (Ill.) Mir entgegen. vaśət́ś utə̑rə̑znza ĺii narmə̑ń [M:Sel] (IV 20 ) (Da) kam ihm ein fliegender Vogel entgegen. son saś kudu ńed́əĺäši utə̑ru M:Sel Er kam nach Hause am Sonnabend, gegen Sonntag. son saj kudu roštuwa utə̑ru (= karša M:Ins) M:Sel [Er kommt nach Hause gegen Weihnachten]. mon vaśkan utə̑rə̑sə̑nza M:Sel (Iness.) [Ich lebe (müssig) bei ihm].

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* utə̑rćək M:Sel Sp (Adv.) [(на)против, друг против друга] / entgegen, gegenüber, gegeneinander. kodak saśt́ utə̑rtśəḱ, oftś t́einza śukə̑ńä·ś M:Sel (IV 807 ) Als sie einander entgegenkamen, verneigte sich der Bär vor ihr. vaśət́śt́ utə̑rt́śəḱ M:Sel (IV 835 ) Und sie kamen einander entgegen. — [Türk.; s. TLM, Nr.193].

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1 utka ChrE E:Mar VVr Večk ― utka M:Čemb [утка] / Ente (M:Čemb: [дикая утка] / Wildente). utkaś moŕaso, pulozo b́eŕok laŋkso. – ḱeče͔ś E:Mar (2 65 ) Die Ente ist im Meere, ihr Schwanz auf dem Strande. – Die Schöpfkelle. | čiŕ utka ~ ćiŕ utka E:Is, ćiŕ utka E:NSurk чирок / Kriechente, Krickente (klein, schwärzlich) (E:Is); [вид очень маленьких уток] / eine sehr kleine Entenart (E:NSurk). | v́id́em utka E:Mar, id́im utka E:Večk Ba [дикая утка] / Wildente. | id́i·mka utka E:Ba id. | pakśa-utka E:Atr id. | utka-ĺevks ChrE E:Večk [утёнок] / junge Ente. | utkań stada E [стая уток] / Entenschar. | v́iŕ-utka E:VVr ― v́iŕ-u·tka M [дикая утка] / Wildente. — Russ. утка .

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utḱińe E:Mar (Dem. zu utka ) [уточка] / Entlein. a lamos ašče͔śt́[‑t́ejśt́], saś utḱińe[‑]bratost (2 116 ) Sie lebten so einige Zeit, da kam ihr Bruder Entelein. | ava-utḱińe E:VVr [уточка-самка] / Entenweibchen. | ćiŕ utḱińe E:NSurk [чирок] / Kriechente, Krickente.

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2 utka M:P Pš (Gen. M:P utkə̑ń , Abl. utkta , Nom. Pl. utkt ) [верхний слой липовой коры] / die oberste Schicht der Lindenrinde (M:P: nach dem Rösten; am Baum: sud ; die als ganzes abgelöste Lindenrinde [ ḱär ] wird in zwei Teile geschnitten, der untere wird als Material für Körbe usw. verwendet, der obere wird geröstet, u. daraus erhält man Bastmatten u. dgl., nachdem die oberste Rindenschicht [ utka ] abgerissen worden ist). sə̑rʿka·ś [v́ii puŕä, ńä utkńeń ḱeṕed́eźeń] [M:P] (IV 770 ) Es hat sich ein heftiger Sturm erhoben und diesen Abfall in die Höhe getragen. | ĺeŋg-utkă M:Čemb, ĺeŋǵä-utkə̑ ~ ĺeŋg-utka M:Sel полусина / die grobe Rindenschicht einer jungen Linde, obere Schicht des Lindenbastes (die beim Flechten der Bastschuhe abgetrennt u. als Abfall weggeworfen od. für Gürtel gebraucht wird). | ĺevəš-utkə̑‑ ~ ĺev́eš-u·tkă M:P =  utka. v́ed́[‑]tə̑rva·sa śiŕ [at́äń] aksə̑rkst laṕijəft. – ĺev́əš-utkńä (IV 685 ) Am Ufer des Wassers Speichel eines Alten hingespuckt. – Die äusseren Schichten der Lindenrinde. [eńäv́e·d́eń] tə̑rva·sa, naksada [ĺev́eš]-utkt (IV 770 ) Am Rande des grossen Wassers (gibt es) verfaulten Lindenrindeabfall. — [Vgl. balutko ; 1 jotka ; 2 lutko ].

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utkə̑ńä· M:P (Dem. zu utkă ) id. | ĺeŋg-utkəńä M:Sel = ĺeŋg-utkă (oben).

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utkodoms E:Is, utkudums ~ utku·dums E:Kad, utkod́ems E:SŠant, v́it́ḱed́ems E:Večk, v́it́ḱi·d́ims E:Ba ― utkə̑də̑ms ~ utkə̑d́əms M:Čemb, utkə̑də̑ms M:An, və̑tkə̑də̑ms M:Pš Ur снимать полусину / (einen Baum, eine junge Linde) abschälen (E:Kad M:Čemb An); “карапчить”, [стянуть, воровать, красть] / mausen, stibitzen, stehlen (E:Is Kad SŠant Večk Ba M:Ur); [таскать кого-н. за волосы] / jdn. an den Haaren ziehen, zausen (M:Pš). mon ĺeŋǵät́ utkə̑d́ijä M:Čemb Ich schälte den Lindenbast ab. pŕä-ponada və̑tkə̑t́t́ä M:Pš Ich werde dir das Haar zausen.

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v́it́ḱeĺems E:Večk, v́it́ḱi·ĺims E:Ba (Iter. zu v́it́ḱed́ems , v́it́ḱi·d́ims ) id.

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utlə̑k M:P Pš Čemb [угол] / Ecke, Winkel; [способ, трюк, происки] / Mittel, Trick, Ränke. v́eśt́ lə̑pə̑k, kafkśt́ lə̑pə̑k, kolmə̑ćəd́ä utlə̑k. – uźəŕsa ḱärə̑maś [M:P] (IV 689 ) Einmal “kuck”, zweimal “kuck”, drittens ein Winkel. – Das Hauen mit der Axt. soń lama utlə̑kə̑nzə̑n M:Pš Er hat viele Ecken und Winkel (allerlei Gebäude). soń lama utlə̑kə̑nza M:Pš, soń lama utlə̑ktə̑nza M:Čemb Er hat viele Tricks. son utlə̑kt joŕäj M:Pš Čemb Er schmiedet Ränke. — Vgl. tat. (Machm., S. 48) утлык ‘ясли’ , baschk. utlə̑k ‘ясли, хлев’; vgl. tschuw. ut‑ .

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utlə̑ku M:P [подходящий, годный] / passend, tauglich; примерный / musterhaft; хитрый / verschlagen, gerieben, schlau.

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ut̀omo ChrE, utomo E:Mar Kad Kal Večk SŠant Is, utu·m E:Ba (Nom. Pl. ‑t ) ― ut̀ə̑m ChrM, utə̑m ML 41 (M) (Nom. Pl. utə̑pt ) [амбар] / Speicher, Vorratshaus. kolm(o) ugolco utomo. – ĺukšaś E:Mar (2 37 ) Ein dreieckiger Speicher. – Der Buchweizen. utomoń valdo vaĺm alo ĺitova ašt́i ozado E:SŠant (I 285 ) Am hellen Speicherfenster sitzt Litova. | al uto·mo E:Mar, al(u) utum E:Hl [нижний амбар] / der untere (tiefer gelegene) Speicher; [первый этаж двухэтажного амбара] / das untere Stockwerk des Speichers (wenn er zweistöckig ist). | ṕičä-utə̑m ~ ṕič-utə̑m M:Vert [сосновый амбар / Speicher aus Kiefernholz]. od əŕv́ä·ńät́ ṕič[‑]utə̑mu (IV 117 ) Die junge Frau (wurde) in einen Speicher aus Kiefernholz (geführt). | utə̑m-iŋgəĺks M:P Pš [навес перед амбаром] / vom Traufdach des Speichers hervorspringendes Schutzdach (gegen Regen). | utum-jurt-ava E:Sarat (nach Utsch.) богиня-держательница амбара / Jurtenmutter des Speichers. | utə̑m-kŕiška M:Mam [крыша амбара] / Speicherdach. [utə̑m-kŕiškat́ ḱeṕed́eź] (IV 888 ) Sie hoben das Traufdach des Speichers auf. | utomo-pŕa E:Večk, utu·m-pŕa· E:Ba ― utə̑m-pŕa ~ ‑pŕä ~ ‑bŕä M:P Čemb Sučk чердак амбара / oberer Teil des Speichers, Speicherboden (E:Večk Ba); [стенная полка над дверью амбара] / Wandbrett oberhalb der Tür des Speichers (M:P: Wandbrett od. Gestell aus etwa drei Brettern) (M:P Čemb Sučk); [крыша амбара (в целом)] / Speicherdach (im ganzen) (M:P). śada v́äŕi utə̑m[‑]pŕav M:Katm (IV 467 ) Hoch oben, auf dem Speicherboden. | v́eŕe utomo E:Mar [SŠant] [верхний этаж двухэтажного амбара] / das obere Stockwerk des zweistöckigen Speichers. vaj, v́eŕe, v́eŕe utotco E:SŠant (I 285 ) In des Speichers zweitem Stockwerk. — [Vgl. ută ].

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utomńe E:Mar (Dem.) [амбарчик] / Speicher. uĺi utomńem (2 64 ) Ich habe einen Speicher.

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utra E:Mar (Gen. ‑ń ) утор / Gargel. — Russ. уто́р .

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utravtomo E:Mar [без утора] / ohne Gargel. utravtomo čapaks[‑]paŕt́ (1 130 ) Teigmulden ohne [Gargel].

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1 ut́a E:Atr Ba (poet.) утка / Ente. vaj, v́eŕga·, v́eŕga· ut́ä·t́ńä ĺift́i·t́ E:Ba (I 324 ) Hoch, hoch fliegen die Wildenten. | ut́a-polk E:Atr [стая уток] / Entenschar. vaj, v́eŕga, v́eŕga ut́a-polk ĺift́i (I 326 ) Hoch, hoch fliegt eine Wildentenschar. | ut́a-polkḱe E:Atr (Dem.) id. t́e kozo ĺift́i t́e ut́a-polkḱeś (I 326 ) Wohin fliegt die Wildentenschar? — [Russ. утя́ ].

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ut́a·kš E [дикая утка] / Wildente.

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ut́ińe E:Mar (Dem. zu ut́a ) [уточка] / Ente.

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2 ut́a E переклад [поперечная балка под полом] / Querbalken unter dem Fussboden.

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3 ut́a E:Sob Večk [женское имя] / ein Frauenname. ut́ań, ut́ań, a ut́aša[‑]sazorne͔m moń E:Večk (I 431 ) Utjascha, Utjascha, Utjascha, meine [jüngere] Schwester!

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ut́aša E:Sob Večk [женское имя] / ein Frauenname (russ. Dem., wechselt mit der F. ut́a ). ut́äń, ut́äń, ut́aša, ut́ašińe! E:Sob (VII 302 ) Utja, Utja, Utjascha, Utjascha!

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ut́ašińe E:Sob (Dem. zu ut́aša ).

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ut́akstoms ~ ut́a·kstums E:Mar [?Hl], ut́akstoms ~ ut́a·kstums E:Večk, uta·kstoms ~ ut́a·kstums E:Ba (Mom.) [качнуть] / einen Schwung geben, (einmal) schwingen, schaukeln.

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ut́akśńems ~ ut́a·ksńims E:Mar [?Hl], ut́akśńems ~ ut́a·kśńims E:Večk, ut́a·kśńims ~ ut́akśńems E:Ba, ut́a·kśńims E:Is (Iter. zu ut́akstoms usw.) [качать, качаться] / schaukeln (intr. u. tr.).

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ut́eᵪa E:Mar, ut́eka E:VVr [радость] / Freude. tańt́ej jagudat ḱeńeŕest babańeń, ĺeĺakaj, ut́eᵪaks E:Mar (1 210 ) Süsse Erdbeeren mögen reifen der Grossmutter zur Freude, Brüderchen! śv́etḱińende͔ n[‑]a mon ut́ekaks [put́ńesi͔ń] E:VVr (II 339 ) Seine Blüten lasse ich zur Freude dienen. — [Russ. уте́ха ].

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ut́eŕ E:SŠant [изображение плача] / ein das Weinen nachahmendes Wort. ut́eŕ, ut́eŕ [vajǵeĺze͔] (I 23 ) Es weinte ihre Stimme.

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ut́eŕd́ems E:Atr Večk [NBajt], ut́eŕd́emks E:VVr, ut́iŕd́ems E:NSurk, ut́i·ŕd́ims E:Ba, ? * ud́eŕd́ems (: ud́iŕd́an ) E:Jeg [плакать] / flennen, weinen (E:Jeg VVr); [причитывать (невеста)] / sich beweinen, Klagelieder singen (Braut) (E:Atr); [просить о благословении родителей] / um den Segen der Eltern bitten (die Braut bei der Abfahrt zur Kirche) (E:Ba); [пищать (утёнок)] / piepen (Entenküken) (E:Večk NBajt NSurk); [напевая петь или играть] / trällernd singen od. spielen [E:?Večk]. koda ḱise͔st ut́eŕd́i, koda vat́eŕd́i, iśt́a vaśo ḿit́ań žaĺaso, iśt́a ḱise͔nᴣe͔ ut́eŕd́eze͔ E:Večk (III 192 ) Wie sie ihretwegen weint, wie sie schnattert, so soll Vasjo für Mitja sorgen, so soll er ihretwegen weinen. karḿit́ [ut́eŕd́eḿe] v́ece͔ńt́ [E:Večk] (III 170 ) [Sie] begännen im Wasser zu piepen. už utka[‑]ĺevksḱeks ińe kju ut́eŕd́i E:NBajt (I 364 ), n[‑]uš utka[‑]ĺevksḱeks ińe kju ut́iŕd́i E:NSurk (I 360 ) Gleich einem Entenjungen wimmert die grosse Schlange.

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ut́eŕd́ima ~ ut́eŕd́ema E:Atr [плач, причитание невесты] / das Weinen, Klagelied der Braut.

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* ut́iŕft́ims E:Petr [der F. nach Kaus. zu ut́iŕd́ims ] плакать / weinen, sich beweinen. iĺa avart́, t́ejt́eŕ-ejt́, ‒‒‒ iĺa ut́iŕft́, t́ejt́eŕ-ejt́ (VIII 44 ) Weine nicht, Mädchen, ‒‒‒ klage nicht, Mädchen.

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utə̑ŕfńəms ~ utə̑·ŕfńəms M:MdJurtk, utə̑·ŕfńəms M:Ur (Frequ. zu utə̑ŕft́əms ) жалобно плакать, тихонько грустить / weinen, bitter weinen, betrübt sein, still trauern.

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* ut́kstə̑ms (: ut́ksta·n , ‑i͔ ) M:P, ut́kstə̑ms M:Pš Čemb Temn (Mom.) [кричать, выкрикивать, аукать] / rufen, ausrufen, halloen (M:P Pš Čemb); петь / singen (= morams M:Sp) (M:Temn). ut́ksta·n [ sońd́ijənza ] M:P Ich rufe ihm zu.

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ut́ksńəms M:P Čemb [Mam], ut́ksnəms M:Pš (Frequ. zu ut́kstə̑ms ) [кричать] / rufen (M:P). son samə̑zə̑st [ut́ksńi] [M: Mam] (IV 897 ) Er jammert, bevor sie kamen.

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? * ut́ksńəkšńəms (: ut́kšńekšńa·n , ‑i ~ ućəksńekšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu ut́ksńəms ) [кричать, аукать / rufen, halloen].

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* ut́kstə̑və̑ms (: ut́kstə̑va·n , ‑i ) M:P (Refl.-Pass. zu ut́kstə̑ms ) [мочь произносить звук, кричать] / einen Laut hervorbringen können, rufen können. af ut́kstə̑va·n M:P Ich kann keinen Laut hervorbringen, ich kann nicht rufen.

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* ut́kstftə̑ms (: ut́kstfta·n , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu ut́kstə̑ms ) [заставлять кричать] / rufen machen, rufen lassen.

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ut́ornoj E:Mar [утренний] / Morgen‑. uš t́iŕiń t́et́am ut́ornoj rosa (1 44 ) Wie vom Morgentau ist mein Ernährer, der Vater benetzt. — [Russ. утренний ].

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1 ut́u M:Sel (Nom. Pl. ‑ft ) [собака (в детской речи)] / “Wauwau” (Hund in der Kindersprache). — [Vgl. 2 ut́u ].

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2 ut́u M:Sp серёжка берёзы / Kätzchen der Birke.

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ut́uńä· M:An (Dem. zu ut́u ) [серёжка (на дереве)] / Kätzchen (am Baum).

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3 ut́u‑ : ut́u-baĺu E:Mar Večk Ba Bag Kozl NSurk [баюшки-баю!] / eia popeia! vaj, ut́u[‑]baĺu t́et́kam eź [koŕt́ńeḱ] E:Mar (1 50 ) O, mein Väterchen sprach nicht “schlummre, schlummre”. ut́u[‑]baĺu, bašḱir[‑]ĺevksḱe, ut́ińe E:Kozl (I 207 ) Utju, balju, Baschkirenjunges, mein Kleines.

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ut́uskafńims E:Kad [качать, раскачивать (напр. ребёнка на руках)] / schwingen, schaukeln (z.B. das Kind auf den Armen). — [Vgl. 3 ut́u ].

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ut́-ut́-ut́ M:Sel [приман. для уток] / Lockruf für Enten. — [Vgl. 1 ut́a ].

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ut́uv E:Šokša [назв. деревни (в песне) / Dorfname (in einem Liede)]. ut́uv[‑]kabaks kat́ńinde͔ (VII 450 ) (Auch sie) trug er in Utjuvos Schenke.

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uvaka E:Mar = ivaka , Iwan [in einem Rätsel, des Reims wegen]. tomba laŋkso uvaka, čuramozo kuvaka. – ińe ṕenči͔ś (2 63 ) Auf dem Herde ist Uvaka, sein Glied ist lang. – Der Kochlöffel.

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uvams E:Kad Kal, uva·ms (3. Sg. Präs. uv́ä· ) E:Kažl ― * uva·ms (: uva·n , ‑a·j ) M:P, * uva·ms M:Aleks Kr [Mam] [лаять] / bellen. ńiiź sońźe baxati͔jt́ ṕińit́ńe, karmaśt́ naŋzunz(a) uvama E:Kal (2 145 ) Die Hunde des Reichen erblickten sie und begannen sie anzubellen. t́ata uva, t́äd́akańäj, t́at [ḿärna]! M:Aleks (IV 219 ) Heule nicht, Mutter, schimpfe nicht! t́ata [ḿärna], mazakańäj, t́at uva· [M:Kr] (IV 339 ) Murre nicht, Brudersfrau, kläffe nicht! — [Vgl. E oŋgoms ].

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* uva·ź M:Kr [лая / bellend]. i uva·ś aviakaj (IV 430 ) [? <  i uva·ź af jakaj ‘Und geht nicht bellend’].

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uva·ma M [лай] / das Bellen. ṕińəś uva·manc marʿta pŕanc v́id́əpci͔ (IV 702 ) Durch Bellen verschafft sich der Hund Recht.

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* uvśəms (: uvśa·n ) ~ * uvəśəms (: uvə̑śa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu uva·ms ) [лаять / bellen].

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* uvśəkšńəms (: uvśekšńa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu uvśəms ).

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* uva·źəvə̑ms M:P Pš Kr [Mam] Vert MdJurtk (Inch. zu uva·ms ) [начинать лаять] / zu bellen anfangen, aufbellen. vaj kaf uva·źɯvś śiń ṕińəńasna M:Pš (IV 103 ) “Waw”, fing ihr Hund an zu bellen. uva·źuv́ś [ḱäži ṕeńeńa·ts] [M:Mam] (IV 150 ) Sein bissiger Hund begann zu bellen. soń kaf uva·źɯv́ś šäksta ṕəńəńa·c [M:Kr] (IV 360 ) “Wau” begann sein Kettenhund zu bellen.

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* uva·źuvkšńəms M:Kr [Mam] (Frequ. zu uva·źəvə̑ms ) [(вдруг) начинать лаять / (plötzlich) zu bellen anfangen]. uva·źuvkšńuś ṕińəc M:Kr [Sein Hund fing an zu bellen]. soń uva·źuvkšńuś šäksta [ṕeńeńa·ts] [M:Mam] (IV 268 ) Sein Kettenhund begann zu bellen.

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uva·ftə̑ms M:P [Mam], uvaftə̑ms M:Ur (Kaus. zu uva·ms ) [заставлять лаять] / bellen machen, zum Bellen bringen. [uva·ftə̑źä škajeń] śudufś [ḱäži ṕeńäńants] [M:Mam] (IV 128 ) Der Gottverfluchte liess seinen bissigen Hund bellen.

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uva·fti͔ [M:Mam] [заставляющий собаку лаять] / einer der den Hund bellen macht. [t́äńi] ajaš [aĺäńäźä-tŕäjńäźä ḱäži ṕińeń uva·fti͔t́śä] (IV 554 ) Nun wirst du, lieber Vater, keine haben, die den bissigen Hund bellen macht.

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uva·fńi M:Temn [заставляющий собаку (собаки) лаять] / einer der den Hund (die Hunde) bellen macht. t́äńi śäśkə̑śk ḱäži ṕińeń uvafńisnə̑n (VIII 412 ) Wir haben nun über die gesiegt, die ihnen die bissigen Hunde bellen gemacht hat.

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uvańt́t́emks (3. Sg. Imperf. uvańt́t́eć ) E:VVr [скрыться (из вида, бесследно)] / verschwinden, verlorengehen (aus der Sicht, spurlos). — Vgl. juvams : juvańd́ams .

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uvardomks E:VVr, uvardoms E:Is, uvardams E:Večk ― uva·rdə̑ms M:Sučk [одним махом обтереть] / mit einem Schwung (Schlag) hinunterfegen (z.B. die Gefässe vom Tische); [нанести удар] / einen Streich versetzen (einem Menschen) (E:VVr Is Večk); [цапнуть] / nach etw. schnappen, etw. wegschnappen (M:Sučk).

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uvaŕt́ńems E:Večk (Frequ.).

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uvažams E уважать / achten, ehren. — Russ. уважа́ть .

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* uva·žandams (: uva·žandan , ‑ai ) ~ * uva·žə̑ndams (: uva·žə̑ndan ) M:P, uva·žəndams M:Pš уважать / achten, ehren. — Russ. уважа́ть .

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uv́e·ćams M:Čemb увечить / verstümmeln, verkrüppeln. — Russ. уве́чить .

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uvnoms E:Mar Atr [Beg] Večk Jeg, uvnomks E:VVr, unoms E:SŠant, uvnu·ms E:Ba, uvna·ms ~ uvnams E:Kad, uwna·ms E:Kal ― una·ms M:P [Lemd Kr] Sučk MdJurtk, uvna·ms M:Čemb Kul, uvna·ms (: uwnaj ) ~ * una·ms (: unaj ) ~ uvńəms (: uwńi ) M:Sel [греметь (колокола)] / dröhnen (z.B. Glocken); [шуметь (лес)] / rauschen (z.B. Wald); [бушевать (водопад)] / tosen (z.B. Wasserfall); [реветь (ветер)] / heulen (Wind); [гудеть, свистеть (прялка)] / surren, sausen (z.B. Spinnrocken); [бурчать (живот)] / knurren (Magen); [ворковать (голубь)] / gurren (Taube); [жужжать (пчела, муха)] / summen (Biene, Fliege). uš [ḿeńeĺiś] uvni͔ v́eĺksse͔nze͔ E:Mar (1 14 ) Schon schallt der Himmel über ihnen. ḿeńiĺś uvnaź uvne͔ E:Kal (2 134 ) Der Himmel erdröhnt. kuĺuńäś una·j M:Kr Die Taube gurrt. varmańa·ftə̑ma ṕäšəńäś una·j M:Lemd (IV 202 ) Ohne Wind rauscht die Linde.

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uvnuma E:Večk, uvnu·ma E:Ba [задний сустав двупалого копыта свиньи и овцы] / das hintere Gelenk der Klaue des Schweins u. Schafs (es wird durchbohrt u. auf eine Schnur gezogen u. die Kinder gebrauchen es als Spielzeug; wenn man an der Schnur zieht, summen die Gelenkknochen); [тыльный сустав человеческого пальца] / das hintere Gelenk des menschlichen Fingers. | ṕiĺǵ(e)-u·vnuma E:Ba Večk [голень] / Unterschenkel; [кандалы] / Fessel (E:Ba); [короткая кость под лодыжкой] / ein kurzer Knochen unter dem Fussknöchel (E:Večk).

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uvt ~ uft E:Mar (Gen. ‑i͔ń ), uvt [E], uft E:Sob Večk Ba ― uvf M:P [гудение, шум, рёв, вытьё и т. д.] / Dröhnen, Rauschen, Tosen, Heulen usw. iĺa tandado šumdonok, iĺa straśt́avo uvtonok E:Mar (1 110 ) Erschrick nicht vor unserem Lärme, entsetze dich nicht vor unserem Gepolter. ḿäńeĺeń ḱeĺes uftozo E:Sob (VII 128 ) Den ganzen Himmel füllte ihr Getöse. | uft ḿeŕems E:Večk Ba [шуметь, свистеть] / rauschen, sausen.

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uftḱe E:Mar Gor, ufḱe E:Kočk Sar (Dem. zu uft ) id. ḿäźeń uftḱe, paro rakšaj, kuĺav́i? E:Gor (VII 230 ) Was für ein Getöse ist zu hören, (mein) gutes Pferd? vaj, lovoś soli͔, pat́aj, ufḱese͔ E:Kočk (VII 50 ) Der Schnee schmilzt, Schwester, mit Brausen.

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uvnokšnoms E:Mar (Frequ. zu uvnoms ).

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unaźəvəms M:Levši (Inch. zu una·ms ) [начинать шуметь (жужжать)] / zu sausen (summen) anfangen. v́ii varmaks una·źuvə̑st (ḿešńä) Mögen (die Bienen) wie ein heftiger Wind zu sausen anfangen!

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* unə̑śəms (: unaśa·n , ‑i ) M:P (Frequ. zu una·ms ).

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* unə̑śəkšńəms (: unaśakšńa·n ) M:P (Frequ. zu unə̑śəms ).

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uvno·vtoms E:Mar, uvnoftoms E:Večk ― una·ftə̑ms (: una·ftan , ‑i͔ ) M:P (Kaus. zu uvnoms , una·ms ).

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* una·fńəms (: una·fńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu una·ftə̑ms ).

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* una·fńəkšńəms (: una·fńakšńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu una·fńəms ).

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uvakadoms E:Večk, uva·kadoms E:Ba (Inch.) [зашуметь, завыть] / zu sausen, heulen anfangen. varmaftomo čopuda v́iŕ uvakać E:Večk (I 213 ) Ohne einen Wind begann der schwarze Wald zu sausen. ḱiska·ś uva·kać E:Ba Der Hund begann zu heulen.

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uvt́ams ~ uvt́a·ms E:Mar, uft́a·ms E:Atr, uvt́amks E:VVr, uft́ams E:Gor Večk Vez, uvt́a·ms (?  uft́a·ms ) E:Ba ?Is, uᵪt́ams E:Kad, uᵪt́a·ms E:Kal, juᵪt́ams E (nach Bars.), ut́a·ms E:SŠant ― ut́a·ms M:P Čemb Sučk MdJurtk перетянуть / herüberziehen, auf Grund des grösseren Gewichts siegen, stärker ziehen als der andere; [преобладать] / überwiegen; нагнуть / niederdrücken, herunterbiegen (z.B. den Wipfel eines jungen Baums), (E:Gor auch:) пересилить / überwältigen. udumaś uft́iźe sonᴣe͔ E:Gor Der Schlaf überwältigte ihn. vaj, ad́a, polaj, ḿiń ad́a raužo ĺomźoroń kočkamo, ĺomźor[‑]čufti͔ńeń uft́amo E:Vez (I 230 ) Komm, Gattin, komm schwarze Traubenkirschen pflücken, Traubenkirschbäume biegen!

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ut́ima E ― ut́a·ma M:Sučk Ur MdJurtk [колодезный журавль] / Brunnenschwengel. | ĺiśma-uft́amo E:Atr, ĺiśma-uft́ima E:Ba, ĺiśma-ut́ima E:SŠant id. | ĺift́əma-ut́ama M:Ur id.

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‑ut́imka‑ : ĺiśma-ut́imka E:Is колодезный журавль / Brunnenschwengel. | ut́imka-čuvto E:Is id.

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ufĺems E:Atr (Frequ. zu uft́a·ms ).

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uvtńems ~ uvt́ńe·ms E:Mar, ufńems E:Večk Vez ― ut́ńəms (: ut́ńa·n , ut́ńi ) M:P (Frequ. zu uvt́ams usw.) id. si͔ń iśt́a kočkaśt́ si͔ń ĺomźort, si͔ń iśt́a ufńeśt́ ĺomźor[‑]čuft E:Vez (I 234 ) So pflückten sie Traubenkirschen, so bogen sie Traubenkirschbäume!

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uvtńima ~ uvt́ńima E:Mar [передвижные (кузнечные) мехи] / Balg (des Schmiedes), der bewegt wird. | ufńi·ma-čufta E:Ba журавль / Brunnenschwengel.

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ufńimka ~ ufńi·mka E:Večk, ufńimka E:Ba [колеблющаяся палочка в ткацком станке] / schaukelndes Stöckchen am Webstuhl (im altertümlichsten Modelle) (= baĺd́e·ŕka E:Atr).

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ufńaks E:Kad [колодезный журавль] / Brunnenschwengel. | ekšej-ufńaks E:Kad, ekšej-ufńa·ks E:Kal id.

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* ut́a·və̑ms (: ut́a·van , ‑v́i ) M:P (Refl.-Pass. zu ut́a·ms ) hochgedrückt werden (die Gewichte einer Waage).

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ut́a·fńəms M:An [качать, махать (напр. ребёнка на руках)] / schwingen, schaukeln (z.B. das Kind auf den Armen).

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uza· M:Čemb сота / Honigscheibe.

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uzavtoms E:Mar Atr Večk SŠant, uzavtomks E:VVr, uza·ftu·ms E:Ba, v́izaftoms E:NSurk ― və̑za·ftə̑ms M:P Čemb Sel Sučk MdJurtk науськать (собаку) / hetzen (E:Mar: ḱiskańt́ sonze͔ laŋks; M:Sel: ṕińət́ sojńń laŋgə̑zə̑nza den Hund auf ihn; E:Večk: ḱiskaso sonᴣo ihn mit dem Hund; M:Sel: ṕińəsa od. ṕińət́ marʿta soń “ihn mit dem Hund” (= den Hund auf ihn)). a robo·t́ńiḱinde͔ t́et́a·ndo uza·vśt́ ovtośt́ la·ŋks borzo·jt́ E:VVr (III 290-1 ) Die Arbeiter ihres Vaters dagegen hetzten Windhunde ‒‒‒ auf den Bären. v́izavti͔ŋk i trav́iŋk d́ŕigoŕejeń ejs [E:NSurk] (III 187 ) Hetzt sie auf Drigorej! ṕińənc marʿta və̑za·ftə̑źəń M:P [Er hetzte Hunde auf sie].

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v́izaftoń [E:?Večk ?NSurk] [науськанный] / aufgehetzt. eśt́ lauźńakšno v́izaftoń ce͔pse͔ suḱińest (II 282 ) (Mich) griffen deren aufgehetzte Kettenhunde nicht an.

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uzafńems E:Večk, * v́izavńems E:Af ― * və̑za·fńəms (: və̑za·fńan , ‑i ) M:P (Frequ. zu uzaftoms usw.) id. iĺast v́izavńe laŋgozot lomat́ E:Af (III 33 ) Mögen die Menschen sie nicht hinter dir her hetzen!

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uzdums- : uzdums-azdums E:Petr слоняться, шататься / umherschlendern, sich umhertreiben, müssig gehen. iĺaŋk katt uzduma-azduma! (VIII 224 ) Lasst ihn nicht umherirren!

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uzgońd́ems- : uzgońd́ems-azgońd́ems E:Večk [шататься / umherschlendern]. iĺa nolda śed́ejet́ uzgońd́eḿe-azgońd́eḿe, loma laŋga jakamo [Lass nicht dein Herz umherschlendern, Fremde besuchen!].

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uźeŕ ~ v́iźiŕ ChrE, uźeŕe E:Mar VVr Večk Jeg, uźe·ŕe E:Atr, uźeŕ(e) E:Gor, uźi·ŕa E:Ba (Nom. Pl. ‑t ), v́iźi·ŕ E:Kal, v́iźiŕ ~ v́iźi·ŕ E:Kažl ― uźəŕ ChrM, * uźəŕ (: uźer , Abl. ‑dä ) M:P, uźəŕ M:Čemb Ur, uźəŕä· M:MdJurtk (Nom. Pl. uźəŕa·t ) [топор] / Axt, Beil. ton, uźeŕe, kudo čapt! E:Mar (2 105 ) Du, Axt, zimmere ein Haus auf! | uźeŕe-ḱečḱe E:Mar, * uźᴉŕ-ḱäčḱä̆ E:Kal, v́iźi·ŕ-ḱečḱä· E:Šir ― uźəŕ-ḱäčḱä M:P (Nom. Pl. ‑ḱäčḱət́ ), uźəŕ-ḱäčḱä M:Sučk Sel, uźə·r-ḱečka· M: MdJurtk топорище / Axtstiel. v́iźi·ŕ[‑]ḱetšḱä· pu·li͔ŋǵiḿ E:Šir (II 444 ) Meinen Zopf (dick wie) ein Axtstiel. mon t́et́e čuftut́ uźəŕ-ḱäčḱińi usḱe· [E:?Kal], mon t́it́ä šuft́t́ uźəŕ-käčḱəńd́i usḱiä M:Sel Ich habe dieses Holz(stück) für einen Axtstiel gebracht. | uźəŕ-ḱä·čkəks M:Sel [материал для топорища] / Material für einen Axtstiel. mon t́it́ä šuft́t́ uźe̥r-ḱä·čḱe̥ksə̑ńd́i usḱiä Ich habe dieses Holz(stück) als Material für einen Axtstiel gebracht. | uźeŕe-obuška E, uźiŕ-oboška E:Petr обух / Axtrücken. stukat́ce͔ uźiŕ[‑oboškasi͔ńt́] E:Petr (VIII 56 ) [Er] klopft ihn mit dem Axtrücken daran. | uźeŕe-pšči E лезвие топора / Axtschneide. | uźəŕ-šama M:P [“топорное лицо” (ругат.)] / “Axt-Gesicht” (Schimpfw.). | uźəŕ-šo·və̑ń M:Ur [обух топора / Axtrücken].

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uźeŕev́t́eḿe E:Mar [без топора] / ohne Axt. ḱije v́ed́ laŋga se͔d́ se͔d́i uźeŕev́t́eḿe, rubaŋkavtomo? (2 36 ) Wer baut eine Brücke über das Wasser ohne Axt, ohne Schlichthobel? uźeŕev́t́eḿe lomańiś a robotav́i (2 68 ) Ohne Axt kann der Mensch nicht arbeiten.

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* uźəŕńä· (: uźeŕńä· ) M:P (Dem. zu uźəŕ ) id.

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uźum E:Mar, uźom E:Večk [изюм, изюминка] / Rosine. puti͔źe kšńinᴣe͔[‑]salonᴣo, tańt́ej žomkanᴣo, uźomonᴣo E:Večk (III 162 ) Er hat (darauf) sein Brot, sein Salz, seinen süssen Kuchen, seine Rosinen gelegt. — [Türk., vgl. dsch. tar. osm. ad. krm. üzüm , kir. krm. özüm Weintraube].

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1 už E:Mar (Gen. ‑iń ) уж / Natter, Viper. | uži͔ń ṕŕa E:Mar [голова ужа] / Unkenkopf. — Russ. уж .

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užovoj: užovoj v́ed́ E:StŠant [змеиный яд (“змеиная вода”)] / Schlangengift (“ Schlangenwasser”). śe se͔d́eńt́ laŋkso ṕižeń kot́ol užovoj v́ed́ marto (III 113 ) Auf der Brücke (steht) ein kupferner Kessel mit Schlangengift. — [Russ. ужо́вый] .

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ušḱe E:Mar (Dem.) id.

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užaᵪ E:Večk [ужас, страх] / Schrecken, Entsetzen, Furcht. — [Russ., vgl. ужас ].

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užaᵪḱe E:Večk (Dem.) id. zagod́ sraśt́ḱe saiḿim, zagod́ užaᵪḱe saiḿim (II 269 ) Vorher schon fasste mich Schrecken, vorher schon fasste mich Entsetzen!

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užeśt́ E:Mar [ужас] / Schauder. — [Russ. ужасть ].

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užakstams E:Večk [Bag], uža·kstums E:Ba ― uža·kstə̑ms M:Sučk [удивиться] / erstaunen, sich wundern; ужаснуться / erschrecken, sich entsetzen. iĺa užaksta se͔ŕ-kovĺamo šumńed́eń E:Večk (II 179 ) Entsetze dich nicht über meine Totenklage-Laute! son v́eśe narod užakstaś E:Bag (I 281 ) Da war das ganze Volk hingerissen!

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už́ams M:Pš, uža·ms M:Čemb, * užams (: užä‑ ) M:Bold [тосковать] / sich sehnen (M:Pš Čemb); [начинать очень тосковать] / sich sehr zu sehnen anfangen (so dass der Betreffende sich richtiggehend krank fühlt) (M:Pš). avaś karmaś id́əntsti͔ už́a·ma M:Pš Die Mutter fing an, sich nach ihrem Kinde zu sehnen. avaś karmaś id́ənza iŋksa uža·ma M:Čemb [Die Mutter sehnte sich nach ihren Kindern (? ihrem Kinde)]. ńäń ftalgańä užäź užäśt́ akša ḱeluńä M:Bold (Sir.) Hinter diesen trauernd trauerten meine weissen Birken]. — Vgl. nužams ; tscher.O ušanem sich sehnen.

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už́śəms M:Pš (Frequ. zu už́ams ) id.

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1 užä M:Šad [резкий / schrill, ? grell]. užä vajǵäĺ kurksə̑nza, kuĺukš valńat ḱäĺsə̑nza [Er hat eine ? schrille Stimme im Munde, ? laute Worte auf der Zunge].

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užä·ńä M:P [Pš] (Gen. ‑ń ) (Dem. zu užä· ) [звонкий, высокий (о голосе)] / hell, hoch (von der Stimme; gilt als schön) (M:P); [“тоненький и ровный и жалостный, притягательный”] / “dünn (fein) u. gleichmässig u. klagend (jämmerlich), anziehend” (M:Pš). | užä·ńasta M:P (Adv.) [звонким, высоким голосом] / mit heller, hoher Stimme.

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užd́enće E:StDemk [утренняя заря / Zeit der Morgenröte]. zoŕa[‑]porava užd́enće t́eŕešań sava toćań ṕiĺk [kaŕći] (VII 148 ) Zur Zeit der Morgenröte bekleidet Tereschas Sava die (seine) gedrechselten Beine.

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užᴉn E:Kažl ― užən M:P, užen ~ užə̑n M:Pš, užin M:Sel [ужин] / Abendessen, Abendbrot. možet užentsä uga·d́avś [M:Pš] (IV 781 ) Vielleicht hast du damals (gerade) das Abendbrot gehabt. [t́et] tuń užə̑n [M:Pš] (IV 781 ) Ich habe dir Abendessen gebracht. užin anə̑k [ṕid́ef] M:Sel (IV 823 ) Das Abendessen würde fertig gekocht sein. — [Russ. ужин ].

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* uži͔nams E:Mar, * užina·ms E:Kažl, * užnams E:Šokša, užinajamks E:VVr ― užanams M:P [ужинать] / zu Abend essen. [śeḿija] ozi͔, jalgaj[‑]dugaj, si͔ń uži͔namo E:Mar (1 2 ) Die Familie, liebe Freundin, setzt sich zum Abendessen. samᴉ͐zᴉ͐nza si͔ń užina·śt́ E:Kažl (III 332 ) (Aber) bis er zurück war, hatten sie das Abendbrot gegessen. si͔ń [užnaśt́] E:Šokša (VII 468 ) Sie assen zu Abend. — Russ. ужинать .

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* uži͔navtoms E:Mar (Kaus. zu uži͔nams ) [давать ужин, заставлять ужинать] / jdm. Abendessen geben, Abendbrot zu essen bringen. uži͔navti͔źe ćorańt́ Er gab dem jungen Manne Abendessen.

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užədndams M:Sel [ужинать] / zu Abend essen. [ĺeš] užədnda·ĺń də̑ madə̑ĺń (IV 823 ) Ich könnte nur zu Abend essen und mich legen.

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1 užo ChrE E:VVr, uža· E:Kad (Nom. Pl. užu·t ), užă E:Kažl ― užă ChrM M:P Mam Čemb ?Pš Ur, užä M:Sel (Gen. užəń , Nom. Pl. užət́ ) угол / Ecke, (M:P auch:) [козлы, вообще подставка] / Bock, Sägebock, überh. Gestell, worauf man etw. legt, z.B. eine Kinderwiege. | ḱeŕš ṕäĺ uža M:Perchl [угол левой стороны] / Ecke der linken Seite. | ḱi-užo E:Kozl [перекрёсток] / Wegscheide. | kurg-u·žă E:Kad ― kurg-užă M:P, kurgă-uža M:Čemb Sučk, kurg-u·ža M:An, kurg-u·ža M:Ur (Gen. ‑užəń ), kurgə̑š M:Pš (Gen. kurgə̑žəń ) [уголок рта] / Mundwinkel. | mə̑rga·-eźəm-uža [M:?P] [угол дверной скамейки / Ecke der Ofenbank]. | mə̑rga·-uža M:Bold [угол перед дверным проёмом / Ecke des Raums vor der Ofenöffnung]. | ńiĺe užoń pas E:VVr [бог четырёх углов, властитель дома] / Gott der vier Ecken, Herrscher über das Haus (= kudoń ḱiŕd́i ). iĺa sorakatk, ńiĺe užoń pas, šumńed́eń (II 331 ) Sei, Gott der vier Ecken, nicht bestürzt über meinen Lärm! | pakśä-uža M:Gor [угол поля] / Feldecke. | pal-užă M:Saz [угол с образом, красный угол] / Heiligenbildecke. eźəm-pŕasa pal-užəsa akša ḿilavńä Auf dem Bankende, in der Heiligenbildecke (fliegt) ein weisser Schmetterling. | škajńä-uža (in der Volksd.) M:Kr id.

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užəsa M:P, užə̑sa ~ užəsa [M:?Mam] (Iness.) [‑уго́льный] / ‑eckig: ńiĺə užəsa M:P [?Mam], ńiĺä užə̑sa M:Mam [четырёхугольный] / viereckig.

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užəńä· ~ u̥žə̑ńä· M:P (Dem. zu užă ) id. | śeĺḿə-užə̑ńä M:An [уголок глаза] / Augenwinkel.

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2 užo ChrE E:Mar Atr Gor Večk Bag, užo· ~ uži͔ń [mit dem den Hiatus vermeidenden ‑ń ] E:Jeg, uža· E:Ba Kad ― ožu M:P Kr Lemd Čemb Pal Cjatn [Mam] Kiš, užo· M:Prol, uža [? ~ užä ] M:Sučk, ož́o M:Temn (Interj.) постой! / warte (mal, doch)!, (E:Mar auch:) [прочь!, вон!] / weg!, fort! užo, babakaj, mon jovtasa! E:Mar (1 208 ) Warte, Grossmütterchen, ich will [es] dir melden! užo, užo, ejd́ńem, ašče͔ḱ a lamos! E:Mar (2 81 ) Halt, halt, mein Kindchen, warte ein wenig! užo, noldasi͔ń ṕiśi śeĺv́ed́em! E:Mar (1 210 ) Wohlan, ich will meine heissen Tränen strömen lassen! užo t́este͔! [E:?Mar] Fort von hier! užo, užo, čavkań polk E:Gor (VII 280 ) Wartet, wartet, (ihr) Schar Dohlen. užo, kuli͔ av́ińem E:Večk (I 142 ) Lass, wenn meine Mutter stirbt. užo·, tońe· mon jovtasa E:Jeg (1 90 ) Warte, dir will ich es melden. vaj, kumka·j, voĺä·ćə, užo· jofta·n ṕäḱ o·ću nužda·źəń M:Prol (IV 838 ), vaj kuma·ńäj, voĺäćä, uža azə̑ndan ṕäk oću nuža·źä M:Sučk (IV 841 ) Ach, Gevatter, wie du willst, (aber) wart, ich erzähle meinen grossen Kummer. [?]  užä , azə̑ndan M:Sučk Wart, ich erzähle (es)! ožu moĺan t́äd́äńäźt́i M:Lemd (IV 174 ) Halt, ich gehe zu meiner Mutter. ožu azə̑ndan mon [eŕafḱäźəń] M:Pal (IV 315 ) Wart, ich erzähle (dir) mein Leben! ožu azə̑ndan mon nuža·ńäźəń M:Cjatn (IV 166 ) Warte, ich erzähle meinen Kummer. ej ožu vantsaśk [ṕində̑ldi͔ᵪ́ńeń-vandə̑ldi͔ᵪ́ńeń] [M:Mam] (IV 577 ) Wart, lasst uns schauen deinen Glanz und Schimmer!

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užoka E:Mar, užu·ka E:Ba, uška E:Gor Sob Kirdž ― ožuka M:Kr [Mam], ožka M:Katm [постой-ка!, стой!] / warte (mal, doch)!, halt an! užoka, vanca, babakaj E:Mar (1 206 ) Warte, ich will nachsehen, Grossmütterchen. užoka, baba, lotkataŋk! E:Mar (1 72 ) Halt an, Alte, lass uns stehen bleiben! uška, kučca pokš v́äĺeva[‑]śadova E:Gor (VII 102 ) Wart, ich schicke es in grosse Dörfer! uška, śäŕǵica uŕeks vaĺǵejńeńt́ E:Sob (VII 288 ) Warte, ich spreche (zu dir), (wie) die Stimme einer Sklavin (ist). ožuka, akaj, ozaka [vajmafti͔t́ä] ton [ṕiĺḱńeń] [M: Mam] (IV 33 ) Warte, [ältere] Schwester, setze dich nieder und ruhe deine Beine aus! ožka targan bojar[‑]avań vajǵäĺńäźəń M:Katm (IV 458 ) Wart, ich erhebe meine Bojarinnen-Stimme.

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užokaja E:Mar Gor [постой-ка!, ладно!] / warte!, wohlan! užokaja, mon ḱevkśt́an! E:Mar (1 212 ) Wohlan, ich frage! mon, užokaja, zakon[‑]jalgaj, jovtasa E:Mar (1 212 ) Warte, ehelicher Freund, ich will [es] dir melden. užokaja śukuńan paz iḱeĺev E:Gor (VII 110 ) Warte, ich verneige mich vor Gott.

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užodo ChrE E:Mar MKly SŠant, užudu E:Hl, užu·da E:Ba, uždo E:NSurk ― ožuda M:P Čemb, užəda M:Sučk (Pl. zu užo , ožu ) [подождите!] / wartet (mal, doch)! užodo, jalǵińem, ḱevkśt́adi͔ź E:Mar (1 156 ) Wartet, Freundinnen, ich will euch fragen. užodo, staršejt́, mon ti͔ŋk ṕiĺǵeze͔ŋk śukuńan E:SŠant (I 409 ) Haltet ein, Älteste, ich neige mich zu euren Füssen. uždo, mońć moĺan E:NSurk (III 309 ) Wart, ich gehe selber!

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užodojak E:Mar, užodi͔ja E:Gor, užu·di͔ja E:Ba [подождите!] / wartet (mal, doch)! užodojak, ḱevkśt́adi͔ź E:Mar (1 136 ) Wartet, wir wollen euch fragen. užodi͔ja, v́äĺeń at́at, ḿäśt́ jofńan E:Gor Wartet, Dorfalte, was ich erzählen werde!


Initial letter "U"

"Мордовский словарь Х. Паасонена / H. Paasonens Mordwinisches Wörterbuch"
('The Dialect Dictionary of the Mordvinian Languages based on the materials of Heikki Paasonen').

The Mordvinic dictionary by initial letter


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